Heft 10 - Gedanken und Überlegungen

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Heft 10

Heft 5 - 10

Ich bin
die Sonne
das Licht
das Leben


Vorwort

Ich bin die Sonne, die die Welt erhellt. Ich bin das Licht, das die Finsternis ver­scheucht. Ich bin das Leben, das den Tod besiegt. Wer Mich liebt, ist glücklich, denn die Sonne, das Licht und das Leben sind in ihm.
J e s u s ,   Mailand

Herausgegeben vom Zönakel der Göttlichen Liebe und Barmherzigkeit in Mailand
(Cenacolo dei Divino Amore Misericordioso)

Auszug aus einem Brief von Monsignore Pietro Santoro, Bischof von Termoli, Italien, vom 9. Januar 1972, an Fidelitas, Carouge-Genf.
  « ... Diese Schriften sind wahrhaft reich an Glaube und heiligem Eifer für die Sache Gottes. Gott bedient sich zahlreicher Gelegenheiten, um Seinen Willen auszu­drücken; besonders bedient Er sich demütiger und einfacher Seelen. Mögen diese Hefte der zerquälten und fern von Gott lebenden Menschheit viel Gutes tun! ... »


Bischöfliche Approbation auf der italienischen Orginalausgabe




Heilige Maria
Mutter Gottes und
unsere Mutter,
bitte für uns!


«Ich möchte dich daran erinnern, dass Ich jeden Tag auf dem Altare Meine Mystische Geburt erneuere, und für jene, die es wünschen, erneuere Ich sie auch in ihren Herzen. Ich werde in den Herzen aller jener geboren, die Mich in der Hl. Kommunion empfangen. »
J e s u s ,   Mailand

Ich bin ein eifersüchtiger Gott
3. November 1968

C. - Jesus, möge das Feuer Deiner Liebe ins Innerste meines Herzens dringen und mich verzehren.
   Möge Dein Heiliger Geist eindringen in mich und mich eins machen mit Dir. Möge ich doch denken mit Deinem Verstand, lieben mit Deinem Herzen, handeln nach Deinem Willen und alles vollbringen in Dir, mit Dir und für Dich.
   Mache, 0 mein Jesus, dass alle in mir Dich sehen, Dich lieben und durch mich zu Dir kommen. Mache, dass auch ich in jedem Menschen Dich entdecke, in jedem Dich liebe und dass alle mir dazu dienen, um zu Dir emporzusteigen und mit Dir den Vater finden; gib, dass ich in der Einheit mit dem Hl. Geiste in alle Ewigkeit in der Liebe leben kann.
   Jesus - Meine vielgeliebte Tochter, trinke in langen Zügen das heilsame Wasser, das Ich dir gebe. Es löscht deinen Durst und erleuchtet dich, es stärkt dich und gibt dir Frieden. Es ist das lebendige Wasser, das ausMeinern Barmherzigen Herzen strömt und die Seelen tränkt, die sich nach Meiner Liebe sehnen. Empfange es im Innersten deines Herzens und koste es. Je mehr du dich darnach sehnst, in um so
grösserer Fülle wird es dir gegeben. .
   Willst du, dass Ich dich belehre und immer wieder zu Dir spreche? Lege deine dürstenden Lippen an die Wunde Meines Herzens und trinke. Wie eine Mutter ihrem Kinde mit der Milch, mit der sie es ernährt, sich selbst ganz schenkt und -ihm die guten Eigenschaften, die sie besitzt, überträgt, so werde Ich es mit dir machen. Nahe dich Mir und trinke.
   Wünschest du demütig und gütig zu sein? Komm zu Mir und trinke das Getränk, das Ich dir gebe. Es wird dir Güte und Demut geben.
   Wünschest du, eifrig, aufrichtig, fromm zu sein? Komm zu Mir, trinke von Meinem Wasser. Es wird dir Eifer, Aufrichtigkeit, Frömmigkeit geben.
   Willst du heilig sein? Komm nahe zu Mir und du wirst lernen, die Heiligkeit zu üben.
   Willst du den Nächsten lieben, wie Ich es dich gelehrt habe? Komme zu Füssen Meines Kreuzes, empfange die letzten Tropfen Wasser und Blut, die aus Meinem Herzen fliessen, und Ich werde dich lehren, wie du, indem du dich allen ganz schenkst, deine Mission erfüllen kannst, wie Ich die Meine erfüllt habe.

Ich verlange alles

Alles habe Ich dir gegeben und alles gebe Ich dir, so oft du willst. Mache, dass du in jedem Augenblick deines Lebens, wenn Ich Mich dir nahe, du so grosszügig sein kannst, Mir alles für alle zu geben. Hast du etwas, -das du mit besonderer Liebe hütest? Ich fordere es von dir: Liebst du eine Person mit besonderer Zuneigung. Ich bitte dich um einen Verzicht.
   Ich bin ein eifersüchtiger Gott gegenüber Meinen Kindern. Ich verlange alles: aber die Ganzhingabe wirji bewirken, dass ein Regen von Gnaden über alle sich ergiesst.
   Wo deine Wenigkeit nicht hinkommt, komme Ich hin mit der Macht Gottes.
   Du willst allen deinen Kindern Gutes tun und ihnen helfen? Du bedauerst, es nicht tun zu können, weil dir die Möglichkeit fehlt, oder weil die Kinder deine Hilfe, deinen Rat, dein Wort nicht annehmen? Was liegt daran! Übergib dich gänzlich Mir. Ich vertrete dich. Ich spreche, Ich tue Gutes, Ich klopfe an jede Türe, Ich beuge den Willen, Ich bewege die Herzen und, pass gut auf, all dies tue Ich in deinem Namen, indem Ich dir das Verdienst lasse, wie wenn du alles selbst ausgeführt hättest, einzig wegen jener Ganzhingabe, die du Mir gemacht hast.
   Hast du Mich verstanden, warum Ich sagte, dass Ich ein eifersüchtiger Gott bin?
   Ich will alles, denn Ich benütze das wenige, das du Mir gibst, um viele und grosse Dinge zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschheit zu tun.
   Sei also nicht geizig mit Mir. Betrübe dich nicht über dein Ungenügen. Mache alles was du kannst für deinen Gott. Gehe bis zum Äussersten in der Liebe und im Opfer. Im übrigen lass Mich machen. Sei froh. Du wirst die Macht Meines Namens, die Wunder Meiner Güte, die Grösse, die Unermesslichkeit Meiner Barmherzigkeit sehen.
   Wenn du im Ungewissen bist über die Art und Weise deines Handeins, traurig' über die Resultate, untröstlich über dein Unvermögen, rufe Mich um Hilfe an, übergib dich Mir vollständig und lass Mich machen: du wirst Wunder der Vorsehung und der Liebe sehen, dass du darüber verblüfft sein wirst.

Dem Beispiel der Heiligen folgen
4. November 1968

Meine vielgeliebte Tochter, wenn du in Meinem Gefolge gehen willst, nimm dein Kreuz und folge Mir nach.
   Suche keine Tröstungen von den Menschen und sei nicht begierig, von Mir Tröstungen und Gaben zu erhalten, sondern suche und liebe das Leiden, die Demütigung, die Verborgenheit und das Gebet. Dies sind die Dinge, die dir für das ewige Leben nützen werden.
   Du siehst, wie kurz dieses Erdenleben ist und wie im Verlaufe von wenigen Jahren all das verschwindet, was die Welt schätzt: die Jugend, die Schönheit, der Reichtum, die Ehre. Alles vergeht mit der Schnelligkeit der Zeit.
   Es geht vorüber die Zeit der Prüfung, und wenn du es am wenigsten erwartest, öffnet sich für dich die Ewigkeit.
   Findest du es nicht töricht, dass man sich übertrieben um das gegenwärtige Leben kümmert und nicht an das zukünftige denkt?
   Ahme das Beispiel der Heiligen nach, die die, wenn auch kurze Zeit ihres Lebens, aufs beste ausnützten, um grosse Verdienste für das ewige Leben zu sammeln.
   Bemühe dich, die Wahrheit zu lehren, die du jeden Tag mehr zu vertiefen suchst, denn wer die andern Meine Wahrheit und Meine Gerechtigkeit gelehrt hat, wird wie ein Stern am Himmel glänzen.

Seid die Mütter der Seelen der Sterbenden
4. November 1968

Meine lieben Töchter, Ich erwartete euch zu dieser Zusammenkunft, um euch einen Gegenstand von besonderem Interesse zu empfehlen.
   Es ist euch nicht unbekannt, wie es in der Welt zu und her geht, und wie viele Seelen plötzlich vor dem Angesichte Gottes stehen, der gegen sie nicht die unendliche Barmherzigkeit, sondern die unendliche Gerechtigkeit walten lässt.
   Meine Töchter, Ich möchte, 'dass es euch ein besonderes Herzensanliegen wäre, an jene Sterbenden zu denken, die eines unvorhergesehenen und tragischen Todes sterben und dass ihr für sie wahre Mütter würdet. Empfehlt sie 'ohne Unterlass Meiner Mutter, damit Sie sich bald zu diesem, bald zu jenem begebe und sie alle in Ihrer mütterlichen Güte unter Ihren Schutzmantel berge und sie alle rette.
   Ich bin besonders nachsichtig gegen diese Geschöpfe, die so plötzlich abberufen werden, und Ich biete Meine ganze Weisheit und Macht auf, um Meinen Rettungsplan zu verwirklichen, und Ich rette sie oft, auch wenn alles vermuten lässt, dass sie nicht mehr genügend Zeit hatten, um über den Schritt nachzudenken, den sie im Begriffe waren zu tun, jenen nicht wieder gutzumachenden und schrecklichen Schritt.

Ein Lichtstrahl

Aber Ich, dem alles gegenwärtig ist, der Ich die Vergangenheit, die Gegenwart und die mögliche Zukunft sehe, Ich gebe sehr oft einen wirksamen Lichtstrahl, der genügt, dass der Geist einen guten Gedanken empfängt, einen Akt der Liebe erweckt.
   Ich sehe auch die Gedanken und die Gefühle, welche Mein Licht hervorrufen könnte und die Reaktion dieser Seelen auf Mein Licht.
   Dieses Licht erreicht aber die Sterbenden mittels eures Gebetes, eures Opfers und besonders eurer Liebe. Darumsage Ich euch: «Seid Mütter der Seelen, die jeden Tag sterben.»
   Ich verspreche euch, dass euch bei eurem Tode Scharen von Seelen entgegen kommen und eure Krone in der Ewigkeit bilden werden.
Ich segne euch, Meine Töchter, und Ich danke euch.

Die Axt ist an die Wurzel gelegt
4. November 1968

Meine Tochter, fürchte nichts, Ich bin es, höre gut auf Mich.
   Die Hand Gottes ist im Begriffe schwer auf die Welt zu fallen, die nicht aufhören will mit ihren Schändlichkeiten.
   O Schrecken, Meine Tochter! Wieviele Unschuldige zahlen für die Sünder! Nicht immer und nicht alle sterben im Stande der Gnade, aber die Warnung gilt für alle. Seid bereit, denn ihr wisst weder die Stunde noch den Tag.
   Ich sage euch nicht, dass es Feuer vom Himmel regnen wird, noch ist die Stunde dafür nicht gekommen, aber die GeisseIn werden sich folgen bis dieses ungläubige und verkehrte Geschlecht sein Ende gefunden haben wird.

Die Furcht vor der Sünde

Meine Tochter, Ich sage dir dies nicht, um dich zu erschrecken, denn du weisst wie gross Meine Liebe für meine Geschöpfe ist, die Ich wohl behüte und durch das Wirken der Kirche und der Gerechten zum Heile führe; Ich sage dir dies, um dich zum Gebete und zur Sühne einzuladen, um dich anzuregen, jedem die Furcht vor der Sünde und vor dem Strafgericht Gottes beizubringen.
   Fürchtet den Herrn, Kinder des Kreuzes, macht nicht, dass Meine Leiden umsonst waren. Weinet über eure Sünden, ändert das Leben und heiligt euch.
   Die Axt ist an die Wurzel gelegt; der Tod ist an eurer Seite. Spottet nicht über die Worte, die ihr hört und die eine Warnung voll Liebe sind. Umarmt das Kreuz das euch rettet und klammert euch an den einzigen Rettungsanker, Meine Mutter.
   Gebt euch nicht den ausgelassenen und ungesunden Freuden hin. Euer wahres Leben werde Ich sein, wenn ihr auf Mich hören werdet.
Meine Tochter,  du wirst diese Botschaft verbreiten, damit niemand sagen kann, dass er nicht gewarnt worden sei.



Das Licht suchen
9. November 1968

C. - Jesus, warum dieses Schweigen? Habe ich Dich mit etwas beleidigt?
   Jesus - Meine Tochter, beunruhige dich nicht und wolle nicht das Handeln Gottes erforschen. Er weiss, wann es gut ist zu sprechen und zu schweigen, wann das Licht nötig ist und wann nicht. Erfülle und nimm den Willen Gottes an ohne dich zu fragen, warum er nicht so sei wie du es wünschest oder vermuten könntest.
   Ich weiss wohl, dass gerade deswegen du dich selbst verleugnen und viel leiden musst; aber wenn du im Guten und in der Liebe ausharrst, auch wenn es dir scheint, dass du im Dunkeln bist, zeigst du Mir deinen Glauben und Ich freue Mich, deine Sehnsucht nach Mir zu sehen.
   Wie sich die Mutter manchmal verbirgt, um die Angst zu sehen, mit welcher ihr Kind sie sucht und wie beide sich umarmen und sich freuen, wenn sie sich wieder finden, so mache auch Ich es mit meinen Kindern. Auf diese Weise lasse Ich sie ausser dem Glauben, auch die Hoffnung, die Geduld, die Demut und die Liebe üben.
   In Erwartung Meiner Rückkehr (in Wirklichkeit ist es nicht eine Rückkehr, da Ich ja in ihrem Herzen wohne) erwecke Ich ihre Reue über die Sünden und vermehre so die heiligmachende Gnade, die für immer bleiben wird, sofern sie es wollen.

