Heft 12 - Gedanken und Überlegungen

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Heft 12

Heft 11 - 15
VERTRAUE
AUF GOTT
UND
ÄNGSTIGE
DICH
NICHT



Vorwort

Säe überall Liebe und Friede, Freude und Güte, auch wenn du keine Beloh­nung empfangen kannst. Belohne alles mit Gutem, auch wenn du Böses empfängst, denn Ich will es so, und Ich habe dir das Beispiel dafür ge­geben.
  Sei grossmütig, gut, selbstlos mit allen. Das ewige Leben ist mehr wert als alle Dinge dieser Welt, und es ist der Mühe wert, alles zu verlieren, um das zukünftige Leben der Herrlichkeit zu erwerben.

Herausgegeben vom Zönakel der Göttlichen Liebe und Barmherzigkeit in Mailand (Cenacolo del Divino Amore Misericordioso)


Auszug aus einem Brief von Monsignore Pietro Santoro, Bischof von Termoli, Italien, vom 9. Januar 1972, an Fidelitas, Carouge-Genf.
    «…Diese Schriften sind wahrhaft reich an Glaube und heiligem Eifer für die Sache Gottes. Gott bedient sich zahlreicher Gelegenheiten, um Seinen Willen auszudrücken; besonders bedient Er sich demütiger und einfacher Seelen. Mögen diese Hefte der zwerquälten und fern von Gott lebenden Menscheit viel Gutes tun!...»


Bischöfliche Approbation auf der italienischen Orginalausgabe



Heiliege Maria,
Mutter Gottes und
unsere Mutter,
bitte für uns!

Sei immer gut mit den andern, mehr als mit dir selbst. Urteile immer wohlwollend über alle. Säe aus die Liebe, was soviel bedeutet wie: «Trage Gott überall hin.» Trage Ihn und hüte Ihn in dir selbst durch die Gnade und teile Ihn aus durch die Liebe.
J e s u s ,   Mailand

Pro Manuscripto privatim
Aus dem Italienischen übersetzt
durch

FIDELITAS
8205 Schaffhausen (Schweiz)
Postfach 100
1983
Inhaltsverzeichnis
Wenn Du mich nicht erleuchtest, weiss ich nichts
27. Januar 1969

Jesus - Meine vielgeliebte Tochter.
   C. - Hier bin ich Jesus, ich bin zu Deinem Dienste. Wenn Du mich nicht erleuchtest, weiss ich wahrhaftig nichts!
   Jesus - Ich weiss es, Meine Tochter, und Ich erlaube Mir zu schweigen, damit du feststellen kannst, wo sich die Quelle befindet, und dass alles, was du schreibst, von Mir kommt, wenn auch nicht der Form, so doch dem Inhalte nach.
Halte fest diese Gedanken, damit in dir nie das Gefühl der Demut verschwinde, das dich in Meiner Gegenwart so klein sein lässt und ohne Dünkel deinen Nächsten gegenüber. Bitte Mich immer um diese schöne Tugend, die Ich von Herzen gerne jenen gewähre, die sie wünschen.
   Denke immer daran, dass die Demut, die Grundtugend ist, auf der das Gebäude der christlichen Vollkommenheit aufgebaut wird und dass sie die Tugend ist, die Gott und den Menschen so teuer ist. Versuche die Bedürfnisse aller zu verstehen, die Schwächen eines jeden zu ertragen, und von den andern nichts zu fordern, was du selbst dir nicht aufzuerlegen wüsstest und wolltest.
   Du kannst von den andern nicht das Heldentum verlangen, das du selbst nicht praktizierst. Du kannst nicht einen Eifer christlichen Lebens verlangen und darauf beharren, wenn du selbst nur mit grosser Mühe dein Leben vorwärts bringst, ohne glühenden Glauben und grosser Nächstenliebe.
   Verlange darum von den Kindern nicht, was du selbst zu haben dich nicht anstrengst; gehe immer im gleichen Schritt mit ihnen, und lade sie zum Guten ein, mehr durch dein Beispiel als durch deine Worte. Die Jungen lieben die Predigten nicht, aber als vollkommene Beobachter sehen und hören sie alles, auch wenn sie gleichgültig scheinen.
   Wenn die Beispiele gut sind, auch wenn sie nicht nachgeahmt werden, so bleiben sie dem Geiste der Jungen doch eingeprägt, wie ein unauslöschliches Andenken, das vielleicht einmal reifen wird.
   Was Ich den Müttern sage für die Kinder, sage Ich allen: «Seid strahlendes Licht für eure Brüder; durch das gute Beispiel, das ihr gebt, mögen alle angezogen werden zum Guten und zum höchsten Gute, zu Gott.» .
   Denke daran, Meine Tochter, dass Ich begonnen habe zu wirken, und dann zu lehren, und so müsst auch ihr es machen, denn das Beispiel reisst hin.
   Gehe also unter alle und verbreite Meinen guten Duft, jenen zarten Veilchen- oder jenen feinen Rosenduft, oder jenen der Lilie, oder jenen des Weihrauchs, der zum Beten einlädt, und mache, dass in ihnen die Herzen sich öffnen für die Hoffnung und die Liebe.
   Könnten doch die guten Düfte jene schrecklichen Modergerüche ersticken, die vom Schmutz der Laster herrühren, und in allen die Liebe wecken zum Schönen, zum Guten und zum Heiligen, deren Ursprung Gott ist.