Kostbare Zeiten

Die Zeiten der Dunkelheit sind die verdienstvollsten und die kostbarsten im geistlichen Leben. Die stete Zuflucht zu Mir, sogar mit der einfachen Anrufung: «Herr, hilf mir» und dem innigen Wunsche, Meine Gegenwart zu fühlen, Meine Stimme zu hören und Mir zu dienen, wird von Mir als Heroismus betrachtet und als solcher belohnt.
   Denke immer, dass Ich im Innersten deines Herzens bin und halte an einer normalen Lebensweise fest, auch wenn dein Wille anders möchte. Nach der Nacht kommt der Tag. Die Nacht ist so nützlich wie der Tag. Wie vermöchtest du die Sterne zu sehen, wenn es immer Tag wäre?
   Mein Wort sei dein Licht. Behalte es stets im Blickfeld deines Geistes. Es wird dich erleuchten in der Nacht des geistlichen Lebens, wenn du, wie Ich am Kreuze, die Verlassenheit vom Vater fühlen wirst.
   Denke daran, dass Mein und euer Vater nichts zulässt, das nicht für das Wohl Seiner Kinder ist.
   Wenn du dich geneigt fühlst, mit dem Munde und mit dem Herzen zu beten, tue es. Wenn du es vorziehst, dich mit Mir nur im Geiste und im Herzen zu vereinigen, tue es. So oder so ehrst du Mich und Ich helfe dir. Aber höre nie auf zu beten. Das Gebet wird die Lampe sein, die im Dunkeln leuchtet und dir die Sonne bringen wird.
   Die Heiligen sind vor dir der Prüfung unterworfen worden. Sie haben den Ekel vor den Dingen Gottes durchgemacht und litten im Herzen höllische Ängste, um Gott wiederzufinden und Ihn zu besitzen. Diese Zeiten der Dunkelheit im Leben der Heiligen waren die verdienstvollsten.
   Ich mache dich auf eine einzige, sehr wichtige Sache aufmerksam. Tue alles, damit es nie geschehe, dass der Herr sich mit Seinem Lichte von dir zurückziehe, weil du das Dunkel der Sünde vorgezogen hast, oder weil eine geistige Trägheit und Gleichgültigkeit dich befallen hat, die dich das Wohlbefinden der Abtötung, die Erfüllung deiner eigenen Wünsche vor den Meinen, oder die vergänglichen Dinge den ewigen vorziehen lässt.
   Wenn du dich dessen nicht schuldig fühlst, sei beruhigt; andernfalls bitte Mich um Verzeihung und erneuere deine Vorsätze. Was Ich dir empfehle ist, nie das Gebet zu unterlassen und nie den Mut zu verlieren. Viele geben sich keine Rechenschaft, dass die Entmutigung ein Zeichen von Hochmut und von mangelhafter Kenntnis eurer selbst ist.
   Wenn ihr euch selbst gut kenntet, würdet ihr euch nicht wundern und ihr würdet nicht niedergeschlagen sein, wenn ihr in eine Sünde oder Schwäche gefallen seid, sondern ihr wäret erstaunt, nicht grosse Sünder geworden zu sein.
   Ich wundere Mich nicht über eure Fehler, denn Ich kenne eure Schwäche. Ich weiss indessen, dass eure Schwäche nicht unendlich ist, während es Meine Liebe ist. Ich zähle auf Meine Liebe zu euch und auf eure zu Mir.

Zu schweigen wissen
10. November 1968

Meine Tochter, Ich will mit dir über ein wenig bekanntes Argument und eine wenig geübte, von Mir jedoch sehr geschätzte Tugend sprechen. Ich werde mit dir über das «zu schweigen wissen» sprechen.
   Ich beginne mit einem vom Hl. Geist inspirierten Satz: «Wer nicht mit der Zunge sündigt, ist ein vollkommener Mensch», um dir zu zeigen, wie wichtig es ist, zu wissen; wann man sprechen und wann man schweigen soll, und wie ihr über eure Zunge wachsam sein sollt.
   Das Wort ist eine grosse Gabe Gottes, wenn Ich, der Ich Sein Sohn bin und Gott wie Er, das Ewige Wort des Vaters genannt werde, - denn Ich bin es in Wirklichkeit.
Das Wort missbrauchen, heisst eine Gabe Gottes verschwenden. Ich sage nicht, dass du stumm bleiben musst wie ein Fisch, sondern dass deine Worte abgewogen seien, und dass sie erst aus deinem Munde kommen, nachdem sie von deinem Geiste und deinem Herzen überlegt wurden, d. h. dass sie immer überdacht sind und von einem liebenden Herzen diktiert werden.
   Wenn deine Worte Verwirrung bringen, verwunden, stechen, Unfrieden säen, beleidigen oder zum Bösen verführen, können sie weder von Gott kommen, noch aus einem gesunden Geist und Herzen, sondern dann rühren sie von einem kranken Menschen her, oder was schlimmer ist, sie kommen aus einem Herzen, worin mit der Bosheit und dem Hass, der Teufel, Aussäer des Unfriedens, wohnt.
   Ich empfehle dir jedoch vorsichtig zu sein, auch beim Aussprechen belangloser Worte, denn schon das unnütze Reden ist an sich nichts Gutes, da «ihr auch für unnötige Worte von Meinem Vater zur Rechenschaft gezogen werdet».
   Darum fürchte nicht zu fehlen, wenn du sparsam bist im Reden und geneigter im Zuhören, denn so hast du die Möglichkeit nachzudenken über das, was du sagst und wirst nicht ungeschickt reden. Denke, wenn du sprichst, an den Nutzen und an das Wohl des Nächsten und an die Ehre Gottes. Ausser diesen beiden Motiven sind alle andern Absichten schlecht oder unnütz.
   Möge dein Reden immer einfach und wahr sein, wie es das meinige war. Überlasse es den andern, ihre Gedanken gewählt auszudrücken; du sei einfach. War Ich vielleicht nicht die fleischgewordene Weisheit? Und doch, wer hat es besser verstanden zum Herzen aller zu sprechen, sogar zu jenem der kleinen Kinder, der Unschuldigen?
   Mache es auch du so. Kümmere dich nur um eines: dass deine Worte Freude, Trost und Frieden bringen, dass sie helfen, den Blick auf Mich zu wenden, dass sie bewirken, dass Ich geliebt werde, dass sie allen wohl tun.
   Sei vorsichtig im Reden, denn oft kann das, was du im guten Glauben erzählst, schlecht ausgelegt werden und so kann von guten Dingen etwas Böses werden.
   Schätze diese Gabe, die du erhalten hast als etwas Heiliges. Sprich liebenswürdig, ohne Geziertheit; sprich mit offenem Herzen, denn deine Güte muss gross sein. Wenn möglich, sprich nicht von den Abwesenden, es sei denn Gutes und wenn die Umstände es erfordern, damit daraus keine böse Nachrede oder Schlimmeres entstehe.
   Wende deine Gedanken oft Mir zu, auch in deinen Konversationen, um dich zu fragen, wie Ich Mich an dieser Stelle betragen würde.
   Ahme Meine Mutter nach, welche, obwohl Sie Mutter der Kirche ist, von ihrer Geburt an sehr zurückhaltend und schweigsam war, sehr sanftmütig und demütig, so dass man Sie nur für irgendeine arme Mutter irgendeines Sohnes hielt.

Bleibe nie stehen
11. November 1968

Meine Tochter, verlangsame nie deine Schritte und bleibe nie stehen auf dem Weg zur Vollkommenheit, denn das stehende Wasser fault, und wenn du stille stehst, wirst du vom Strom mitgerissen.
   Richte deine Aufmerksamkeit stets auf deine täglichen Pflichten und auf deine Fehler. Suche die ersteren mit Genauigkeit und Aufmerksamkeit zu erfüllen und nimm gegen die zweiten den erbittertsten Kampf auf.
   Wolle nicht alles auf einmal machen, aber tue alles mit Zähigkeit und Ausdauer, wie jener der ein Unternehmen von grosser Wichtigkeit überwachen muss.
   Nimm dir vom ersten Augenblick deines Erwachens an vor, was du während des Tages machen wirst, ohne dich um unnötige Dinge zu kümmern, und verliere nicht aus dem Auge das zu erreichende Ziel: die Vollkommenheit, Gott.
   Danke jeden Morgen dem Herrn, der dir gewährt, das Licht des Tages wieder zu sehen und dir noch einmal Zeit gibt, die Ewigkeit zu verdienen. Denke sofort an jene, welche während der Nacht die Erde verlassen haben und bete für sie.
   Erfülle deine Werke mit Ordnung, mit Genauigkeit, damit du sie nicht ein zweites Mal machen musst, und mit Freude. Erschwere dir die Arbeit nicht, sie ist ein Geschenk des Himmels; sei glücklich, dass du die Kraft hast, sie auszuführen.
   Nimm deinen Hauptfehler aufs Korn und bekämpfe ihn jeden Tag auf alle Arten, bis es dir gelingt, ihn auszurotten.
   Sei gesammelt, denn in der Sammlung werde Ich zu deinem Herzen sprechen. Ich bitte dich jedoch, sei nicht verdriesslich, denn dein Gott liebt die Freude, die Fröhlichkeit, Sein ganzes Wesen ist Glückseligkeit.
   Verbreite Fröhlichkeit und Friede, auch wenn du das Herz voll Tränen hast. Erinnerst du dich, wie Ich, auf dem Wege nach dem Kalvarienberg, von tausend Schmerzen überwältigt, die Frauen, die Mir weinend folgten, zu trösten suchte?
   Und Meine Mutter, hat Sie es nicht gleich gehalten mit Mir? Und wer mehr als Sie hätte Trost und Hilfe gebraucht? Und doch unterdrückte Sie die Tränen und kam, um mich zu trösten.
   Meine Tochter, verbirg deine Schmerzen in Meinem Herzen und gehe zu jenen, die leiden und von dir ein Wort des Trostes und der Hilfe erwarten. Gib alles was du kannst mit Grossherzigkeit und bedenke immer, dass Ich bei dir bin und mit dir wirke zur Ehre des Vaters.
   Bringe Mir, während des Tages, zahlreiche kleine Opfer dar und vereinige sie mit den Meinen. Ein Opfer, das du Mir darbringst, ist wie ein Tropfen Wasser, den du in den Ozean wirfst. Dieser Ozean wird zum deinigen, und Ich gebrauche ihn zum Wohle aller.
   Sei grossherzig mit allen, und Ich verspreche dir, Mich nie an Grossherzigkeit übertreffen zu lassen und dir immer Hundertfältiges zu geben.

Verbreitet den Wunsch nach Sühne und Liebe
11. November 1968

Meine Töchter, Ich danke euch, dass ihr mit Grossmut und Liebe auf Meinen Ruf geantwortet habt.
   Ich werde es euch reichlich vergelten, aber Ich bitte euch, verbreitet bei den Personen der Gruppe den Wunsch nach Sühne und Liebe.
   Meine Kinder, es genügen einige Gute, um für zahlreiche Böse zu sühnen. Seid diese wenigen Guten, die Ich sehnliehst suche, um sie Meinem Vater vorzustellen, damit Er sich zur Milde rühren lasse für die ganze Welt.
   Meine lieben Töchter, Ich liebe euch mit zärtlichster Liebe, und Ich schliesse eure Liebesakte und eure Wünsche in Mein Herz. Ich höre auf eure Anrufungen und Ich reinige euch immer mehr, um aus euch die bevorzugten Kinder Meines Vaters zu machen.
   Es missfalle euch nicht, Mir zuliebe etwas zu leiden. Helft einander gegenseitig, denn durch die gegenseitige Hilfe wird Euch das Kreuz weniger schwer sein.
   Macht kein Aufhebens über das, was das Herz, nicht aber die Seele verwundet, denn was der Seele nicht schadet, ist nicht wichtig.
   Ich helfe euch und Ich segne euch. Fahrt fort, mit Mir zu beten. Auch viele andere haben freiwillig ihren Schlaf geopfert, um Mir Gesellschaft zu leisten und sie beten in Gemeinschaft mit euch.
   P. Pio - Meine Kinder, Ich konnte und wollte Mich mit euch im Gebete für eure Intentionen vereinigen.
   Ihr sollt wissen, dass Ich Mich jeden Abend während Meines sterblichen Lebens von 11 Uhr bis Mitternacht mit dem sterbenden Heiland vereinigte und Ihn im Garten Gethsemani in Seiner Todesangst tröstete. Doch Jesus durchlebt die Todesangst auch heute in Seiner Kirche.
   Darum bitte Ich euch, diese schönen Stunden des Gebetes zu vervielfachen und sie mit jenen von Jesus zu vereinigen und auch mit den Meinigen, die Ich in Meinem sterblichen Leben aufgeopfert und die dem Vater so wohlgefällig waren.
   Ich segne euch.


Wer nach Mir dürstet, dem mangelt es an nichts
13. November 1968

C. - Ich öffne vor Dir mein Herz, O Jesus, wie die Blume ihren Kelch öffnet, um den Tau zu empfangen. Mich dürstet nach Dir, O Herr.
   Jesus - Meine Tochter, dein Durst nach dem Göttlichen gefällt mir. Habe Ich euch nicht gesagt: «Selig jene, die Hunger und Durst haben nach der Gerechtigkeit ?»
   Viele in eurer Welt dürstet es: es gibt solche, die Reichtümer wünschen und diese so gierig begehren, dass sie ihr Leben vergeuden, ihre Seele ruinieren; sie betrachten die Reichtümer als ihr Endziel und machen sie zum Zentrum und Schwerpunkt ihrer Gedanken und ihrer Tätigkeit, zum Zweck ihres Lebens.
   Es gibt andere, die nach Ehren dürsten und diese überall fieberhaft suchen; sie suchen sie mit der gleichen Sehnsucht, mit der der Geizhals die Geldstücke, die er zu seinem Götzen gemacht hat, zusammenrafft und dabei fähig wird, jeden zu überflügeln, niederzuhalten, zu beleidigen.
   Andere wiederum dürsten nach Liebe und suchen diese bei den Geschöpfen, die so wenig fähig sind mit wahrer Liebe zu lieben.
   Sozusagen alle Menschen dürsten nach Liebe, aber sie suchen sie für sich selbst, für ihr eigenes Wohlbefinden, als ein persönliches Geniessen, aus Egoismus oder Götzendienst.
   Alle diese Arten Durst zu haben, sind falsch, verstehst du? Aber jener, der nach Mir dürstet, sieht die Dinge unter einem andern Gesichtspunkt. Alles was er besitzt, was ihm geschenkt wird, dient ihm als Stufe, um zu Gott hinauf zu steigen.
   Jenem, der Mich wirklich liebt und der nach Mir dürstet, fehlt nichts, denn er lebt gleichsam in den Tag hinein; er vertraut auf die Vorsehnung, welcher er sich überlässt.
   Die gesuchteste Ehre für den, der Mich wahrhaft liebt, wird sein: etwas für Mich leiden zu dürfen, indem er sich unwürdig betrachtet, dem Erlöser, der durch den schmählichsten Tode am Kreuze sich selbst ganz und gar geopfert hat, zu gleichen.
   Der wahrhaft nach Mir Dürstende kennt keine andere Liebe als die Meine. Ich erfülle sein Herz mit Freude, Ich gebe ihm alles, Ich fülle ihn mit Mir selbst, und, da Ich der Unendliche bin, weite Ich ihm das Herz.
   Der Mich wahrhaft Liebende umarmt in seinem Durst zu lieben alle Geschöpfe des Universums; er möchte mit der Glut seiner Liebe alle und jeden erreichen. Er ist glücklich und lobt Gott im Schmerz und in der Freude. Eine Blume, ein Stern, ein Sonnenstrahl begeistern ihn und erheben ihn zu Mir. Alles dient ihm zum Guten. Jedes Geschehnis, gut oder schlecht, schön oder hässlich, bindet ihn an Mich.
   Er ist allen und jedem nahe, um ihm Worte des Trostes und der Hoffnung zu sagen, um von Mir zu sprechen und Mir alle und jeden anzuvertrauen, wie er Mir seine teuersten Menschen und wichtigsten Interessen anvertraut.
   Ich liebe jene, die so nach Mir dürsten; die dürsten nach Gerechtigkeit, nach Güte, nach wahrer Nächstenliebe, und Ich giesse in ihre Herzen Mein segenbringendes und durstlöschendes Wasser.
   Ich gebe die Gnade und alles, was sie mit sich bringt. Was ist die Gnade, wenn nicht dein in dir lebender Gott? Sage Mir oft in deinen Gebeten und während des Tages und wann du während der Nacht erwachst: «Herr, gib mir Deine Gnade, dass sie mir den Durst lösche», und ich verspreche Dir, dass Ich auf deine Seufzer und deine Anrufungen hören werde, damit du in Ewigkeit nicht mehr dürstest.