Wisse das Gebet von den Gebeten zu unterscheiden
28. Januar 1969

Meine Tochter, Ich will dich gut aufklären über das Gebet, damit es nicht vorkomme, dass jemand, der dein Haus besucht, sich sagen muss: «Dieser oder diese ehrt Mich nur mit den Lippen, nicht mit dem Herzen.»
   Wisse gut zu unterscheiden zwischen Gebet und Gebeten.
  Beten heisst, den Geist zu Gott erheben, Seine Eigenschaften überdenken, Seine Güte und Vollkommenheit bewundern und nachahmen, zu Ihm zu kommen wünschen, nachdem man Seinen Willen erfüllt hat.
   Beten heisst, das Herz zu Gott erheben, Ihn lieben für das Leben, das Er dir gegeben, Ihm danken für das, was Er für dich gelitten hat, sich Ihm übergeben, um mit Ihm, dem Mensch gewordenen, für die Rettung der Menschheit zu leiden.
   Das ist das Gebet, das dich mit Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Hl. Geist vereinigt, ein göttliches Leben leben lässt, auch wenn du nicht vergessen kannst und nicht vergessen darfst, dass du auf der Erde bist und es nötig hast, alles zum Leben Notwendige von Gott zu erbitten.
   Die Gebete hingegen sind die Formeln, die dir beim Beten helfen; sie helfen dir, alle die Gefühle auszudrücken, von denen Ich dir gesprochen habe.
   Das Gebet ist der süsse Weihrauchduft, der zum Throne Gottes emporsteigt und Ihm eure Unterwerfung und eure Nichtigkeit zeigt. Es versetzt euch in den Zustand des liebenden Kindes, das sich an seinen Vater wendet und Ihn um Seine Hilfe bittet in allen seinen Bedürfnissen. Es ist auch die ehrfürchtige Haltung des Dieners, der sich in den Dienst des Meisters stellt, oder des Untergebenen, der kämpfen will zur Verteidigung seines Königs.
   Das Gebet demütigt den Menschen nicht, noch erniedrigt es ihn, denn es setzt ihn in Verbindung mit Seinem Gott. Man müsste die Grösse Gottes kennen, um zu verstehen, welche Ehre Er euch gibt, wenn Er euch Gehör schenkt.
   Wenn die Gebete die Gedanken des Geistes und die Gefühle des Herzens ausdrücken, wie Ich dir gesagt habe, sind sie ein Mittel um zu beten, denn sie sind die Formeln, die dir die Kirche zu deiner Verfügung gestellt hat, um dir zu helfen.
   Wenn jedoch diese Formeln nur mechanisch und nur mit dem Munde vorgetragen würden, wären sie wertlos oder was noch schlimmer ist, wenn von seiten dessen, der sie vorträgt, Nachlässigkeit oder böser Wille vorliegen würde, könnten sie eine Beschimpfung oder Beleidigung Gottes werden.
   Deshalb beharre Ich darauf, dir zu sagen, Meine Tochter, immer dafür zu sorgen, dass die Formeln ein wirkliches Gebet seien. Häufe sie nicht, aber welche du vorträgst, sollen gut gesagt sein. Rede wie mit einem Freund mit Gott, mit Mir und rufe Meine Mutter und die Heiligen an, damit sie dir helfen, unsere Gegenwart in dir und um dich herum zu fühlen, und damit sie dir helfen zu beten.
   Wenn dein Gebet gut verrichtet sein wird und du in ihm vor allem die Ehre Gottes suchen wirst, wirst du ein sicheres Mittel haben, um dich zu heiligen und dich zu retten. Das gut verrichtete Gebet wird dir von Gott alles erlangen, was du wünschest in bezug auf das ewige Leben.
   Ich bitte dich also: Häufe nicht die Formeln, sondern mache, dass sie zum wahren Gebet werden.

Reinigt eure Seelen, eure Familien
28. Januar 1969

Meine Kinder, Ich bin hier, um euch zu segnen, und um euch einzuladen, euch auf ein Fest vorzubereiten, an das man nicht viel denkt und das von den Gläubigen wenig gefeiert wird, das aber doch eine tiefe Bedeutung hat. Ich beabsichtige, euch vom Feste der Reinigung Meiner Mutter zu sprechen und von Meiner Darstellung im Tempel.
   Es ist wahr, dass Meine süsse Gebärerin, schon ganz rein durch ihre von Gott gewollten Gnadenfülle, nicht nötig gehabt hätte, gereinigt zu werden. Aber Ihr ganzes Leben, wie auch das Meinige mussten den Weg zeigen, auf welchem Meine Kinder zur ewigen Herrlichkeit gelangen sollten.
   Darum hat Sie sich zum Tempel begeben. Sie, die ganz Reine. Wohlan, Meine Kinder, möge dieses Fest euch anregen, für euch und für die Welt, eine immer tiefere und gründlichere Reinigung zu wollen.
   Ich bitte euch, reinigt eure Seelen unablässig in der Übung der Werke der Frömmigkeit, indem ihr mit Andacht und wachsender Liebe jene Sakramente empfängt, die eure Seelen reinigen und in euch die Gnade vermehren.
   Fürchtet nicht, eure Sünden zu beweinen, denn das heilsame Bad der Tränen gilt vor Gott mehr als alle andern Gebete.
   Reinigt eure Familien von allem, was sie beschmutzt oder entstellt. Seid wachsam, damit sich in ihnen die Reinheit des Glaubens, die Unbescholtenheit der Sitten jedes einzelnen erhalte. Möge jeder unablässig nach den auch im Herzen der Menschen eingeschriebenen, aber leider so oft vergessenen Gesetzen leben, nach jenen von Gott selbst gegebenen Gesetzen, welches die Gebote Gottes sind.
   Und über die Welt, was kann Ich euch sagen über die Welt, Meine Kinder? Nur eines will Ich euch sagen: Haltet fest an den Grundsätzen, die ihr von euren Heiligen, von euren Eltern und von jenen erhalten habt, die kämpften für diese Grundsätze des Glaubens und der Moral. Ihr habt sie erhalten; verratet sie nicht, vergesst sie nicht, verteidigt sie, auch wenn die Welt ein Chaos geworden ist, wo die Menschen im Schlamm und in der Dunkelheit herumtasten.
   Seid versichert, dass euch das Licht fortwährend vom Haupte der Kirche, Meines Stellvertreters, kommen wird, der das Schicksal der Kirche von Rom aus lenkt und schützt.
   Keinem Sturm, weder von rechts noch von links, wird es gelingen, den Hauptmast zu brechen. Aber betet, betet, lernt zu leiden, liebt das Leiden, damit grössere Leiden, die euch überfallen könnten, euch nicht unvorbereitet finden.
   Keine Angst vor Strafen möge euch niederschlagen; aber die Grossmut und die Liebe mögen auch anspornen, alles anzunehmen, alles zu leiden, alles aufzuopfern für die Rettung dieser Meiner Kinder, die Ich liebte und die ich liebe mit unendlicher Liebe, die sich aber trotz allem zu Grunde richten wollen.
   Ich segne euch, Meine Kinder, Ich segne die Kirche, die ganze Welt, und Ich segne mit besonderer Bezeugung der Liebe dieses Zönakel, von dem Ich wünsche, es möge «Zönakel vom Barmherzigen Jesus und der Mutter der Göttlichen Liebe» genannt werden.


Lebe immer mehr vereint mit Mir
29. Januar 1969

Meine Tochter, höre gut auf Mich: Lebe immer mehr vereint mit Mir in deinen Gedanken, die du unabhängig auf Mich richten musst, in deinem Herzen, das du mir fortwährend gibst, und in deinem Wirken, das du zur Ehre Gottes tust.
   Liebe Meine Mutter, deine gute Lehrerin, die sich unablässig mit dir beschäftigt, indem Sie dir hilft, alle Schwierigkeiten zu überwinden und den Bösen zu besiegen, der, da er dich hasst, sich unaufhörlich einmischt und versucht, Hindernisse zu legen, Missverständnisse und Böswilligkeiten zu fördern.
   Bleibe froh und ruhig in Meinem Herzen. Ich bin mit dir und helfe dir.
Bereite dich vor, immer neue Kreuze zu tragen, denn das Kreuz ist das Zeichen der Auserwählten. Kein Heiliger hat die Herrlichkeit erreicht ohne Kampf und ohne Kreuz.
   Wer in diesem Leben nicht leidet, muss in andern viel grössere Peinen erleiden, gegenüber denen die Leiden des jetzigen Lebens nichts sind.
   Säe überall Liebe und Friede, Freude und Güte, auch wenn du keine Belohnung empfangen kannst. Belohne alles mit Gutem, auch wenn du Böses empfängst, denn Ich will es so, und Ich habe dir das Beispiel dafür gegeben.
   Sei grossmütig, gut, selbstlos mit allen. Das ewige Leben ist mehr wert als alle Dinge dieser Welt, und es ist der Mühe wert, alles zu verlieren, um das zukünftige Leben der Herrlichkeit zu erwerben.