Die Tugenden, die Jesus wünscht
14. November 1968

C. - Jesus, sage mir, was Dir in einer Seele gefällt?
   Jesus - Ich antworte dir, Meine Tochter. Ich liebe es, Mein Bild in einer Seele eingeprägt zu sehen. Ich liebe es, diese Seele mit allen, den schönsten Tugenden geschmückt zu sehen: die Reinheit, die Nächstenliebe, die Einfalt, die Grossmut, die Klugheit, die Güte, die Gerechtigkeit, die Demut.
   Ich liebe es, sie mit Verdiensten beladen zu sehen, die sie mit viel gutem Willen gesammelt hat und deretwillen sie ewigen Ruhm ernten wird. Ich liebe es, diese Seele Meinem Willen ergeben zu sehen, das Leiden liebend, sich selbst vergessend und sich für die andern verschwendend. Ich liebe sie vertrauend in Gott zu sehen, unbekümmert um die Dinge der Erde.
   Ich möchte, dass jede Seele Mein oder Meiner Mutter Abbild wäre, und Ich möchte sie zum Himmel steigen sehen, der ihre Heimat sein wird, wo sie einen unendlichen Ruhmespreis erhalten wird.
   Ich weiss jedoch, dass all dies schwierig auszuführen ist. Ich kenne alle Fehler der Menschen und alle ihre Schwäche. Ich weiss, dass der Mensch zum Bösen geneigt ist durch die Unordnung der Sinne. Ich weiss, dass der Teufel ihn versucht, indem er ihm auf alle Arten" schmeichelt, und dass der Mensch fällt.
   Ich weiss, dass der Mensch mehr zu den materiellen Dingen geneigt ist als zu den himmlischen. Ich weiss, dass er aus sich selbst sich nicht einen Centimeter von der Erde erheben kann, und Ich sehe ihn, wie er, als elender und undankbarer Sünder Meine Gaben mit Füssen tritt, Meine Lehren zurückweist, sich vortäuscht, alles selbst machen zu können, den eigenen Ruhm sucht und nicht den Meinen, sich enttäuscht niederschlagen lässt inmitten der Schwierigkeit, sich den Geschöpfen zuwendet und Seinen Gott vergisst und kenne viele, viele andere Übel, die ihn in den Schmutz herunterziehen.
   Nun gut, Ich, der Sohn Gottes, betrachte diesen Menschen mit Zärtlichkeit und Mitleid, mit Hoffnung und Vertrauen. Ich habe nur den Wunsch, ihn zu reinigen und ihn emporzuheben.
   Ich möchte ihn mit Meinen Verdiensten bedecken, ihn in Meinem Blute waschen, ihm jeden Fehler verzeihen, ihn mit Liebe umarmen, ihn nach jedem Fall wieder erheben und ihn zur ewigen Glorie führen.
   Alles dies wünsche Ich und Ich kann es machen. Es genügt Mir ein Akt seines guten Willens, den Wunsch sich zu bessern und Meinen Wünschen zu entsprechen. Es genügt Mir, dass diese Seele ihre Nichtigkeit, ihre Bosheit, ihre Armut und ihr äusserstes Elend erkennt und sich zu Mir wendet wie der Schiffbrüchige, der dem Ertrinken nahe ist, wie der Bettler, der um Hilfe bittet, wie der Mensch guten Willens, der in Meinen Dienst tritt und der möchte, dass Ich vergesse, der höchste Meister, die unendliche Vollkommenheit, die Ewige Weisheit zu sein, und dass Ich von seiner Seele sofort Besitz ergreife. Dann werde ich die Seele zum Gegenstand Meiner Zärtlichkeiten und Meiner Liebkosungen machen, sie modellieren wie weiches Wachs und sie Mir ähnlich machen.
   Manchmal halte Ich sie in Meinen Armen und drücke sie an Mein Herz, teile mit ihr Mein Kreuz und tue ihr Meine Geheimnisse kund. Wenn sie sich Mir überlässt wie ein Kind, bin Ich für sie Vater und Mutter.
   Wenn sie von Mir belehrt werden will, bin Ich ihr Lehrer; wenn sie Mich mit Zärtlichkeit und Grossmut liebt, bin Ich ihr Gott und ihr alles, ihre Belohnung und ihr unendlicher Ruhm.
   Fahre fort zu schreiben, Meine Tochter.
   Auch wenn Ich, die unendliche Vollkommenheit, die Vollkommenheit in Meinen Kindern liebe, ist das, was Mich zu ihnen hinzieht, nicht die Vollkommenheit, sondern ihr Elend.
   Ich suche den Sünder mit dem gleichen Eifer, mit dem die Frau das Geldstück sucht, das sie verloren hat, indem sie jeden Winkel des Hauses durchsucht. Ich bin auf die Erde gekommen für die Sünder.
   Der ganze Himmel arbeitet mit Mir und feiert mit Mir die Heimkehr jedes verlorenen Sohnes ins Vaterhaus.
   Ihr alle seid Sünder und jede Rückkehr zu Mir im Busssakrarnent, wenn sie aufrichtig ist, gibt Mir die gleiche unermessliche Freude wie jene des verlorenen Sohnes dem Vater.
   Wer mir hilft und sich mit Mir aufopfert für die Rückkehr der verirrten Kinder, nimmt teil am göttlichen Erlösungswerk und geniesst teilweise Meine Freude. Hast du diese Freude nicht auch selbst erfahren, wenn du Menschen, ferne von Gott, gesehen hast, die dann durch dein Wort und Meine Gnade sich zurückgefunden haben an Mein Herz?
   Bitte für die Sürider, Meine Tochter. Dies ist eine Pflicht für jeden Christen, für jedes Gotteskind. Unterlass es nie, Mir zu helfen, dass Meine Passion fruchtbar werde für soviele Seelen, die Mein Blut gekostet haben.
   Die Seelen rette Ich, aber Ich bitte dich, sei in Meinen Händen ein fügsames Instrument für die Rettung vieler.

Seid Apostel
16. November 1968

Meine vielgeliebte Tochter, Ich will mit dir über die Schönheit des Apostolates sprechen.
   Es ist die vornehmste Arbeit, die eine Seele ausführen kann nach jener ihrer Selbstheiligung, sie ist sogar so sehr verbunden mit ihr, dass die eine nicht ohne die andere existieren kann, darum sage ich dir: «Wenn du heilig sein willst, musst du Apostel sein, wenn du Apostel sein willst, musst du heilig sein.»
   Die Heiligkeit und das Apostolat sind unzertrennlich. Du darfst jedoch das eine nicht mit dem andern vermischen, denn die Tatsache, Apostel zu sein, beinhaltet nicht unbedingt auch die Heiligkeit, obwohl sie dafür eine unentbehrliche Eigenschaft ist.
   Nun will Ich dir erklären, was das Apostolat ist.
   Es ist die Verkündigung des Glaubens durch die Liebe, jenem göttlichen Licht, das der Seele durch den Hl. Geist eingegossen wird. Das Apostolat setzt einen lebendigen Glauben und eine glühende Liebe voraus.
   Es gibt Apostel ohne Glauben, aber was wird ihre Arbeit hervorbringen? Niemand kann etwas geben, das er nicht besitzt. Meine Belehrungen gründen auf Geheimnissen des Glaubens. Wenn einer nicht glaubt, wie kann er andere überzeugen zu glauben?
   Beim Studium Meiner Lehre ist alles von augenfälliger Klarheit für jenen, der sie mit Einfalt empfängt, und der die Lektionen soweit vertieft, als es die Vernunft erlaubt. In der Tat, die Geheimnisse stehen nicht im Widerspruch mit der Vernunft, obschon sie über sie hinaus gehen.
   Die Behauptung, in die Geheimnisse Gottes eindringen 'fu können, ist absurd, auch wenn es schon in der einfachen menschlichen Natur Gesetze gibt, die den Anschein von Geheimnissen haben.
   Wer Meinen Lehren folgen will, nimmt die Dinge wie sie sind und glaubt sie in der Einfalt des Herzens und verbreitet sie.

Bild des Apostels

C. - Sprich zu mir, Jesus.
   Jesus - Ich will mit der Lehre über das Apostolat weiterfahren. Ich habe dir gesagt, dass man, um Apostel zu sein, heilig sein muss. Nicht, dass schon die Tatsache allein, Apostel zu sein, genügt, um heilig zu sein; aber es kann kein echtes und wirksames Apostolat geben, ohne eine konstante Anstrengung, die Heiligkeit zu erreichen.
   Es gibt keine Heiligkeit ohne Verbindung mit Gott, dem «Drei mal Heiligen», und damit diese Einheit besteht, ist es nötig, dem Rufe Gottes zu entsprechen und sich von Gott anziehen zu lassen, wie sich der Gegenstand vom Magnet anziehen lässt ...
   Je mehr sich der Apostel Gott naht, desto wirksamer und überzeugender wird seine Arbeit. Das Wasser, das zum Meere fliesst, hat die Macht, alles was ihm begegnet auf seinem Weg mit sich.zu reissen. So hat die Seele, die sich Gott, dem unendlichen Meere alles Guten, der Güte und Liebe, zuwendet, die Kraft, alle Seelen, denen sie in ihrem Leben begegnet zum Höchsten Gute zu ziehen.
   Die Anziehungskraft Gottes ist immer unendlich, aber je grösser die Entsprechung und Hingabe an Ihn, desto mehr unterliegen die Menschen dem Einflusse der Handlungen, der Gedanken und der Liebe des Apostels.
   Darum so viele Versager unter den Jungen von heute, sogar unter Meinen Priestern. Sie entwickeln eine rein persönliche Geschäftigkeit; aber das heisst auf Sand bauen, wenn der Grund nicht Gott ist, der Urheber und Inspirator alles Guten.
   Willst du ein echtes Bild eines Apostels? Nun gut, er ist ein Mensch, der den Herrn liebt, der sich anstrengt, Seiner Gnade zu entsprechen, indem er Ihn immer mehr nachahmt, und der, indem er sich in die Arme Gottes wirft.ialle jene Pflichten gegen seine Brüder erfüllt, die die Nächstenliebe ihm auferlegt, damit sie, durch sie angezogen, sich zu Gott wenden, Ihn lieben und Ihm dienen.


Den Willen Gottes tun
19. November 1968

Meine Tochter, Ich wünsche auf ein Argument zurückzukommen, von dem Ich schon andere Male mit dir gesprochen habe und das im geistlichen Leben sehr wichtig ist für jeden, der die Heiligkeit bzw. die Vollkommenheit erreichen will.
   Ich möchte mit dir über den Willen Gottes sprechen.
   Vor allem musst du wissen, dass, wenn du existierst, es durch den Willen Gottes geschehen ist. Du existiertest in Seinem Geiste schon seit Ewigkeit, und du hast dein irdisches Leben begonnen, als deine Eltern Seinem Willen entsprechend, unbewusst oder bewusst, auch Meinem entsprochen haben.
   Du bist also auf dieser Erdoe durch den Willen Gottes. Er hat für dich eine Aufgabe zum Erfüllen bestimmt, die unverwechselbar mit jener jeder andern Person ist, denn jeder hat seine besondere Mission zu erfüllen.
   Jeder muss seine eigene Aufgabe erfüllen, um glücklich zu sein und den Heilsplan verwirklichen zu können, was Zweck der Schöpfung und der Erlösung ist.
   Ich habe dir wiederholt gesagt, dass der Herr deine Glückseligkeit will. Es ist Sein Wille, dass alle Menschen glücklich seien, sogar schon in dieser Welt. Damit will Ich nicht sagen, dass sie vom Schmerze verschont bleiben. Sie wären es gewesen, wenn eure Voreltern nicht gesündigt hätten, denn dies ist der Grund, dass der Schmerz in euer Leben getreten ist.
   Aber das Glück, sogar inmitten des Leidens und des Schmerzes, ist keine Unmöglichkeit, und der hl. Paulus ist nicht der einzige, der dies festgestellt hat. Auch du hast es schon oft erfahren, und jedermann kann feststellen, auch im rein menschlichen Belange, wie wahr es ist, dass wer liebt, glücklich ist, sich opfern zu können für die geliebte Person.
   Nun, Ich versichere dir, wenn du dem Willen Gottes zustimmst, wirst du glücklich sein: das physische oder moralische Leiden wird für dich eine unermessliche Freude sein, weil du weisst, dass du dadurch mitwirkst an deinem eigenen Heil und an jenem vieler anderer und dass du Gott verherrlichst, indem du Ihm beweist, dass du Ihn liebst.
   Nur so kannst du dir erklären, wie Menschen, die während langer Jahre an ein Bett gekreuzigt, manchmal mit den sichtbaren oder unsichtbaren Wundmalen Meiner Passion gezeichnet, und so in ein tod bringendes Leiden getaucht, imstande sind, jene zu trösten, die sich an sie wenden, um die kleinen Probleme des Lebens zu lösen.
   Sie haben ja gesagt zum Willen Gottes und haben dadurch in einem Meer von Schmerzen eine Glückseligkeit ohne Ende gefunden. Nun sage ich dir, dass die Heiligkeit nur darin besteht: den Willen Gottes tun.
   Wenn der Herr dich auf dem Tabor lassen will wie Meine Apostel, nimm es an dort zu bleiben. Wenn Er dich neben sich will in Gethsemani, danke Ihm.
   Wenn Er dir die Augen erst öffnen will nach Seinem Verschwinden wie den Jüngern in Emmaus, sei zufrieden, und wenn Er an deiner Seite geht und du Sein Licht entdeckst, sei zufrieden. Wenn Er dich würdigen wird, Mir auf dem Wege zum Kalvarienberg zu folgen, komm, Meine Mutter wird deine Begleiterin sein.
   Das Schönste für dich ist, aufwärtszuschauen, den zu erklimmenden Gipfel zu erblicken und dich doch nie allein zu fühlen. Ich bin dir zur Seite und zeige dir den Weg. Du brauchst Dich nur Meinem Willen zu übergeben und dich führen zu lassen.
   Bedenke jedoch, dass dich lenken, dich führen lassen nicht sagen will, dich auf deinen Lorbeeren auszuruhen, sondern die erhaltenen Gaben Frucht bringen zu lassen und dich ganz in Meinen Dienst zu stellen, mit Seele und Leib, mit dem Wunsche, Mich in allem zufrieden zu stellen.
   Vergiss nicht, dass, wenn du in diese Welt gekommen bist, so geschah dies nicht durch Zufall, sondern durch einen Liebesakt Meines Willens. Deine Zustimmung zu diesem Liebesakt muss eine Antwort der Liebe sein.