Die geistige Kommunion
31. Januar 1969

C. - Jesus, ich glaube Dich gegenwärtig im Sakramente des Altares mit Fleisch und Blut, mit Seele und Gottheit, und ich wünsche Dich in diesem Augenblicke sehnlichst zu empfangen.
   Da ich Dich nicht empfangen kann unter den Gestalten des Brotes, lade ich Dich ein, trotzdem zu mir zu kommen. Als seiest Du schon gekommen, liebe ich Dich und bitte Dich, ganz von mir Besitz zu nehmen.
   O, Jesus, denke in Meinem Geiste, liebe in meinem Herzen, handle und wirke in meinem Körper. Ich will Dein Werkzeug für das Gute inmitten der Welt sein, um Dir zu helfen, Dein Reich der Liebe zu verwirklichen.

   Jesus - Meine Tochter, jedes Mal wenn du dieses Gebet betest, werde Ich deinen Wunsch erfüllen, indem Ich deinen Leib zu Meiner Wohnung mache, und nicht nur Ich, als Gott und als Mensch, werde dort wohnen, sondern auch Mein Vater und der Heilige Geist werden zu dir kommen, oder besser du wirst zu uns kommen, und mit uns einen wirklichen Bundes-Vertrag eingehen.
   Liebe Mich, Meine Tochter, mit ganzem Herzen, mit ganzem Gemüte, mit allen deinen Kräften, auch für die vielen Seelen, die Mich nicht lieben und die Meinen Gnaden und Meinen Liebeseinladungen schlecht entsprechen.
                                                                                                                                                als PDF-Datei


Ich bin mit euch zufrieden
2. Februar 1969

Meine Kinder, ihr seid hier in Meinem Namen versammelt, um zu beten und eure Leiden aufzuopfern. Ich bete und opfere mit euch. Ich lade euch indessen ein, eure Opfer mit jenem so kostbaren Opfer zu vereinigen, das Meine liebe Mutter machte, als sie Mich als Kind dem Ewigen Vater aufopferte, um sie kostbarer und verdienstvoller zu machen.
   Meine Töchter, Ich lade euch auch ein, einen Augenblick an jene Verdemütigung zu denken, der sich Meine reinste Mutter unterziehen wollte, als man Sie nicht als die Mutter Gottes, sondern als irgendeine gewöhnliche Mutter betrachtete.
   Ich lade euch ein, dieses so grosse Beispiel zu beherzigen, und von Ihr zu lernen, von der öffentlichen Meinung nichts zu halten, sondern auch nur um das Urteil Gottes zu kümmern, das allein zählt.
    Jetzt will Ich euch etwas sagen, das euch trösten wird. Ich sehe hier viele Leute, die sich glücklich schätzen würden, ein besonderes Wort von Mir zu hören, und von mir zu vernehmen, dass Ich mit ihrem Betragen zufrieden bin, und dass Ich die Güte ihres Lebens bewundere.
   Wohlan, Meine Kinder, Ich sage es nicht zu jedem einzelnen, sondern Ich sage es allen: Ich bin zufrieden mit euch, weil auf Grund der blossen Tatsache, dass ihr hieher kommt und besorgt seid, Mein Wort zu hören, Ich überzeugt bin, dass ihr auch den Wunsch habt, Mir zu gefallen mit der ständigen Arbeit der Vollkommenheit an eurer Seele.
   Euer sehnsüchtiger Wunsch, besser zu werden, die Demut, die euch denken lässt, immer noch auf der ersten Stufe der Heiligkeit zu sein, sind die Garantie, dass ihr auf dem rechten Wege seid. Und sogar wenn euch zahlreiche Schwachheiten straucheln und fallen lassen, werde Ich euch helfen können, wieder aufzustehen und vorwärts zu gehen, wenn auch nicht schnell, so wenigstens doch wie die kleinen Kinder, die ihr Papa an der Hand hält.
   So will Ich euch, Meine Kinder: Treu, liebevoll, eifrig und gut. Und Ich verspreche euch, dass Ich für euch immer der Vater sein werde voll Güte und Verständnis, und Liebe, und immer geneigt, euch zu verzeihen und euch zu umarmen, nachdem Ich die Distanz, die Mich von euch und eurem Elend trennt, vergessen habe.
   Meine Kinder, Ich möchte, dass jeder von euch, einer nach dem andern, euer Haupt an Mein Herz legen, oder euer Herz an Mein Herz schmiegen könnte, um euch die Macht jener Herzschläge, die fähig wären, die härtesten Steine zu spalten, spüren zu lassen.

   Kinder, liebt Mich, vergesst alle die vielen menschlichen Dummheiten, die euch unnütz Sorgen machen und euch unnütz leiden lassen. Liebt Mich, und alles wird euch schön scheinen, und das Leben wird für euch froher, einfacher und interessanter sein. Ja, interessanter, was sagen will, nützlicher für euch und für alle.

   Meine Kinder, Ich segne euch und Ich lade euch ein, die folgende Anrufung zu beten:

«Barmherziger Jesus,
Mutter der Göttlichen Liebe,
segnet unser Zönakel,
die Kirche und die Welt.»

Ich umarme euch und segne alle eure Initiativen und eure Familien.

« ... wenn du wüsstest, Mamma, wieviele Jungen verloren gehen!»
2. Februar 1969

C. - Gabriel *, bist du es?
   G. - Ja, Mamma, ich bin es. Ich habe diesen Tag nicht vorübergehen lassen wollen, ohne dir mit der Erlaubnis Gottes und der Königin des Himmels meinen Gruss zu bringen.
   Du hast mich heute so sehr allen in Erinnerung gerufen. Ich habe viel gebetet und bete immer für dich; aber wenn du mich anrufst, bin ich glücklich, dir zu Hilfe zu kommen. Du hast mich für meine Brüder gebeten, und ich versichere dich, dass ich sie beschütze, und nicht nur meine natürlichen Brüder, sondern auch alle jene, die der Herr dir anvertraut, indem Er sie in unser und besonders in dein Haus sendet.
   Ich werde in besonderer Weise jenen Jungen beistehen, die sich hier versammeln werden. Die Zusammenkunft der Jungen muss viele gute Früchte bringen. Wenn du wüsstest, Mamma, wie viele Jungen verloren gehen, weil sie die Gabe des Glaubens und jene der Gnade nicht schätzen. Sie denken, das Leben habe kein Ende und während sie es mit Nichtigkeiten vergeuden, denken sie nicht ans andere Leben, das sie erwartet.
   Wir sind hier glücklich, aber wenn wir Reue haben könnten würden wir die Zeit bereuen, die besser hätte genutzt werden können, indem wir den Herrn geliebt hätten.
   Mache deinerseits alles, was du kannst, und was den Rest anbetrifft, lasse Gott und uns machen, die wir dir helfen können.
   Mamma, ich segne dich und ich danke dir. Fürchte nichts, bleibe froh.
Eines Tages werden wir uns wiedersehen, und es wird ein grosses, ein sehr grosses Fest sein, auch wenn im Paradies alle Feste sehr gross sind.

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* Gabriel, älterer Sohn Mamma Carmelas, gest. 1965, im Alter von 27 Jahren


Pater Pio und die Jungen
4. Februar 1969

P. Pio - Meine lieben Kinder, ich bin hier um euch zu segnen, um euch zu ermutigen und euch zu helfen. Ich bin Pater Pio, den ihr oft anruft in euren Drangsalen.
    Habt Mut, Kinder, denn nur durch das Kreuz kommt man in den Himmel; es gibt keine mit Rosen übersäte Strasse; es sind die Dornen, die uns die Lebenswege entlang begleiten.
   Mut und vorwärts! Es ist eine harte Schlacht, die ihr schlagen müsst; aber ihr seid nie allein; es stehen euch zur Seite: Jesus, die himmlische Mutter und eine unermessliche Schar von Seelen, die eure Rettung und euer Wohl wünschen.
   Beklagt euch nicht, dass ihr den Schwierigkeiten nicht gewachsen seid, denn wenn ihr es am wenigsten erwartet, kommt alles in Ordnung auf die beste Art und Weise, oder besser gesagt, wie Gott es will.
  Ihr werdet ein gutes Werk vollbringen, wenn ihr euch in diesen Tagen ernstlich zu Gebet und Busse verpflichtet, damit die Zusammenkunft der Jungen einige Früchte bringe. Mütter, opfert euch für eure Kinder, ihr, die ihr für ihre materiellen Bedürfnisse heroisch sein könnt. Bringt Opfer, um euren Kinder den Glauben und die Rechtschaffenheit des Lebens zu erlangen.
   Ich bin bei euch und ich segne euch. Opfert die heilige Messe, der ihr bald beiwohnen werdet, in dieser Meinung auf: Für die Rettung, die Bekehrung und die Heiligung der Jugend.
   Macht, dass auch die andern Gruppen von Mailand wissen, dass in der Pfarrei am 1. Dienstag zu einer festgesetzten Zeit die hl. Messe für diesen bestimmten Zweck aufgeopfert wird.
   Die Jungen sollen wissen, dass sie umgeben sind von Menschen, die sie lieben, die für sie beten und die Opfer bringen für ihre Rettung.
   Meine Kinder, ich segne euch alle und ich erwarte euch in eurer Kirche, um mich mit euch als Mittelsperson zu vereinigen.