Seid einfältig und demütig wie kleine Kinder
19. November 1968

Meine Kinder, Ich bin der Barmherzige Jesus, hier in eurer Mitte gegenwärtig. Ich bin gekommen, um euch auf das Fest Meiner Mutter vorzubereiten.
   Ich freue Mich über euren Wunsch, Ihr, die dessen so würdig ist, eure kleinen Kinder gleichsam als einen lilienreinen Blumenstrauss anzubieten. Aber Ich sage euch, dass ihr alle Meine Kinder seid, und dass auch ihr alle wie kleine Kinder werden sollt, wenn ihr ins Himmelreich eingehen wollt.
   Schenkt euch also mit grosser Liebe Meiner Mutter, damit ihr mit Ihrer Hilfe würdig werdet, Mir dargeboten zu werden.
Seid einfältig und demütig wie die kleinen Kinder. Dies sind die Tugenden, die Mein Herz erfreuen. Seid vertrauend und gütig, wie es diese kleinen Kinder sind, die zu verzeihen und zu lieben wissen.
   Meine lieben Kinder, diese Welt, erfüllt von Schmutz, besudelt gerade alles das, was das Schönste ist. Die Unschuld, die Reinheit, die Gnade werden als Dinger vergangener Zeiten abgetan. Die Mütter habendiese schönen Gaben verloren und können deshalb ihren Kindern, die in erster Linie Mir gehören, die Liebe zu den Tugenden nicht mitgeben.
   Euer Gebet um Bewahrung der Unschuldigen vor dem Bösen und vor der Sünde freut Mich sehr. Lasset, 0 lasset die kleinen Kinder zu Mir kommen. Ich selbst werde sie lehren, ihre Mutter zu lieben und nichts wird verloren sein.
   Mütter, bringt Mir eure Kinder in eure Kirchen. Fürchtet nicht, die Grossen zu stören, die durch andere Dinge zerstreut sind. Bringt sie Mir, damit ihre Stimme den Lärm der Skandale und des Bösen in der Welt ersticke.
   Meine Kinder, Ich bin mit euch zufrieden. Ich sehe den guten Willen, der euch beseelt. Entmutigt euch nicht so schnell, wenn die Dinge nicht gehen, wie ihr möchtet. Ihr macht alles, was ihr könnt, und das übrige lasst Mich machen. Wisset, dass nichts verloren geht von dem, was ihr tut. Weder die Worte, noch die Taten, noch die Wünsche gehen verloren; alles, was mit rechter Absicht getan ist, wird gezählt und gesegnet.
   Ich erwarte euch, erfüllt mit immer neuen Wünschen nach dem Guten, am Donnerstag, um von Meiner Mutter Ratschläge und Hilfe zu erhalten.

22. November 1968

C. - Jesus, wie traurig ist es, wenn Du nicht zu mir sprichst.
   Jesus - Meine Tochter, wenn du alle Meine Belehrungen in die Tat umgesetzt haben wirst, wird es dir gleichgültig sein, ob Ich zu dir spreche oder nicht, es wird einzig dein Wunsch sein, den Willen Meines Vaters und den Meinigen zu tun.
   Wenn du im Überfluss der Gaben sein wirst, bereite dich auf deren Knappheit vor.


... «Christus ist hier oder dort» und «es wird falsche Propheten geben»
Freitag, 22. November 1968

C. - Jesus, willst Du mit mir sprechen?
   Jesus - Ja, Meine Tochter, Ich will dich und die andern aufmerksam machen auf das Teufelswerk einiger Katholiken, das sie, wenn auch guten Glaubens, im Begriffe sind gegen die Kirche und gegen Papst Paul VI. auszuführen.
   Es ist euch gesagt worden, dass der Tag kommt, wo man sagen wird: «Christus ist hier oder dort» und «es wird falsche Propheten geben». Nun seht, dieses ist die Erfüllung Meines Wortes. Jetzt ist es nicht der Wolf, der sich als Schaf verkleidet, sondern es sind die Lämmer, die den Hirten verlassen, dem Ich die Schafe anvertraut habe und die sich in die Hände der reissenden Wölfe begeben.
   Bedenke, Meine Tochter, wie der Teufel Vater der Lüge ist und wie er jedes Mittel benützt, um die Seelen zu verderben und die Kirche zu ruinieren. Habe Ich dir nicht gesagt, dass der von ihm in dieser Geschichtsperiode entfesselte Kampf nicht gegen die Bösen gerichtet ist, die er mit Gewissheit in seiner Macht zu haben glaubt, sondern gegen die Guten?
   Nun will Ich dir sagen, wie sich alle vor ihm hüten können. Der Teufel ist schwer erkennbar: denn er versteht sich so gut zu maskieren und seine Falschheit unter der Form von Eifer, Apostolat und Wohltun zu verbergen.
   Aber du wirst ihn entlarven und bekämpfen können, wenn du demütig bleibst, beseelt von dem glühenden Verlangen, vereint zu bleiben mit der von Mir gegründeten Kirche, und mit dem Papst, dessen Wahl vom Hl. Geist geleitet und erleuchtet war, und wenn du bereit sein wirst jedwelche Demütigung und jedes Kreuz bis zum letzten Opfer anzunehmen, eher als an dem ihm geschuldeten Gehorsam, an der Achtung und an der Liebe zu fehlen.
   Denke daran, Meine Tochter, dass das Wort Gottes nicht vergeht, dass Gott Seine Versprechen immer hält, und dass Meine Kirche, auch wenn sie fortwährend bekämpft wird, unveränderlich bleibt wie der Fels, an dem sich die Wellen zerschlagen.
   Meine Tochter, wieviel Betrübnis, wieviel Schmerz und wieviel geistige Verwirrungen in dieser Welt, die blind und taub ist der Stimme Gottes gegenüber!
   Bete und lasse unaufhörlich beten für den Papst und für Meine Kirche, für die Versuchten und die Irregeleiteten, für jene die verführt, selber Verführer werden und für jene, die das Streben nach Karriere und Ehren verführt.
   Wundere dich nie, wenn andere fallen, sondern demütige dich immer mehr vor Gott und stehe fest in der Barke Petri, denn mit ihm bin Ich. Erneuere fortwährend Akte des Glaubens, damit in dir und in den andern diese Tugend, die von Gott kommt, zunimmt und sich mit der Übung erhält und vermehrt, je grösser der Wunsch nach ihr ist.
   Verteidige deinen Glauben und erhalte ihn unversehrt, wie er vom Papste kommt, jetzt Paul VI., der von Mir erleuchtet und gestützt wird. Die Wahrheit ist Licht und macht sich einen Weg durch das Dunkel. Wer die Wahrheit liebt, die von Gott kommt und Ihm identisch ist, sucht nicht die Finsternis.
   Entlarve, wenn du dazu Gelegenheit hast, die Lüge, die in die Seelen den Ruin, in die Kirche die Schismen und die Häresien sät. Bekämpfe den Irrtum ohne Furcht dich blosszustellen.
   Eines nur empfehle Ich dir: vertraue dich dem Hl. Geist an, dass Er deinen Geist erleuchte, und dass Er in dir besonders die Ehrfurcht zur Aufrichtigkeit pflanze. Sage nie, unter keinem Vorwand, etwas, das nicht der Wahrheit entspricht.
   Sei wachsam über dich selbst, damit Meine Belehrungen praktiziert werden und mache, dass jene, die dein Haus besuchen, in der Wahrheit seien und bleiben. Hüte die Gabe des Glaubens, den du in der Taufe erhalten hast und von dem dir deine Mutter ein so gutes Beispiel gegeben, und den dein Gatte unversehrt erhalten und mit Grossmut und Liebe verbreitet hat.
   Ich hatte dir gesagt, dass dein Haus eine Zufluchtsstätte sein wird; nun wiederhole ich: es sei ein Zönakel, wo man in gegenseitiger Liebe den Glauben verbreitet, nachdem man ihn vertieft und ihn lieben gelernt hat.

17 Uhr

Meine Töchter, Ich bin euch sehr dankbar, dass ihr Gebete für die Kirche und den Papst verrichtet habt. Ich segne eure Gebete und bereichere sie, damit jene neue Morgenröte aufsteige, die die Erneuerung des Glaubens und der göttlichen Gaben für die Gläubigen und die Welt bringen wird.
   Fürchtet nicht, darin zu übertreiben. Die Bedürfnisse sind dringend, und der Glaube erlöscht nicht, wenn ihr betet und euch opfert. Der Glaube ist die köstlichste Gabe, die Ich euch gegeben habe. Verschwendet sie nicht und fleht den Herrn an, dass Er ihn euch erhalte für euer Wohl und das Wohl aller.


Jesus, Sohn Gottes
23. November 1968

Meine vielgeliebte Tochter, wende dich doch an Mich in allen deinen Bedürfnissen und bitte Mich mit Glaube und Vertrauen um alles was du wünschest.
   Vergiss nicht, dass Ich der Sohn Gottes bin, in allem dem Vater und dem Hl. Geiste gleich. Bedenke, dass die Engel sich in Meiner Gegenwart verbeugen, und bis zur Erde verneigt, Mich anbeten. Bedenke, dass die Dämonen zittern beim biossen Aussprechen Meines Namens.
   Durch Mich wurden der Himmel, die Erde und das Meer geschaffen, und die Abgründe erzählen von Meiner Macht und Meinem Ruhme.
Ich bitte dich deshalb, dich an Mich zu wenden mit jener Achtung und mit jener Andacht, die dich nicht nur vor dem Vater stehen lässt, sondern auch vor Deinem Schöpfer und Herrn.
   Ich bin als Mensch in allem Meinen Geschöpfen gleich, ausgenommen in der Sünde; aber wenn Ich dir nur einen einzigen Augenblick Meine Grösse als Sohn Gottes zeigen würde, würdest du sterben, denn du würdest soviel Herrlichkeit nicht ertragen.
   Die Unermesslichkeit Meiner Liebe für die Menschen, denen Ich Mein Herz geoffenbart, mit denen Ich Meine Freundschaft und Meine väterliche Zärtlichkeit geteilt habe, hat ihnen soviel Vertraulichkeit und Freiheit gegeben, dass sie meinen Namen in ihren täglichen Wortschatz aufnehmen; ihn missbrauchen zum Fluchen in 100 Dingen des Lebens, in den Übeln, die sie sich selbst durch ihre Bosheit und ihre Ungerechtigkeit zufügen.
   Jeden Tag lancieren Tausende von Personen Meinen Namen mit fluchendem Begleitwort zum Himmel, um gleichsam die Grösse Gottes, Seine Kraft, Seine Macht und Seine Gerechtigkeit herauszufordern.
   Meine Tochter, mache auch diese Beleidigungen durch Akte der Liebe und Worte des Lobes wieder gut. Bedenke jedoch, dass ebenso wie das Fluchen Mich das Betragen jener Guten beleidigt, die ohne Respekt zu Mir sprechen, als wäre Ich ein Kind mit dem sie Spass machen können, oder eine Person, an die sie sich wenden können, um die banalsten Dinge zu besprechen.
   Bedenke, Meine Tochter, diese Meine Worte. Bereitedein Herz zum Gebete. Erwecke jedes Mal, bevor du dich mit Mir zu unterhalten wünschest, einen kleinen Akt der Reue für die Fehler, die du begangen haben könntest. Sammle dich und gib dir Rechenschaft über das was du Mir sagst oder sagen willst, so als ob du zu einer Autoritätsperson gehen wolltest, von der du weisst, dass sie dich liebt, Mitleid hat mit deinem Elend, dir helfen will, aber die gleichzeitig hoch über dir steht.
   All dies möge dir Anregung sein, Mir dein Herz zu öffnen und dich zu erkühnen, um grosse Dinge zu bitten, die der ganzen Welt nützen; Dinge von unendlichem Wert, die ewig dauern. Bitte auch um jene täglichen geistigen Gaben, die dich vor der Sünde bewahren, ferner um jene materiellen Gaben, die zum Überleben unentbehrlich sind und um die Ich euch im «Vaterunser» gelehrt habe zu bitten; alles und immer mit Vertrauen und Demut, mit Bescheidenheit und Liebe, mit Glauben und Achtung, wie es sich gebührt, wenn man sich an einen Gott wendet.
   Diese Achtung bringe allen bei; damit das Gebet nicht eine Beleidigung oder ein Spiel werde, und damit in der Sammlung und in der Überlegung, in der Haltung des Körpers, des Geistes und des Herzens, alle zu Gott hingewendet, Er zu dir sprechen und dir Seine Wünsche kund tun kann.


Die Unschuld und die Busse
24. November 1968

Schreibe, Meine Tochter: Es sind zwei Strassen, die zum Himmel führen, jene der Unschuld und jene der Busse.
   Die Unschuld ist an und für sich die einfachste und die schönste. Auf dieser Strasse gehen viele Kinder und jene, die sie nachahmen auf dem Wege der geistigen Kindheit, die aus Einfachheit, Hingabe und Vertraulichkeit besteht.
   Nur mit einer aussergewöhnlichen Hilfe von seiten Gottes ist es möglich, die Unschuld zu bewahren, die Mein Herz entzückt und die Gegenstand Meiner Zärtlichkeiten und Meiner mehr als mütterlichen Aufmerksamkeiten ist und die Meine Wonne bildet.
   Ich wende Meinen Blick voll Güte auf die Unschuldigen, und Ich gebrauche jedes Mittel, um sie vor dem Bösen zu bewahren. Wenn sie Meinen Gnaden entsprechen, blüht in ihnen die einfachste und gleichzeitig die grösste Heiligkeit.
   Für sie ist der Kampf gegen das Böse dauernd; aber dank der Wachsamkeit über sich selbst, dank ihres emsigen Gebetes und ihrer Demut, die sie in ihren eigenen Augen und in den Augen der Menschen klein macht, behüte Ich sie vor den grossen Gelegenheiten zu sündigen. Sie sind wie jene kleinen Feldblümchen, die in ihrer Einfachheit Gott ehren und Ihn loben, denen aber niemand grosse Beachtung schenkt, und die von vielen zerstampft oder ausgerissen und weggeworfen werden, weil sie nicht das Aussehen der schönen, wohlriechenden Gartenblumen haben.
   Ich liebe die Unschuldigen, die nie ihr Herz mit einer Todsünde befleckt haben, die in ihrem Leben Gutes und Liebe ausgesät und die aus ihrem Leben eine Gabe für alle gemacht haben. Auch wenn du diese Seelen nicht oft auf der Strasse begegnest, sind sie doch das Licht, das den Weg vieler erleuchtet.
  Ihre Sprache ist Sanftmut und Güte, denn Gott, der in ihnen wohnt, gibt ihrer Person eine göttliche Prägung. Ihr Lächeln ist eine Botschaft der Liebe, ihre Tränen bedeuten Verstehen und Zuneigung, denn die Schmerzen der andern machen sie zu
eigenen. Ihre Worte tönen nicht wie ein bitterer Vorwurf, sondern wie eine süsse Warnung, wie die Stimme Gottes, die zum Herzen spricht ohne Zwang auszuüben.
   Diese unschuldigen Seelen gehen vorüber im Leben, und die Welthält sie für unbedeutend. Niemand bemerkt ihre Grösse und das Gute, das sie für die Menschheit tun. Sie bezahlen für die Sünder, ohne dass diese es wissen. Bedenke, dass sie allein, die Unschuldigen, imstande sind, für die Sünder zu bezahlen. Einer von ihnen zahlt für tausend von jenen.
   Sie kommen in den Himmel, beladen mit Verdiensten, denn ihr ganzes Leben war ein fortwährendes Verdienen für das ewige Leben. Aber Ich habe dir gesagt, dass wenige diese Strasse gehen.
   Die gewöhnlichste Strasse ist jene der Busse. Gott verlässt den Menschen nach dessen Sünde nicht, sondern hebt ihn wieder empor; Er hilft ihm, Er tröstet' ihn und Er verzeiht ihm. Es genügt ein Blick zum Himmel, eine Anrufung, und die Rettung kommt.
   Oh, Meine armen Seelen, niedergedrückt von der Sünde und von den Leidenschaften! Seelen, die ihr das Glück sucht, wo ihr es nicht finden könnt. Ihr Seelen, die ihr die Wonne Gottes und der Engel bildeten, jetzt aber entstellt durch die Sünde, erhebt euch wieder!
   Kommt, Meine Kinder, durch Mein Blut erkauft, kommt! Lernt von Mir, der Ich mit euren Sünden beladen, Busse tun musste; Kommt und Ich werde euch lehren, wie ihr eure Seelen in der Liebe und im Opfer reinigen müsst und könnt, um den verlorenen Glanz wieder zu erlangen.
   Kommt, Meine Kinder, Ich habe Mich zu einem von euch gemacht, um euch zum Vater zurückzuführen! Ich werde euch mit Meinem Hochzeitskleid, jenem der Gnade, bekleiden, damit ihr teilnehmen könnt am ewigen Bankett der Herrlichkeit. Zieht aus eure Trauerkleider , betrachtet das Licht, das euch vom Himmel kommt. Lasst aus eurem Herzen einige Tropfen Blut fliessen. Weint über eure Sünden.
   Ich werde eure fern von Mir verbrachten Tage vergessen. Ich werde euch umarmen, und Ich werde euch nicht verlassen. Nehmt euer Kreuz und folgt Mir. Für den, der gesündigt hat, gibt es kein anderes Mittel, um sich zu retten, als die Busse. Das tägliche Kreuz und der Verzicht auf alles, was böse ist, sei eure Busse.
   Wenige Tage sind es, die ihr da unten lebt. Wie könnt ihr also in Belustigungen, Vergnügen und Sünden leben, wo ihr nach diesem kurzen Aufenthalt im irdischen Leben gerichtet und vielleicht strenge bestraft werdet?
   Kinder, Meine Kinder, schüttelt euch wach. «Hügel mögen abgetragen und Täler ausgefüllt werden» sagte euch Mein Vorläufer. In der Übung der Nächstenliebe und der Busse bereitet euch vor auf Mein Kommen. Ich werde auf den Wolken des Himmels kommen und Meine Auserwählten werden ein Kreuz tragen. Die Unschuldigen werden es auf dem Herzen haben, die Büsser auf den Schultern. Das Kreuz wird eure Rettung sein.
   Meine Seelen, hört auf Mich. Weint Tränen des Schmerzes über eure Sünden.
Weint Bluttränen in euren Herzen! Unterwerft eure Körper den Opfern, die eure Pflicht euch auferlegt, denn die Zeit der Barmherzigkeit vergeht schnell und dann kommt jene der Gerechtigkeit.
   Nehmt weg aus euren Herzen jede Art von Bosheit und füllt sie mit Liebe. Die Liebe reinigt, die Liebe besiegt den Hass. Die Liebe ist Quelle des Guten. Der Hass macht euch zu Mitarbeitern des Satans. Liebt Gott, liebt alle und in der gegenseitigen Liebe übt die Busse, die euch retten wird.


P. Pio in Vorbereitung auf Weihnachten
24. November 1968

Meine Töchter, Ich bin gekommen, um euch zu grüssen und euch einzuladen, euch gut auf die Feierlichkeiten von Weihnachten vorzubereiten.
   Die Vorbereitungszeit hat begonnen, und Ich lade euch ein, sie zu verbringen, um Gutes zu tun. Belebt den Glauben, die Hoffnung und vor allem die Nächstenliebe. Möge in der Übung dieser schönen Tugend eure Vorbereitung bestehen.
   Übt die Nächstenliebe, indem ihr die Kranken besucht, die Leidenden tröstet, den Notleidenden Hilfe bringt und vor allem in dem ihr betet für die Sünder und euch für sie aufopfert.
   Meine Kinder, Ich segne euch alle und Ich beauftrage euch, Meinen Segen euren Gruppen und euren Familien zu bringen.
   Ich bin Pater Pio, euer geistlicher Vater; Ich führe und stehe allen vom Himmel aus bei, die sich Mir empfehlen.
   Fürchtet nie, dass euch die Hilfe Gottes fehlen wird.


Maria, Mutter der Kirche
25. November 1968

C. - Jesus, willst Du mich sprechen?
   Jesus - Ja, Meine Tochter, schreibe:
   Nehmt oft Zuflucht zu Maria in euren Zusammenkünften und ruft Sie als Mutter der Kirche* an.
_____________________
* Am 21. November 1964 ist Maria durch Papst Paul VI. am Konzil Val. 11 zur «Mutter der Kirche» proklamiert worden.

   Ich wünsche, dass in den Litaneien nach der Anrufung «Heilige Mutter Gottes» beigefügt werde: «Heilige Mutter der Kirche, bitte für uns». Ich werde dir dann sagen, was du machen musst.
   Heute mehr denn je ist die wachsame und dauernde Mithilfe der Mutter unentbehrlich. Nur wer sich mit Glaube und Liebe an Sie wendet, wird nicht vom rechten Weg abweichen.
   Leider glauben viele die Einheit Meines Mystischen Leibes intakt zu-halten ohne die Zuflucht zu Ihr, die ihm mit dem Hl. Geist das Leben gegeben hat und es fortwährend nährt. Aber wie ein Baum ohne die Nahrung und den Lebenssaft, der ihn durchfliesst in seiner ganzen Länge, nicht leben kann, so kann der Baum der Kirche in seinen Gliedern nicht überleben, wenn die Seele fehlt, welche der Hl. Geist ist, der sie belebt und wenn sie ohne Nahrung ist, die von Maria, der himmlischen Mutter kommt.
   Meine Kinder, betet für die Kirche, und in euren unaufhörlichen Bitten richtet eure Zuflucht auf Maria, der Mutter und Lehrerin.


Der Heilige Geist
26. November 1968

Meine Kinder, Ich bin mitten unter euch, um euch mit Liebe zu erfüllen. Ich danke euch, dass ihr Mich mit diesem Bild inmitten von euch gewünscht habt und Mich auf diese Weise ehren wollt.
   Ich bin der Geist des Vaters und des Sohnes, Ich bin der Heilige Geist, die Seele der Kirche und das Leben eurer Seelen. Meine Aufgabe ist es, die Liebe zu verbreiten und die Kirche und die Seelen zu befruchten durch Maria, Meine Göttliche Braut.
   Ich liebe die Kirche, erleuchte und beschütze sie. Aber ach! Die Stunde ist schrecklich und nur mit dem eifrigen Gebet werdet ihr den Bösen, der Unordnung unter ihre Glieder säen geht, fernhalten können. Ich flehe euch deshalb an, betet mit Maria, Meiner geliebten Braut, damit Ihr Gebet das eure aufwerte.
   Ihr ebenfalls seid Meine Kirche und in diesen kleinen Zusammenkünften und Zönakel erneuere Ich das Wirken des ersten Zönakels, das die werdende Kirche darstellte. Ich erwärme die Herzen, erleuchte den Verstand und gebe die Fähigkeit, die Dinge Gottes und die Wahrheiten des Glaubens zu verstehen und die Nichtigkeit der irdischen Dinge einzusehen.
   Meine Kinder, ruft Mich oft an, damit euer Leben immer fruchtbar an Gutem und reich an guten Werken sei, damit ihr wirklich in allem Jesus gleichen könnt, den Maria, Meine Braut, durch Mein Wirken empfing.
   Möge Meine Liebe, mit der Ich eure Herzen erfüllen will, euch vorbereiten auf das Kommen des Jesuskindes am Weihnachtstage. Ich will, dass dieses Weihnachtsfest, das ihr mit soviel Freude feiern werdet, das schönste eures Lebens sei, weil es mit Eifer und mit dem Wunsche, der Gnade Gottes und Seinem Willen zu entsprechen, vorbereitet worden ist.
   Möge Mein Segen wie fruchtbarer Gnadensegen auf euch herabsteigen!
Ihr werdet dieses Haus verlassen mit dem Wunsche, Gutes zu tun, Apostel zu sein und Liebe zu schenken, glücklich auch, sogar unter dem Kreuze, allen jenen, denen ihr begegnen werdet auf eurem Wege, Freude und Trost zu bringen.
   Meine Kinder, liebt euch gegenseitig und liebt Gott, denn Er ist Liebe und nur wer liebt, besitzt das Leben.

Wie sich mit Gott vereinigen
28. November 1968

Meine vielgeliebte Tochter, Ich will Mich mit dir über etwas Besonderes unterhalten. Ich will dir sagen, wie du dich während des Tages mit Mir vereinigen und dein Leben aufs höchste aufwerten kannst..
   Du kannst dich mit Mir sakramental vereinigen im Sakrament der Eucharistie, wo Ich deine Speise werde und Mich in dich verwandle. Ich werde ein Wesen mit dir. Ich bin vereinigt mit dir mittels der Gnade, die dich erhebt bis zu Mir, so dass du Freundin und Adoptivtochter Gottes wirst.
   Wenn du den Wert der Gnade kenntest, wärest du eher bereit, das Leben zu geben, als die Gnade, wenn nicht ganz, auch nur teilweise zu verlieren.
   Die Gnade verwandelt dich in Mich, indem sie Mein Leben in dich fliessen lässt.
Um ihre Wichtigkeit und ihre Grösse zu werten, müsstest du Gott ganz kennen. Aber dies ist dem menschlichen Verstande unmöglich.
   Wisse aber, dass die Gnade Mir erlaubt, in dir zu wirken, den Wert deiner Handlungen zu verwandeln, indem Ich sie vergöttliche und einer ewigen Belohnung würdig mache.
   Wenn eine Seele in der Gnade ist, sehe ich in ihr Mein Bild abgespiegelt. Ihre Bitten sind für Mich ein Befehl. Ihre Wünsche sind die Meinen, und Ich erhöre sie mit grossem Vergnügen, wenn sie für ihr wahres Wohl sind.
   Wenn eine Seele in der Gnade Gottes sich Mir vollständig übergibt, verwirkliche Ich ihre Glückseligkeit schon auf dieser Welt, denn die Freude, mit Mir vereinigt zu sein, lässt sie das Gewicht des Kreuzes vergessen, in welchem sie sogar das Mittel sieht, Gott ihre Dankbarkeit und Liebe auszudrücken.
   Der Schmerz ist in der Tat eines der Mittel, mit welchem Ich dich mit Mir vereinige, Ich, der Ich der Mann der Schmerzen war. Wenn du ihn wie eine Gabe empfängst, wenn du ihn Mir aufopferst und ihn liebst, spürst du das Gewicht des Kreuzes nicht mehr, sondern du freust dich in ihm.
   Bei den tausend Widerwärtigkeiten des Lebens versuche zu denken: «Dies hat mir der Herr gesandt, Er, der mich unendlich liebt und der in diesem Moment will, dass ich Ihm meine Liebe beweise und dies ertrage.» Du wirst sehen, dass dieser Gedanke, der dich mit Mir vereinigt und dir die Gewissheit gibt, dass alles, was dir zustösst, das Beste ist für dich - denn der Herr weiss ja auch aus dem Üblen das Gute zu ziehen -, dir Trost und Freude bereiten wird.
   Mit Mir vereinigt im Schmerz, bewirkt und vervollständigt dein Leben Meine Erlösung zugunsren der Menschheit, die nicht auf andere Art erlöst werden kann. Nimm deshalb den Schmerz an, in welcher Form er auch immer auf dich zukommt. Bedenke, dass er eines der Mittel ist, um dich mit Mir zu vereinigen. Hüte ihn mit ruhiger Gelassenheit.
   Ich versichere dir, dass, wenn du so handelst, ein Tag kommen wird, an dem du dich geehrt fühlen wirst, auf den Schultern Mein Kreuz zu tragen und du wirst Mich bitten, an demselben angenagelt zu werden, und wirst dabei höchste Glückseligkeit finden.


Novene zur Unbefleckten Empfängnis
28. November 1968

Meine Tochter, morgen wird die Novene zu Meiner Mutter beginnen, die unter dem Titel die Unbefleckte Empfangene gefeiert wird, dem Ihrem Herzen teuersten Namen, Ich will dir sagen, wie man sich auf dieses Hochfest, das auch Meinem Herzen teuer ist, vorbereitet.
    Am ersten Tag wirst du eine gute Generalreinigung machen mit einer guten heiligen Beicht, die dir die Taufunschuld wiedergibt, deren Glanz das Herz Gottes entzückt. Dann wirst du gut acht geben, deine Seele ja nicht, auch nicht mit einer freiwilligen lässlichen Sünde, zu beflecken.
    Am zweiten Tag wirst du dich mit den Engeln und Heiligen des Himmels vereinigen, damit sie dir helfen, deine Seele mit allen jenen Tugenden zu schmücken, die du wie wohlriechende Blumen zu pflegen wünschest, um deine Seele reicher an Gnade zu machen.
   Am dritten Tag vereinige dich mit den Armen Seelen im Fegfeuer, die Meine Mutter am meisten verehrten, damit sie an Ihrem Festtage befreit und in den Himmel geführt werden können, um Sie zu feiern.
   Am vierten Tage wirst du Meiner Mutter einen Rosenstrauss schenken, den du bei der Übung der Nächstenliebe, deren Symbol die Rose ist, gepflückt hast.
    Am fünften Tage wirst du für die Kinder und die Jungen beten und wirst im Geiste rund um die Erde gehen und Meiner Mutter, die auf der Erde verstreuten Unschuldigen, als einen Strauss wohlriechender Lilien weihen.
    Am sechsten Tage wirst du im Geiste auf die Suche nach den verirrten Schafen gehen und du wirst für die Bekehrung der Sünder beten. Du wirst alle Engel einladen sich den verirrten Seelen zu nahen und sie zu ihrer himmlischen Mutter zu führen.
    Am siebten Tag wirst du der Heiligsten Dreifaltigkeit danken, ein so schönes, so grosses, so gutes und so heiliges Geschöpf erschaffen zu haben wie Maria.
    Den achten Tag benütze dazu, dass Meine Mutter von allen deinen Lieben und deinen Bekannten erkannt und geliebt werde.
   Den neunten Tag verbringe in heiliger Sammlung und bereite dich vor, von der Königin des Himmels einen Überfluss an Gnaden zu erhalten.
Du wirst beten:
«Unbefleckte Jungfrau, Mutter Gottes und unsere Mutter, wir bitten dich für uns, für unsere Familie, für die ganze Welt.»

Jesus spricht vom Hl. Joseph
30. November 1968

Meine Tochter, rufe oft die Fürbitte Meines Pflegevaters, des Hl. Josephs* an, dem Ich grosse Vollmachten anvertraut habe.
   Er hat seine so heikle und so wichtige Aufgabe auf Erden, auf die vollkommenste Art und Weise, im Schweigen und in der demütigen Unterwerfung unter Meinen und euren Vater, ausgeführt.
   Mit zarter Zuvorkommenheit und mit menschlicher und übernatürlicher Liebe lebte Er neben seiner Braut Maria wie ein Engel in Fleisch und Bein, wie der liebste und ergebenste Bruder.
   Die Leiden und Entbehrungen, denen er Sie auf Befehl Gottes aussetzen musste, verwundeten mehr als alles sein Herz. Er achtete und liebte Sie als Mutter Seines Gottes und oft verneigte Er sich vor Ihr während des Tages, indem Er sie um Ihren Segen bat.
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* Der Hl. Joseph ist von Pius IX, im Jahre 1870 zum Patron der Universellen Kirche proklamiert worden, Johannes XXIII. hat das 11. Val. unter sein Patronat gestellt und hat seinen Namen in den Kanon der hl. Messe eingeführt.