Mögen die Jungen an Mein Herz kommen, das nach Liebe dürstet
4. Februar 1969

C. - Jesus, willst Du mit mir über die Jugendgruppen sprechen?
   Jesus - Meine Tochter, über die Jugend sprechen heisst soviel, wie über etwas reden, was meinem Herzen lieb und angenehm ist.
   Du weisst, welche Vorliebe Ich für die Kinder und Jugendlichen hatte, besonders, wenn aus ihren Augen die Reinheit ihres Herzens leuchtete. Ich liebe die Jungen wegen der Glut ihres Herzens, die sie grossmütig und menschenfreundlich macht, auch wenn sie manchmal etwas impulsiv und unüberlegt sind.
   Die Jungen überlegen nicht, aber die Güte ihres Gemütes erobert Mich und lässt Mich sie lieben. Ein Junge ist um so anziehender, je grösser seine Ideale sind. Nicht das Verhalten aufgrund der luxuriösen Kleidung oder des Haarschmucks macht aus ihm einen Gegenstand der Bewunderung.
   Gebt Mir einen Jungen, erfüllt von grossen Idealen, und Ich versichere euch, dass er die Welt erobern wird. Wenn ein Junge, verweichlicht durch das Laster, betört vom Vergnügen, sich mit Mädchen und Knaben seiner Art umgeben kann, so kann er nicht behaupten, ein Eroberer zu sein. Ihr könnt ihn einen Wüstling, einen Komödienkönig nennen, dessen Reich nur die kurze Dauer der jugendlichen Jahre umfasst.
   Aber wenn ein junger Bursche oder ein junges Mädchen in sich das Feuer der Liebe Gottes spürt, wenn sie in sich das Licht des Glaubens und dieser Liebe tragen, wenn sie von dieser Flamme und von diesem Lichte eine fortwährende Gabe an ihre Brüder machen, die sie durch das Gebet, das Opfer und manchmal auch persönlich an den unvorhergesehendsten Orten erreichen, dann verlieren und schöpfen diese Jungen in der kurzen Spanne Zeit von 20-30 Jahren ihre Jugend nicht aus, sondern sie lassen ihren Duft weiter dauern in die Jahrhunderte und in alle Generationen, so dass ihre Hingabe an Gott immer aktuell bleibt, sogar wenn ihre weissen Haare oder die Falten ihres Gesichtes an ein beginnendes Greisenalter denken lassen.
   Seid wirklich jung, ihr Jungen! Das Blut, das schneller in euren Venen pulsiert, die Wärme eures Herzens, die spontanen und schnellen Gedanken, die euren Geist beleben, die Gesundheit und die Kraft eures energischen und starken Körpers, alles möge von euch als Gaben des Herrn betrachtet werden, die falls missbraucht, für euch tödlich sein können.
   Wenn ihr diese Gaben egoistisch verwendet, weil ihr das Leben geniessen wollt, vergeudet ihr sie. Wenn ihr"'sie für eure Brüder verwendet in einem wirklich menschlichen Sinne, seid ihr Menschenfreunde, brave Leute.
   Wenn ihr aber diese Gaben im Lichte des Glaubens betrachtet, wenn ihr sie in den Dienst Gottes stellt für das Wohl eurer Seele, wenn ihr sie nicht nur für euch, sondern für alle verwenden wollt, dann werden diese Gaben für euch zur Quelle des Lebens und immerwährender Jugend.
   Der Junge wird dann ein Apostel, dem der Ruhm, die Ehren, die menschlichen Vergnügen nichts sagen, dem aber alles zum Herzen spricht: Eine Blume, ein Stern,' ein Panorama oder irgend etwas Schönes erheben ihn so, dass er wahre Freuden geniesst, und ohne ein hl. Franziskus zu sein, wird er ein Spielmann Gottes, denn er wird in dessen Geschöpfen ein Strahl von dessen Schönheit zu entdecken wissen.
   O, ja, Ich segne diese Jungen, die Meine Rufe der Liebe verstehen, Mir beipflichten und Mir folgen. Ich segne sie mit ihren Idealen, ihren Gefühlen, ihren Wünschen, ihren Bestrebungen, und sogar mit ihren Fehlern, die ihrem Alter eigen sind.
   Möge die Jugend an Mein nach Liebe dürstendes Herz kommen: Gott altert nie. Darum werde Ich dem, der es wünscht, als Junger dem Jungen, Mein Herz enthüllen. Ihr Jungen, kommt zu Mir, Ich werde euch lehren zu lieben.
   Träumt Ihr von einem Mädchen? Ich werde es für euch auswählen, so dass es euch glücklich macht. Habe nicht Ich selbst am Anfang Meines öffentlichen Lebens die Ehe gesegnet? Es ist eine gute Sache, eine Familie zu gründen. Kommt zu Mir, Ich werde euch segnen und ihr werdet glücklich sein.
   Verderbet nicht den Körper, der Tempel des hl. Geistes ist und der Werkzeug des Lebens und des Heils sein muss. Ich versichere euch, ihr werdet nicht nur vor der Zeit altern, sondern ihr werdet mit eurem Körper auch eure Seele schädigen, die das Wichtigste ist.
   Denkt daran, Meine Kinder: Die Zeit vergeht schnell, aber die Seele wird nie sterben und das einzig Wichtige, was ihr tun müsst, ist: Sie retten!