   Er erkannte die Grösse Mariens. Denn nach dem schrecklichen Zweifel, der sein Herz verwundet hatte, sandte der Herr den Engel, um Joseph zu erleuchten und zu stärken und um ihm die Unschuld seiner vielgeliebten Tochter zu zeigen. So erlaubte der Herr, dass Joseph die Grösse, zu der Maria durch die Muttergotteswürde erhoben war, teilweise begrei fen konnte.
   Die Tugend jedoch, die Joseph an Meiner Mutter am meisten Verehrung und Achtung einflösste, war Ihre Unbeflecktheit, die aus den Blicken, aus den Worten, aus den Gesten und aus dem engelhaften Betragen Seiner vielgeliebten Braut leuchtete.
   Darum habe Ich dir von Joseph dem Gerechten, Meinem Beschützer und Hüter gesprochen; denn Er, der so nahe bei Maria gelebt, Ihre Tugenden nachgeahmt und Sie wirklich mit ganzem Herzen geliebt hat, ist imstande, dich auf jedes Fest, das die Kirche zu Ihrer Ehre feiert, vorzubereiten'.
   Wende deshalb oft den Gedanken zu Ihm und lade Ihn ein, sich um dich anzunehmen. Er wird glücklich sein, diese delikate Aufgabe zu übernehmen, und auch Meine Mutter, die Ihren keuschesten Bräutigam mit so zarter und aufmerksamer Liebe geliebt hat, wird darüber glücklich sein.
   Mache ihn dir zum Mittler bei Ihr für deine Bedürfnisse, für jene der andern, die sich deinen Gebeten empfehlen, besonders der Schwerkranken, denen er beistehen wird; wenn sie auch die Heilung nicht erlangen, so werden sie doch viel Frieden haben und ihr Sterben wird in seinen und unsern Armen ruhig sein.
   Vergiss ihn niemals, diesen mächtigen Heiligen, der der Patron der Universalkirche ist, die heute vom Feinde so arg bedrängt, in ihm einen starken Verteidiger findet.
   Vergiss nie, dass Er der Schrecken der bösen Geister ist und dass die Anrufung seines Namens vor Gefahren und Unglücksfällen rettet.
   Gesegnet jene Familien, wo man ihn ehrt, und wo man den Kindern seinen Namen gibt. Er liebt und beschützt sie, indem er sie mit Gaben der Vorsehung überhäuft und ihnen die Gabe einer besonderen Güte verleiht.
   Er ist, wie der alte Joseph, der Zweite nach dem König und dessen Vertreter. Er ist jetzt im Himmel der Vize-König, der über das Herz Gottes und jenes Seiner Braut befindet.
   Keiner von jenen, die ihn wirklich verehren, geht verloren, denn er steht ihnen bei, hilft ihnen in allen Bedürfnissen und führt sie sicher zum Ziel.


Die Taufunschuld
1. Dezember 1968

C. - Mein Jesus, wie ist es möglich, die Taufunschuld wieder zu erwerben?
   Jesus - Ich antworte dir, Meine Tochter. Vor allem musst du wissen, dass die Taufunschuld dich in einen Zustand wunderbarer Reinheit versetzt, denn sie befreit dich nicht nur von der Sünde, sondern auch von der Sündenstrafe. In ihrem Besitz ist die Seele vor Gott wie der erste Mensch bei der Erschaffung und wie das aus dem Taufbrunnen gehobene Kind.
   Die wunderbare Schönheit der aus dem Taufbrunnen gehobenen Seele übertrifft bei weitem alle Wunder der Schöpfung, denn sie widerspiegelt die Schönheit Gottes, dessen unsterblicher Hauch sie ist.
   Die Sünde verunstaltet diesen göttlichen Glanz, da sie die Seele befleckt. Die göttlichen Züge, die sich in ihr widerspiegelten, sind zerstört. Das göttliche Leben, das in ihr kreiste, ist wie unterbrochen.
   Wenn die Menschen sehen könnten, welchen Ruin die Sünde in ihnen erzeugt, Ich versichere dir, dass niemand je mehr sie begehen möchte. Nun denn, obwohl Gott in Seiner grossen Güte und Barmherzigkeit die Bosheit des Menschen und dessen Hochmut kennt, wünscht Er den Seelen den ursprünglichen Glanz wiederzugeben, sie neuerdings mit sich zu vereinigen und den durch die Sünde toten Seelen das Leben wiederzugeben.
   Er wünscht, dass jede Beicht dem Menschen die ursprüngliche Reinheit und Unschuld wiedergebe und dass mit der Sünde auch die Strafe dafür erlassen werde.
   Ich habe dir gestern gesagt, dass, um dich auf das Fest der Unbefleckten Empfängnis vorzubereiten, du eine gute Beicht ablegen sollst. Dies ist das gewöhnliche Mittel, das leh allen zur Verfügung gestellt habe, um die Sünden zu erlassen.
   Bedenke indessen, dass nicht alle mit reiner Seele aus dem Beichtstuhl zurückkommen. Das Fehlen an Aufrichtigkeit und an Reue, das Fehlen an Glaube und Vertrauen und das Fehlen des festen Vorsatzes machen, dass die Beichte unnütz und oft sündhaft ist.
   Erlaube Mir deshalb auf dem zu beharren, was Mir am Herzen liegt. Ich wünsche, dass die Beichten gut gemacht werden, und zwar in eurem Interesse, denn über dieses unermessliche Geschenk müsst ihr Gott Rechenschaft ablegen.
   Strenge dich immer an, dich dem Beichtstuhl mit jenem lebendigen Glauben zu nahen, der dich in Meinem Priester Mich selbst sehen lässt, der dich empfängt, wie der Vater den verlorenen Sohn empfing, immer bereit zu verzeihen.
   Fürchte nicht die Achtung des Priesters zu verlieren, wenn du deine Schwächen sagst, denn auch er ist 'schwach wie du, und auch er muss seine Sünden beweinen.
   Er ist nur das Werkzeug, die Verzeihung gebe Ich. Komme deshalb mit Vertrauen, um in Mein Herz deine Fehler und Nachlässigkeiten niederzulegen. Komm vor allem, Meine Umarmung voll Liebe, Güte und Barmherzigkeit zu empfangen.
   Ich möchte indessen, dass du das was du jeden Tag verlierst, täglich wiedererlangen könntest. Ich lade dich deshalb ein, jeden Abend nach einer kurzen Gewissenserforschung mit einem Akte der Liebe und der vollkommenen Reue deine Schönheit zu erneuern.
   Du wirst Mich fragen, wie ein solcher Liebesakt und eine solche Reue sein sollen. leh erkläre es dir.
   Du sagst, dass du Mich liebst? Nun gut, deine Liebe ist vollkommen, wenn du Mich auf uneigennützige Weise liebst, wenn du Mich nicht nur mehr als jedes Ding, sondern auch mehr als dich selbst liebst; und deine Liebe ist so, dass du, um sie Mir zu zeigen, bereit bist, Meinen Willen zu tun, indem du jedes Kreuz annimmst, das Ich dir aufladen könnte.
   Damit deine Liebe vollkommen ist, bedenke, dass du im Frieden sein musst mit allen, auch mit jenen, die dir wehe getan und sehr wehe getan haben.
   Aus diesem Grunde musst du deine Feinde immer in deine Gebete einschliessen: beten für sie, damit sie sich bekehren, und beten für dich, damit du Mir sagen kannst, dass du Mich liebst. Von einer solchen Liebe erfüllt, wird auch der Schmerz leicht.
   Wenn du Gott wirklich liebst, warum missfällt es dir dann nicht, dass du Ihn beleidigt hast? leh wiederhole, was Ich dir in andern Lektionen gesagt habe: liebe Mich, und du wirst alles verwandeln. Sogar deine Fehler und deine Sünden werden ein Mittel zum Steigen.
   Glaubst du, dass Petrus und Magdalena so grosse Heilige geworden wären, wenn sie nicht schwere Sünden begangen hätten? Es war der Gedanke an ihre Fehler, vereinigt mit der Liebe, die ihnen Flügel gegeben hat.
   Möge darum der Schmerz über die Sünden stets eine Folge der Liebe ohne Grenzen sein.

Jungfräulichkeit Mariens
2. Dezember 1968

Wisse, Meine vielgeliebte Tochter, dass eine der schwersten Beleidigungen, die man Mir und Meiner Mutter antun kann, jene ist, an Ihrer Jungfräulichkeit zu zweifeln. Heute mehr denn je wird diese für uns so schmerzliche Häresie verbreitet.
   Wisse also, dass Maria schon von Ihrer Empfängnis an mit den Verdiensten Meines Lebens, Meines Leidens und Meines Todes bereichert wurde, und dass Sie deshalb bewahrt blieb vor der Erbsünde, die die Neigung zum Bösen, die Sinnlichkeit und alles Böse mit dem Verlust der Gnade mit sich bringt.
   Durch göttliche Güte war Maria frei von all dem, damit Sie vorbereitet wurde, Meine würdige Wohnung zu sein und mit Mir jene der ganzen Heiligsten Dreifaltigkeit. Jener, der die Welt mit allen ihren Wundern erschaffen hatte, konnte wohl gut das Wunder erschaffen, die glänzende Seele, reich an Gnade, des schönsten Geschöpfes, das je existiert hat.
Das ganze Werk der Hl. Dreifaltigkeit in Maria war darauf gerichtet, Ihr Herz in einen wahren Tabernakel und würdige Wohnung Gottes umzuwandeln. Sie, von Geburt an mit dem Gebrauch der Vernunft begabt, entsprach mit Ihrem Willen dem Werk Gottes, Minute um Minute, indem Sie sich wie weiches Wachs modellieren liess und dem Herrn erlaubte, Stein auf Stein die wunderbare Kathedrale ihrer Heiligung zu bauen.
   Im Alter von 3 Jahren machte Sie, mit vollem Wissen was Sie wollte und liess, das Gelübde der Jungfräulichkeit, indem Sie sich ganz Gott weihte. Dieses tat Sie damals vor den Menschen, denn in Ihrem Herzen hatte Sie sich Gott schon vom ersten Augenblick Ihres Lebens an ganz geschenkt.
   Der Teufel, dem Ihre Vorausbestimmung, Mutter Gottes zu sein, verborgen war, hasste Sie mächtig wegen Ihrer wunderbaren inneren Schönheit und versuchte Sie vergebens. Es waren wie Wellen, die sich an einer am Ufer des Meeresstrandes stehenden mächtigen Festung zerbrachen.
   Als Ihr im Heiratsalter der Bräutigam gewählt wurde, weinte Sie bitterlich, weil Sie fürchtete, auf Ihr Gott gemachtes Versprechen verzichten zu müssen, und war erst wieder beruhigt durch den Engel Gabriel mit den Worten, die du kennst, und die du oft wiederholst im Gebet des Engels des Herrn.
   Es sagte Ihr doch der Engel: «Gegrüsst seist Du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit Dir. Du wirst empfangen und einen Sohn gebären. Man wird Ihm den Namen Emmanuel geben, was heisst «Gott mit uns».
   Beim Erstaunen Mariens, die fragte, wie dies geschehen würde, da Sie keinen Mann erkenne, fuhr der Engel fort: «Die Kraft Gottes wird über Dich kommen und Jener, der aus Dir geboren wird, wird heilig sein, denn Er ist Sohn des Allerhöchsten.»
   So nahm Ich Wohnung im Schosse Meiner Jungfräulichen Mutter, die Jungfrau blieb, während und nach Meiner Geburt, denn das was in Ihr geschah, war Werk Gottes.
   Wie die Sonne den Kristall erhellt und ihre Strahlen ihn durchdringen ohne ihn zu zerbrechen, so war es mit Meiner Mutter, Sie war eingehüllt von den Strahlen der Göttlichen Sonne. Sie nahmen ihr nichts weg, im Gegenteil, sie gaben Ihr den grössten Glanz, den je ein Geschöpf besessen hat.
   Bei Gott ist nichts unmöglich. Und wenn es Mir möglich war, nach der Auferstehung bei geschlossenen Türen in den Abendmahlssaal einzutreten, konnte Mich keine Schwierigkeit daran hindern, im Schosse Meiner Mutter Wohnung zu nehmen und Ihren jungfräulichen Leib unversehrt zu lassen.
   Wisse, dass Sie die Wohnung des Königs war, von Ihm erschaffen, geschmückt und unversehrt erhalten. Nach mir mussten in Ihrem Schosse alle Kinder der Kirche,
Meine Brüder, Platz nehmen. Von dieser göttlichen Mutter mussten siedas geistige Leben und die Nahrung erhalten, um zu wachsen bis zum Alter, wo Sie selbst, durch die Leiden der Passion, anwelcher Sie als Miterlöserin teilgenommen hatte, sie zum ewigen Leben gebären konnte und kann.
   Nach Ihr hat sich eine unendliche Schar von Seelen Gott ganz geschenkt, und schenkt sich immer noch, indem sie Ihm den eigenen Leib, die eigene Seele mit all ihren Fähigkeiten geweiht haben. Indem sie sich in seinen Dienst stellen, erwerben sie jene geistige Mutterschaft, dieim Himmel so sehr verherrlicht wird.
   Bete, Meine Tochter, für die Gottgeweihten, damit sie den Wert ihrer Gabe,-di'e sie Gott machen, schätzen, und weder ihrem Versprechen noch ihrer Hingabe untreu werden. Bete, damit der Heilige €ieist in diesen Seelen das geistige Leben erneuere, indem Er sie mit jener Mutterschaft befruchtet, die von den menschlichen Bindungen befreit und der Kirche und dem Himmel neue Kinder schenkt.

Gewissenserforschung
2. Dezember 1968

Meine vielgeliebte Tochter, durchgehe kurz die verschiedenen Tageszeiten und prüfe dich inbezug auf deine Pflichten gegen Gott, gegen den Nächsten und gegen dich selbst.
   Bitte Mich von ganzem Herzen um Verzeihung für jene Taktlosigkeiten, die du in vielen Dingen gegen Deinen Gott begangen hast; wenn sie auch den Anschein von Kleinigkeiten haben, sind sie jedoch immer schwer, wenn du die beleidigte Person in Betracht ziehst und die Liebe, die Ich dir entgegenbringe; eine unermessliche Liebe, die nie aufhört, die aber nicht gleichgültig bleibt vor den Unartigkeiten Seiner Kinder.
   Versprich, dass du mit Meiner Hilfe versuchen wirst, aufmerksamer, wachsamer über dich selbst zu sein, sanfter, nachsichtiger mit dem Nächsten und mehr vereint mit Mir in allem und grossmütiger.
   Tu dies jeden Abend.
   Ich segne dich, Meine Tochter und bleibe bei dir.