Der Rosenkranz, Mittel um Bekehrungen und Hilfe zu erlangen
6. Februar 1969

Meine Tochter, Ich habe grosses Wohlgefallen gehabt an der Aufopferung deines Rosenkranzes für deine Feinde und die Feinde deiner Kinder. Ich versichere dir, dass das nicht nur das Evangelium praktisch verwirklicht, das euch sagt: «Liebet eure Feinde, tut Gutes jenen, die euch hassen, betet für jene, die euch verfolgen und euch beneiden Es ist auch das beste Mittel, um das Böse zu beseitigen und um Bekehrungen und Hilfe zu erlangen.
   Ich bitte dich, fahre fort auf diesem Wege, damit du mit diesem Mittel des anhaltenden Gebetes für die Menschen, die hassen, das Böse unterdrücken kannst.
   Ich versichere dir, dass der Rat, den du in diesem Sinne den zahlreichen Betrübten gibst, die zu dir kommen, gut ist, denn der grösste Teil der Trübsale ist vom Teufel verursacht, der in Verbindung mit Personen, die voll Hass und Neid sind, handelt.
   Ich erlaube diese Betrübnisse, denn durch die Übung der Geduld und der Barmherzigkeit heiligen sich die Seelen und indem sie für die Feinde beten, erlangen sie überraschende Bekehrungen von Seelen, die vielleicht unheilbar verloren wären.
   Mache diese Dinge bekannt, die eine grösste Wichtigkeit haben, besonders in diesen Zeiten, in denen der Teufel und die menschliche Bosheit über die Güte Gottes und jene der Menschen die Oberhand zu nehmen scheinen.
   Besiegt immer das Böse mit dem Guten und der Sieg wird ganz euer sein.
Lernt auch alles aus der Hand Gottes anzunehmen, um eure Leiden zu mildern, und denkt an die grösste und wahrste Wirklichkeit, die ist: Gott liebt euch, Er will euer Wohl und wenn Er Böses erlaubt, ist es nur, weil Er daraus Gutes zu ziehen weiss.
   Wisse, dass das Gebet und die Opfer, die du aufopferst für jene, die du liebst, zu den gewöhnlichen Dingen gehören; wenn sie aber aufgeopfert werden für die Feinde, werden sie heroisch und deshalb sehr verdienstvoll vor Gott.
   Der hl. Stephanus und mit ihm alle Martyrer seien dir Beispiel. Während sie das eigene Leben durch die Hand der Henker Gott hingaben, beteten sie für diese und erlangten so oft deren Bekehrung.
   Möge deinen Augen immer Mein entblösstes, ans Kreuz geheftetes Bildnis gegenwärtig sein. Und jedes Mal, wenn du in dir, um deinen Feinden Gutes zu wünschen, eine Art Aufruhr spürst, höre auf Mich, um auch du mit Mir zu wiederholen: «Vater, verzeihe ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.» Du wirst in deinem Herzen einen grossen Frieden und einen Vorgeschmack des Himmels empfinden.


Betrübt euch nicht und betet für eure Feinde
10. Februar 1969

Meine lieben Töchter, warem so betrübt? Habe Ich nicht jede Art von Verleumdungen, bösen Nachreden und Verwünschungen erlitten? Hat man nicht jede Art von" Schmähungen gegen Mich ausgestossen?
   Meine Töchter, wisset, dass genau dann, wenn die Welt beginnt, euch anzuschwärzen, euch zu kritisieren und alles Böse Meinetwegen gegen euch zu sagen, euer wahres Leben beginnt, jenes, welches eine Antwort der Liebe, auf Meine unendliche Liebe sein wird.
   Betrübt euch nicht und betet für jene, welche lügnerisch von euch alles Böse sagen werden. Betet, betet für eure Feinde. Nur so werdet ihr Meine Nachahmerinnen sein.
   Liebt alle, verzeiht immer und habt keinen Groll gegen niemand. Jedes Mal, wenn ihr jemandem verzeiht, wisset wohl, dass ihr Mein Herz einer grossen Barmherzigkeit erschliesst, die euch die Türe zum Himmel aufmacht. Es wird euch eine überfliessende Fülle zu teil; dessen versichere Ich euch.
   Und jetzt lebt froh und im Frieden. Betet zu Meiner Mutter und bereitet euch auf Ihr Fest gut vor. Es möge ein Vorgeschmack des Festes im Himmel sein, wenn, alle Bosheit verschwunden, ihr nur noch leben werdet, um die Liebe für immer zu lieben.