Jesus und Joseph sprechen von der Unbefleckten Empfängnis
3. Dezember 1968

Meine Kinder, Ich bin der Barmherzige Jesus, hier inmitten von euch gegenwärtig mit dem Überfluss Meiner Liebe und Meiner Gnaden. Bei dieser Zusammenkunft ist Mein Pflegevater gegenwärtig und Ich wünsche, dass Er Sein Wort und Seine Belehrungen an euch richte.
   Ich danke euch für den Eifer, den ihr bei der Vorbereitung des Festes Meiner Mutter erbracht habt. Es ist das grösste Fest für die Erde und für den Himmel.
   Die Unbefleckte Empfängnis feiern bedeutet die Grösse Gottes feiern und die Macht des Bösen vernichten, dem Sie den Kopf zertreten hat. Ich erwarte euch mit Meiner Mutter an jenem Tage der Sammlung, der euch vorbereiten wird, Ihre Gnaden und Ihre Gaben zu empfangen.
   Vergesst nie, dass Wir euch nahe sind in jedem eurer Bedürfnisse, und dass der Überfluss unserer Hilfe der Grösse eures Glaubens entspricht.
   Ich segne euch, liebe Kinder, und Ich schenke euch Meine Liebe.
   Heiliger Joseph - Liebste Brüder und Kinder, Ich bin Euch dankbar für die Begeisterung, mit welcher ihr die Botschaft Jesu, Meine Person betreffend, empfangen habt.
   Ich versichere euch Meines besonderen und fortwährenden Beistandes. Ruft Mich euren Kindern, die Ich besonders liebe, in Erinnerung, denn in ihnen sehe Ich Meinen Jesus.
   Ich werde euch lehren, Maria, Meine liebe Braut, zu lieben, die in meinem Leben das war, was heute die Kirche für Mich ist. Ich schütze die Kirche und belehre sie mit Hilfe Mariens. Ich gehe zu den Seelen und führe sie zu Maria. Ich rette die
Seelen durch Maria. .
   Ich bitte euch Kinder, erhaltet und vermehrt diese Liebe, die ihr für Maria nährt und von welcher ihr alles Gute erhalten werdet. Nur eines empfehle Ich euch besonders warm: macht, dass ihr Maria gleicht in der Reinheit und in der Demut. Ich werde euch helfen, fürchtet nichts.
   Nun bitte Ich euch um eine Gunst. Macht, dass an Meinem Feste viele Männer an diesen Ort kommen. Ich werde sie viele Dinge lehren und ihr werdet alle zufrieden sein.
   Ich segne euch, Meine Kinder, und wiederhole euch Meinen Dank.


Gott in unsern Brüdern
6. Dezember 1968

Meine Tochter, höre Meine Worte mit Aufmerksamkeit an. Wende die Gedanken oft zu Gott, der dich liebt und gegenwärtig ist, wo du auch immer bist.
   Denke an Ihn, um Ihn zu lieben, denn Er wünscht es, Er fordert es und befiehlt dir, es zu tun, auch weil der Gedanke an Seine Gegenwart dir hilft, die Sünde zu fliehen und in jenen Tugenden zu wachsen, die Er bei dir sehen möchte.
   Danke Ihm oft, dass Er dir das Leben gegeben und bitte Ihn um Verzeihung für deine Verfehlungen. Bitte Ihn um alles, was gut ist für dich und die andern, und damit meine Ich, dass du Ihn um jenes bittest, was dir zur Erreichung des ewigen Lebens nützlich ist.
   Strenge dich an, Seinem Willen zu entsprechen, der dich glücklich machen will für die ganze Ewigkeit und auch schon in diesem Leben durch den inneren Frieden, den Er dem gibt, der seine Pflicht aus Liebe tut.
   So hast du hier in Kürze zusammengeschlossen, welches dein tägliches Benehmen sein soll, durch welches du den andern zum guten Beispiel wirst, so dass du sie zum Guten führst. Achte in dir selbst und in den andern die Gegenwart deines Gottes, die von Rechts wegen wirkliche Gegenwart ist, auch wenn sie infolge der mangelnden Gnade nicht wirksam sein kann; der Besitz der Gnade macht die Gegenwart Gottes lebendig.
   Aus diesem Grunde musst du bereit sein zur Nachsicht, zum Verzeihen und zur Liebe, denn das was du dem Nächsten tust, tust du Gott, der in ihm gegenwärtig ist.
   Wenn du ferner bedenkst, dass du als Glied der Kirche auch Glied Meines Mystischen Leibes bildest, betrifft jede Handlung, die du zu Gunsten oder zum Schaden deines Nächsten ausführst, direkt Mich selbst.
   Wie oft müsste Ich zu Meinen Getreuen sagen: «Zerreisst Meinen Leib nicht.» Viele oder fast der grösste Teil Meiner Brüder werfen sich auf Meinen Leib wie wilde Hunde und zerreissen ihn, ohne sich Rechenschaft zu geben über die Bosheit ihrer Handlungen.
   Sie schaden dem Nächsten mit Worten, mit Taten, in Gedanken; sie schaden ihm an seinem Ruf, an seiner Ehre, an seinem Rechte zu leben, geachtet und geholfen zu werden.
   Meine lieben Kinder, wann werdet ihr verstehen, dass das Gebot der Nächstenliebe nicht fakultativ sondern obligatorisch ist? Dass es nicht nur die Liebe zu Gott umfasst, sondern auch die Liebe zum Nächsten? Dass euer Recht zu leben kein Hindernis sein soll für das Leben der andern? Das Gesetz ist gleich für alle, die Freiheit ist die gleiche für alle, und das Gesetz umfasst Pflichten und Rechte, die alle beobachten müssen.
   Das Gesetz der Liebe umfasst das Universum, aber für dich ist der erste Teil des Universums die Familie. Hier in erster Linie musst du die Liebe üben. Liebst du Mich? Wohlan, gib Mir sofort und täglich den Beweis deiner Liebe. Liebe deine Familie, deren Haupt und Verantwortliche du bist.
   Liebe sie, denn du hast das Recht und die Pflicht 'sie zu lieben und sie hat das Recht und die Pflicht, geliebt zu werden. Achte die Freiheit ihrer Glieder, die Meinungen, die Persönlichkeit. Berate sie alle und rege sie zum Guten an. Suche in ihnen nicht egoistisch dein Wohlsein, sondern das Wohl aller, das wahre Gut.
   In der Liebe, in der Achtung und im Verstehen, in der gegenseitigen Hilfe und im Opfer aller für einen und eines jeden für alle liegt das Wohlbefinden und die Freude.
   Ich kann dir, Meine Tochter nicht verbergen, dass das Fehlen von all dem die grosse Wunde der christlichen Familie und der Menschheitsfamilie überhaupt ist, nebst dem Egoismus, der jeden immer alles nur für sich suchen lässt.
   Es gibt eine andere Wunde, die Mich gleichermassen schmerzt, jene: nicht verzeihen zu können. Jeder glaubt vollkommen zu sein. Wenn einer fehlt, pocht er auf das Recht, entschuldigt und gerechtfertigt zu werden, aber er denkt nicht daran, das Gleiche zu tun mit den andern. Und doch ist es eine fundamentale Lehre des Christentums: Wer nicht verzeiht, dem wird nicht verziehen.
   Gott nimmt die Gabe desjenigen nicht an, der zwar sagt, er liebe Ihn, tatsächlich Ihn aber nicht liebt, weil er seinem Bruder nicht verzeiht.
   Seid barmherzig, liebe Kinder, verzeiht immer und allen, denn das gleiche überfliessende Mass, das ihr angewendet haben werdet, wird der Vater im Himmel auch für euch anwenden.


In Vorbereitung auf den Einkehrtag

«Herr, was willst Du, dass ich tue?» fragte der auf der Strasse nach Damascus erblindete Saul. «Gehe nach Jerusalem, stelle dich Ananias* vor und er wird dir sagen, was du tun sollst.»
   Frage auch du Mich oft so. «Herr, was willst du von mir?» und Ich werde dir antworten und dir zeigen, was Ich wünsche.
   Heute werde Ich, wie zu Saul, allen jenen, die in Meinem Namen hier versammelt sind und wünschen einen Tag im Gebete und in der Sammlung zu verbringen, um sich auf das Fest Meiner Mutter vorzubereiten, sagen: «Stellt euch Meinem Priester vor, wenn ihr das Licht wünscht, und er wird es euch geben im Sakrament der Busse.»
   Im Worte, das Ich ihm eingebe, wird er euch die passenden Belehrungen geben, damit ihr fähig seid, ein heiliges Leben zu führen; denn ihr dürft euch nicht damit zufrieden geben, gut zu sein, ihr müsst heilig sein, was sagen will, erfüllt sein mit einer Güte, die bis zum Heroismus geht, zur Hinopferung für andere, zur vollständigen Hingabe an Gott und den Nächsten.
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*Ananias gehörte zur christlichen Gemeinde in Damascus. Er legte Saulus die Hände auf und heilte ihn von seiner momentanen Blindheit und spendete ihm die Taufe.


Gewiss, ihr könnt die Heiligkeit nicht in einem Tage erreichen; aber der heutige Tag muss der Ausgangspunkt sein für ein immer besseres Leben um ein immer grösseres Gut zu-erreichen.
   Vorwärts und Mut! Ich bin bei euch, Ich, die lebendige Quelle jeder Heiligkeit, und bei euch wird sein, Meine Mutter, Königin aller Heiligen.


Zusammenkunft der jungen Mädchen

Meine Tochter, Ich wollte dir den Beweis unserer Gegenwart in dir und bei der Zusammenkunft geben.
   Ich habe besondere Absichten mit allenund mit jedem einzelnen der Anwesenden. Lasse sie es wissen und lade sie ein, sich in die Hände Meiner Mutter zu legen, bereit, Ihr in allem zu gehorchen. Ich werde durch Ihre Fürbitte wunderbare Zeichen der Liebe verwirklichen.
   Du wirst die hier anwesenden jungen Mädchen auch andere Male wieder zusammenführen. Zu ihnen werden andere sich gesellen; durch sie wird sich eine Ernte des Guten verwirklichen. Werdet euren Versprechen nicht untreu, sondern seid treu. Meinerseits werde Ich euch treu sein, denn die Treue ist Gott eigen, der das gegebene Wort nie bricht.
   Übt die Nächstenliebe in den kleinsten Dingen und auf einfachste Weise. Ich segne sie und vervielfache sie.

Wer verleumdet, zerstört und tötet
10. Dezember 1968

C. - Herr, hier bin ich zu Deinen Diensten. Lehre mich, ich bitte Dich.
   Jesus - Meine Tochter, Ich will dich warnen vor einer Gefahr, die den Frieden und die Harmonie der schönen, geistigen Familie, die Ich gewünscht habe und noc-h wünsche, unterminieren kann.
   Sie sollte eine kleine Oase des Friedens seia in den Schlachten und den Drangsalen ,des Lebens. Jeder, der hieher kommt, um mit dir und den andern zu beten, sollte das Herz voller Glauben, Freude und Liebe fühlen.
   Hier wird wirklich Mein Wort in einfacher und klarer Form zu hören gegeben und ausgeteilt als duftendes und schmackhaftes Brot, damit es zur Speise eurer Seele werde. Hier ist, ermutigt durch die Worte Meiner Mutter, das gegenseitige gute Beispiel zum Weiterfahren auf dem Wege des Guten.
   Ich sehe und Ich höre euch überall; wenn ihr im Zönakel seid und wenn ihr draussen seid. Ich höre auf eure Worte, auf eure Gespräche und sehr oft muss Ich Mich betrüben über das Geschwätz, über die Kritiken, die üblen Nachreden und manchmal auch über die Verleumdungen, die Meine Kinder aussäen. Das Fehlen der Nächstenliebe schmerzt Mich sehr, Meine Kinder!
   Wer Verleumdungen aussät und all jenes böse Unkraut, von dem Ich dir gesprochen habe, sät den Streit, befleckt sich die Seele, zerstört die Harmonie und macht sich schuldig von Verfehlungen, die aufgezählt sind unter dem Gebot Gottes: «Du sollst nicht töten.»
   Meine Kinder, wann werdet ihr verstehen, dass es von euch unrecht ist, die Absichten, die Gedanken und die Werke euresgleichen zu kritisieren und zu richten, da diese Dinge nur Gott allein tun kann?
   Ich sage euch auch gleich die Ursache eurer bösen Urteile und eurer üblen Nachrede: sie sind die Frucht jener Bosheit, mit welcher sich der Böse belustigt, und die man manchmal als Neid bezeichnen kann.
   Bedenket wohl, Meine Kinder, dass Mich dieser Fehler wirklich in der Tiefe des Herzens schmerzt und vergesst nicht, dass er eine der Hauptsünden ist, d. h. also, er ist eine wirkliche Quelle des Bösen, woraus viele andere Übel fliessen.
   Jeder von euch hat die Fülle göttlicher Gaben von Mir erhalten, die der Herr mit Gerechtigkeit und Weisheit verteilt hat. Indem Er jedem seine Aufgabe anvertraut hat, hat Er jedem die Fähigkeiten gegeben, sie erfüllen zu können.
   Der Neidige beneidet die dem andern verliehenen Gaben. Es ist wahr, oft denkt er nicht an Gott, der jene Personen begünstigt hat, die er beneidet; aber in seiner Wut leidet er am Guten der andern wie an einem eigenen Übel und er verzehrt sich vor Neid, .bis er das Gift, das sein Herz erfüllt, ausgespien hat.
   Der Neidige leidet und macht die andern leiden, denn seine bösgemeinten Urteile, seine wenig liebevollen und wohlwollenden Worte richten sich, nachdem sie sein eigenes Herz zum Bluten gebracht haben, gegen die andern, indem sie deren moralisches Leben zerstören, das jedem Menschen so teuer ist.
   Meine Kinder, seid auf der Hut, klug, streng gegen euch selbst. Seid gut mit allen.
   Lasst den Herrn Seine Güter verteilen wie Er es am besten findet und beneidet niemanden. Der Neid öffnet dem Bösen die Türe und macht euch zu seinen Mitarbeitern.
   Eine Folge des Neides ist der Hass. Nun gut, wisset, dass der welcher hasst, nicht in der Liebe ist, er ist nicht in Gott. Der Vater des Hasses ist Satan, und die Neidigen werden seine Jünger, seine Kinder.
   Darum hütet euch wohl vor diesem Fehler, den Ich am Jüngsten Tage mit grosser Strenge beurteilen werde. Prüfet eure Seelen sehr gründlich, denkt nach über den Grund eurer Worte und eurer Urteile, damit nicht etwa der Neid euch leite.
   O, wie sehr wünsche Ich, dass eure Herzen voller Nächstenliebe und Liebe wären!
Eine Nächstenliebe, die sich verschenkt, um jedermann glücklich zu machen und eine Liebe, die sich kundtut in der Höflichkeit, in der Zartheit, in der Güte, die aus den natürlichen christlichen Familien wahre Familien von Nazareth macht, wo Ich Mich selbst wohl fühle und wo alle von einander etwas zu lernen haben.

In Vorbereitung auf Weihnachten
12. Dezember 1968

C. - O Jesus, ich möchte mich gut vorbereiten auf Dein Kommen an Weihnachten: was muss ich machen?
Jesus - Meine Tochter, wenn du eine würdige Vorbereitung auf Mein Geburtsfest machen willst, musst du dich an Meine Mutter wenden.
   Niemand wird es besser verstehen als Sie, dein Herz auf Meine geistige Geburt in dir vorzubereiten, da niemand besser als Sie sich vorbereitet hat, Mich in Ihrem Schosse zu empfangen.
   Erflehe deshalb, unter Anrufung des Hl. Geistes, dass Sie dir Ihre mütterliche Hilfe angedeihen lasse, damit du, durch die Liebe fruchtbar an guten Werken, dich mit jenen Tugenden schmücken kannst, die Maria zur besten aller Mütter gemacht haben. Du wirst folgendermassen beten:
   «Heiliger Geist, Geist des Glaubens, Du, welcher vom Herz Mariens, Deiner Braut, Besitz nehmend, es befähigt hast, der Welt den menschgewordenen Sohn Gottes zu geben, bewirke in uns von neuem dieses Wunder: entzünde in uns die Flammen der Liebe, deren Quelle du bist; verwandle uns in Dich, so dass bei steter Zunahme unseres christlichen Lebens, Du in uns Jesum, den Hochgesegneten, von neuem leben und wachsen lässest, damit wir Ihn der Welt bringen können.
   Heiligste Maria, unsere zärtliche Mutter, erhöre das Gebet, das wir an Dich richten! Du kennst unser Flehen, unsere Unfähigkeit und unser Elend.
   Was wir nicht zu tun vermögen, vollbringe es Du. Wir werden Deinen Anordnungen fügsam sein; wir werden uns führen und bilden lassen, damit Dein Sohn." der in uns geboren wird, kein unförmiger Christus sei, sondern vollkommen, so wie Du Ihn auf die Welt gebracht hast zur Ehre des Vaters und zum Wohle der Menschheit.


Ich bin die Sonne, das Licht, das Leben
16. Dezember 1968

Meine Kinder, euer Gebet ist Mir sehr angenehm, wie es auch dem Herzen Meiner Mutter angenehm ist.
   Ich liebe euch und Mein einziger Wunsch ist dieser: euch Meine Liebe kundtun zu können und die eure zu empfangen.
   Ich bin die Sonne, die die Welt erhellt. Ich bin das Licht, das die Finsternis verscheucht. Ich bin das Leben, das den Tod besiegt. Wer Mich liebt, ist glücklich, denn die Sonne, das Licht und das Leben sind in ihm.
   Fahrt also fort Mich zu lieben und vereinigt euch in der Liebe mit Jener, die im Herzen des Hl. Geistes das verzehrende Feuer geschöpft, das Sie ganz und für immer zum Eigentum Gottes gemacht hat. Vereinigt eure Gebete mit den Ihren: sie sind allmächtig beim Herzen Gottes und ihr mehret den Wert eures ganzen Lebens.
   Wenn ihr hier zu Meinen Füssen seid, vergesst alle Abscheulichkeiten der Welt, und ihr werdet paradiesische Augenblicke verleben. Dieser Halt wird ein Balsam sein, der euch helfen wird zu kämpfen und zu laufen auf dem Wege des Guten.

Helft den Jungen

Am Donnerstag werden die jungen Mädchen kommen. Sie sind Meine Wonne, Meine Hoffnung. Meine Töchter, bringt Mir irgend ein Opfer für sie dar. Die Jugend, die Mir so am Herzen liegt, entfernt sich von Mir. Sie versteht weder die Freuden der Reinheit noch die Kraft und die Macht des Opfers.
   Meine Töchter, helft den Jungen! Sie sind die zukünftige Generation, die die Welt retten wird, wenn sie gut sind. Betet für sie und verlässt sie nie, selbst wenn ihr ihnen euren Willen nicht aufzwingen könnt, müsst ihr ihre Persönlichkeit achten. Eure Ansichten dürfen sie nicht vergewaltigen; ihr könnt ihnen durch die Liebe, das Vertrauen und die Kraft, die ihr aus der Erfahrung schöpft, nahe sein.
   Ich erwarte sie und segne sie schon jetzt.
   Ich segne euch, Meine Töchter, und Ich bin mit euch.

Jesus wünschen
17. Dezember 1968

Meine vielgeliebte Tochter, Du bereitest dich vor, Weihnachten zu feiern und Ich bin zufrieden über den Eifer und die Liebe, die dich beleben.
   Ich möchte dich jedoch daran erinnern, dass Ich jeden Tag auf dem Altare Meine mystische Geburt erneuere, und für jene, die es wünschen, erneuere Ich sie auch in ihren Herzen. Ich werde in den Herzen aller jener geboren, die Mich in der Hl. Kommunion empfangen.
   Erlaube Mir also, dass Ich dich einlade, diese Geburt wie ein Fest der Herzen zu wünschen, wie eine liebende Begegnung Meines Herzens mit dem deinen. Je grösser der Wunsch sein wird, Mich zu empfangen, desto reichlicher werden die Früchte der Gnade sein.
   Wie sehr betrüben Mich die kalten Herzen, die Mich mit Gleichgültigkeit und mit Kälte empfangen, wie man irgend ein Stück Brot empfängt. Ich würde die Nähe des Ochses und des kleinen Esels vorziehen: aus Mangel an etwas anderem hauchten sie, sogar ohne es zu wissen, dem kleinen neugeborenen Kind, das Ich war, die nötige Wärme zu.
   Meine Tochter, wie viel Ekel verursachen Mir die Kommunionen so vieler Christen, auch wenn sie nicht sakrilegisch sind. «Es ist Meine Wonne bei den Menschenkindern zu sein», sagte Ich euch. In der Tat hätte Ich die Gesellschaft der Engel vorziehen können; aber als Ich obiges sagte, dachte Ich an den Menschen, bestehend aus Leib und Seele, und an Mich inmitten der Menschen, die nach Meinem Leben, nach Meiner Gnade, nach Meiner Liebe sich sehnen.
   Ich will dich daran erinnern, dass es auch im menschlichen Leben ein schlechtes Zeichen ist, wenn mangels Appetit die Nahrung Ekel erregt. Ich würde fast sagen, dass es ein Anzeichen von Krankheit ist. Wer gesund ist, die Kraft zum Arbeiten, zum sich Regen, zum Handeln hat, muss, um gesund zu bleiben, auch den Appetit haben, damit er durch die gewünschte Nahrung den Organismus stärkt. Wenn der Mangel an Appetit an sich auch keine Krankheit ist, kann er dafür ein Anzeichen sein und zur Krankheit führen.
   Im geistigen Bereich verhält es sich ebenso. Ich handle und bringe reichliche Früchte des Guten jenen, die Mich mit der gleichen Sehnsucht anrufen, wie der Dürstende das Quellwasser verlangt oder wie der Kranke den Arzt aufsucht. Wenn du Sehnsucht nach mir hast, kommt alles übrige von selbst.
   Dein Gedanke kehrt oft an unsere Begegnung zurück und die Vorbereitung beschränkt sich nicht nur auf die wenigen Minuten, die der Kommunion vorausgehen, sondern auf das ganze Leben, das sich auf die Kommunion konzentriert. Dann ist die am Morgen angehörte Messe die Vervollständigung des in Vereinigung mit Mir, den ganzen Tag hindurch dargebrachten Opfers, und die Kommunion ist deren Vollendung.
   Ich bitte dich, mache also aus dieser geistigen oder sakramentalen Geburt das wirkliche Zentrum deines Tages und deines Lebens, und du wirst sehen, welche Freude und welche Vollkommenheit Ich dir bringen werde.
   Du wirst Mir kleine Geschenke machen, wie jene der Hirten, und Ich werde dir Mich selbst durch die Hände Mariens ganz schenken, zur Wonne deines Herzens.
   C. - Jesus, Ich bitte dich um Verzeihung für so viele kalte, gewohnheitsmässige, und ohne Liebe gemachte Kommunionen.
   Jesus - Ja, Meine Tochter, und für diese schlecht gemachten Kommunionen gib Mir Ersatz. Ersetze soviel Kälte mit erneuertem Eifer.
   Eine eifrige Person tröstet Mich für tausend gleichgültige und kalte. Sei eine von diesen.

Die wahre Liebe
19. Dezember 1968

Meine Tochter, nimm mit Demut und Freude jede Widerwärtigkeit und Demütigung an, denn alles, was dir zustösst, ist zu deinem grössten Wohle.
   Preise den Herrn für alles und sorge dich nicht um das, was dir morgen zustossen könnte. Du kannst nicht mit Sicherheit wissen, was dir morgen geschieht; deshalb ist es unnötig, dich darum zu kümmern.
   Strenge dich an, dich Augenblick um Augenblick Meinem Willen zu überlassen; nur so wirst du dein Leben aufwerten und heilig werden.
   Das Leben ist übersät mit Drangsalen und Dornen; der Freuden sind wenige und auch diese haben einen bitteren Grund. Einzige Süssigkeit-des Lebens bin Ich, dein Gott, sofern du Mich suchst, Mich anrufst und nachdem du Mich gefunden hast, Mich liebst. Wer liebt, freut sich auch im Leiden. Wer Gott liebt, verwandelt in Gold jeden Kieselstein und sammelt sich reichste Schätze im Himmelreich.
   Wer liebt besitzt das Leben und verschenkt es, denn die Liebe wird zur Quelle.
Bitte den Herrn immer um Vermehrung der Liebe. Lasse die Weltleute sich darum kümmern, ihre Reichtümer und Güter zu vermehren. Du, trachte darnach, deine Liebe zu vermehren. Sie ist wie ein verzehrendes Feuer, das allen Unrat des Bösen zerstörend, überallhin das Gute trägt.
   Wenn du fühlst, dass dein Herz kalt ist, liebe mit dem Willen und mit dem Wunsche. Auch diese Liebe nehme Ich an, wie wenn du wirklich von Liebe entflammt wärest.
     Mögen alle den Einfluss deiner Fähgkeit zu lieben fühlen, so dass alle an die Liebe glauben.
   Die Welt ist so voll von Egoismus, dass sie nicht glauben kann noch will, dass es Menschen gibt, die fähig sind, sich selbst zu vergessen, um an andere zu denken; aber gib du ihnen das Beispiel davon: ein so schlagendes Beispiel, dass sie davon geblendet und gezwungen sind zu glauben, dass man lieben kann und soll.
   Die Welt versteht die Liebe in einem andern Sinn. Wenn sie zum andern sagt «ich liebe dich», scheint sie zu sagen, «ich liebe dich für mich». So sucht jeder sein eigenes Wohl in jenem des andern. Es ist eine Vermischung von wahrer Liebe und Egoismus, die nichts zu tun hat mit der wahren Liebe.
   Ein vollkommenes Beispiel von Liebe hast Du in deinem Gott, der nur das Wohl Seiner Geschöpfe will und sucht, denen Er das Leben gegeben hat aus Liebe, es aus Liebe erhält und alle erwartet im Reich, in dem die Liebe die ewige Glückseligkeit bildet.
   Mein Reich verbreiten in diesem Leben, will nichts anderes sagen als die Liebe verbreiten. Mein Reich erreichen, will sagen, die Liebe erreichen und sie für immer geniessen.

Jesus spricht zu einer Nonne
19. Dezember 1968

Meine vielgeliebte Schwester M., sei gesegnet! Wenn du wüsstest wie gross Meine Liebe für dich ist, würdest du dich nie wegen sovieler kleiner Dinge quälen.
   Wohlan, Ich bitte dich nur um eines; liebe Mich! Ich bin dein Bettler der Liebe.
Du hast dich Mir gegeben seit der Kindheit, und Ich habe dich in Meinen Dienst genommen und habe dich in Mein Herz gelegt.
   Bleibe immer bei Mir. Lass Mich die Schläge deines Herzens neben dem Meinen hören. Es sind so wenige, die Mich wirklich lieben, so dass Ich, wenn Ich einer liebenden Seele begegne, daraus Meine Wonne mache.
   Meine vielgeliebte Tochter und Braut, fahre fort aus deinem Leben ein Sühneopfer der Liebe zu Gott zu machen für die Welt, für deine Mitschwestern, für die in der Welt zerstreuten, Gott geweihten Seelen, für die Priester, Meine vielgeliebten Söhne, die durch den Teufel versucht und angezogen von der Welt, Mich verraten. Sie arbeiten für den Triumph Satans, in sich selbst und in den andern.
   Meine Tochter, liebe und leide auch vor allem für sie, denn gross ist der Verlust, den sie Mir verursachen und unendlich gross ist die Strafe, die sie erwartet. Ich liebe alle und will, dass sie gerettet werden, aber wehe Meinen Auserwählten, die, indem sie ihre Berufung verraten, andere zum Ruin führen!
   Ich segne dich, Meine Tochter, und mit dir deine ganze Kommunität.

Die Einfalt
21. Dezember 1968

Meine vielgeliebte Tochter, hier vor Meinem Bild als Kindlein, das schon vorher auf dem Altare thronte, will Ich dir die Tugend der Einfalt, die Meinem Herzen so teuer ist, warm empfehlen.
   Dank ihr wirst du dich nach jedem Falle wieder erheben, und ohne weder die Heiterkeit noch den Frieden zu verlieren, wirst du fortfahren, Mich zu lieben, indem du aufwärts gehst auf dem Wege der Vollkommenheit.
   Wenn der Künstler seine Leinwand bemalt und bemerkt, Fehler gemacht zu haben, legt er den Pinsel nicht entmutigt nieder und fängt an zu weinen, sondern wohl betrübt über den Fehler, korrigiert und verbessert er ihn mit doppelter Aufmerksamkeit und Liebe. Wenn er seinen Pinsel entmutigt niederlegen würde, um ihn nicht wieder aufzunehmen, bliebe das Meisterwerk unvollendet und der Künstler würde weder den guten Ruf noch den Ruhm erreichen.
   Du bist der Künstler, der mit Meiner Hilfe und jener des ganzen himmlischen Ho­fes seine Seele bearbeitet, um die Vollkommenheit zu erreichen, die Ich von ihm wünsche.
   Die Arbeit der Vervollkommnung vollbringe Ich, aber du musst dir gefügig die Hand führen lass.en. Deshalb sage Ich dir, einfältig zu sein wie ein kleines Kind, das nicht schreiben kann und das vertrauensvoll seine Hand in die Hand Gottes legt. Es muss nur den Bleistift zwischen seine Finger drücken.
   Wie freut Mich das vollkommene Vertrauen in Mich und der Glaube an Meine Liebe! Glaube, Meine Tochter, die grösste Beleidigung, die man Mir antun kann, ist jene, nicht an Meine Liebe zu glauben. Von der Liebe hängt alles ab. Wenn du an Meine Liebe für die Menschen glaubst, besonders für dich, glaubst du alles.
   Was nützt der Glaube, wenn du nicht an die Liebe glaubst.
   Was nützt die Hoffnung, wenn du nicht denkst, dass du eines Tages die Liebe erreichen wirst.
   Was nützt das ganze Leben ohne die Liebe?
  Glaube immerdar an die Liebe, Meine Tochter, wenn es dir scheint, sehr gut zu sein, und wenn du es nicht bist, wenn du dich der Nutzlosigkeit deiner Anstrengun­gen und deiner Unfähigkeit bewusst wirst, der Wechselhaftigkeit deiner Gedanken und Wünsche, und deiner mangelhaften Tugend.
   Glaube an die Liebe, die dich vollkommen kennt und die dir in allem helfen und dir alles und immer verzeihen will, wenn du nur den       Wunsch hast, dich zu reinigen, Mich noch mit mehr Dankbarkeit und mehr Inbrunst als vorher zu lieben.
   Meine Tochter, wenn du diesen Grad an Einfalt im Leben erreicht haben wirst, wirst du dich nicht einmal mehr über deine Sünden wundern, aber du wirst jederzeit bereit sein, zu Mir tu kommen, um mir die Arme um den Hals zu werfen wie gute Kinder, die, nachdem sie irgendwelche Dummheit gemacht haben, zur Mutter lau­fen, um sich anzuklagen und sie mit Liebkosungen und Küssen zu bedecken.
   Bedenke wohl, Meine Tochter, die Liebe machte Mich zum Kind. So muss es auch für dich sein. Die Liebe muss dich einfältig machen, klein, demütig, ver­trauensvoll, aber das Vertrauen darf einzig auf Meine Verdienste, auf Meine Güte, auf Mein Verzeihen, auf Meine Liebe bauen.

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