Über die jugendlichen Gebetsgruppen
11. Februar 1969

P. Pio - Meine lieben Kinder, ihr, die ihr das Vorrecht, jung zu sein, geniesst, seid gesegnet. Ich bin zu euch gekommen mit der Erlaubnis Gottes, denn ich wünsche, dass eben hier jene jugendlichen Gebetsgruppen ihren Anfang nehmen, die der Sauerteig der Pfarreien sein werden.
   Ich bin Pater Pio und wenn ich auch im hohen Alter gestorben bin, habe auch ich meine Jugend gelebt, und indem ich mich den Jungen genaht habe, habe ich die Gefahren gekannt, denen sie begegnen und die sie fliehen müssen.
   Auch ich habe die Dinge gekannt, die die Jungen machen dürfen und können, um ihre Jugend zu bewahren und nicht vor der Zeit zu altern, damit sie die kostbare Gabe, die sie besitzen, gebrauchen können und nützlich machen für sich selbst und die Welt.
   Es ist nicht schwer, euch von den Gefahren eurer Welt zu sprechen, die voll Oberflächlichkeit und Armseligkeit ist. Ich jedoch spreche zu euch von einer einzigen Gefahr. Ich sage euch: «Hütet euch vor der Sünde, dem einzigen wirklichen Übel, denn sie führt zum ewigen Ruin.»
   Hingegen werde ich euch nun sagen, dass ihr, nachdem ihr vor der Sünde geflohen seid, das Gute tun sollt, denn nachdem man das Negative vermieden hat, muss man das Positive vollbringen.
   Ich wünsche mir, dass ihr oft an diesen Ort zurückkehren könnt und dass ihr hier, wo die himmlische Mutter ihre Wohnung genommen hat, die Initiative des Guten, das ihr tun könnt, ergreifet. So werdet ihr eure Zeit nicht vergeuden, und das Ideal der Nächstenliebe und das Programm der karitativen Tätigkeit, das ihr verwirklichen werdet, wird eine grosse Freude sein für eure Seele und für alle jene, denen ihr helfen werdet mit eurer Liebe.
   Meine Kinder, der Karneval ist die Zeit der Sünde, die ihr auch die Zeit des Teufels nennen könnt. Heiligt diese Zeit, belustigt euch, belustigt euch, denn der Herr ist der Gott der Freude; aber eure Freude sei vollkommen, denn sie muss aus einer Seele im Stande der Gnade kommen.
   Euer Herz möge überquellen von reinster Freude; es möge überquellen, denn wenn der Herr in euch ist, ist das ganze Paradies mit euch. Keine menschliche Freude ist vollkommen und manchmal findet ihr am Boden des Kelches, wo ihr die Freude zu finden meint, ein tiefes Leid.
   Liebt den Herrn und Seine liebe Mutter und geniesst in Ihnen das Glück, das der Herr der reinen Jugend bereithält.
   Kinder, ich segne euch nochmals, jetzt und immer.

Das Gebet
20. Februar 1969

C. - Jesus, willst Du, dass ich schreibe oder bete?
   Jesus - Das ist das gleiche. Dieses dein Schreiben ist Gebet, es ist ein gutes Werk, das sich ausbreitet, das sich ausbreiten wird in Zeit und Raum.
   Auch das Gebet ist ein gutes Werk, das sich ausbreitet, und, indem es das Herz Gottes erreicht, fällt es zurück auf die Geschöpfe und wird Werkzeug der Rettung.

Einheit mit Gott

Liebe das Gebet unter jeder Form, sei es, dass es dich mit Gott mittels Seiner Lehren verbindet, sei es, dass es dich zu Ihm erhebt, um Seine Hilfe zu erflehen, sei es, dass es dich mit Seinem Lichte durchdringt, um dich die Grösse Gottes sehen zu lassen, sei es, dass es dir dein Nichts zeigt.

Hilf dem Nächsten

Liebe es, mit Gott zu verkehren und dich über alle menschlichen Dinge zu erheben, ohne jedoch deine Nächsten zu vergessen, die mit dir eine Einheit bilden; die grosse menschliche Familie, das Volk Gottes.
   Dein Gebet sei nie ein persönlicher und einsamer Schrei, denn deine Stimme wäre zu schwach und würde wahrscheinlich nie Gott erreichen. Der Egoismus missfällt Gott, auch in geistlichen Dingen. Habe Ich euch nicht beten gelernt: «Vater unser», und nicht «Mein Vater»?
   Deine Bedürfnisse sind jene aller und jedes Menschen; mache also zu den deinen auch jene der andern und bitte Mich immer für alle: Für die Katholiken, die zu der von Mir gegründeten Kirche gehören. Schon die Tatsache katholisch zu sein, hat zur Folge, euer Blickfeld auszudehnen, so weit die Erde reicht, und alle Menschen in einer einzigen Umarmung zu umfassen, indem ihr von Gott Hilfe erfleht für die Bedürfnisse jedes einzelnen.
   Wenn eine Seele sich selbst vergisst, um sich den andern zu schenken und ihnen zu helfen, bin Ich so überwältigt, dass Ich Mich sofort mit ihr und ihren geistlichen und materiellen Bedürfnissen beschäftige. Ich vermehre in ihr die Nächstenliebe und damit die Gnade, dass sie heroisch wird.
   Begleite, Meine Tochter, mit deinem Gebete jeden Bedürftigen der Welt und mache dich zur Fürbitterin bei Gott, indem du für alle flehst. Vereinige dein Gebet mit jenem, das man unaufhörlich verrichtet im Paradies von den Engeln und von den Heiligen und mit jenem der Meinem Herzen so teuren armen Seelen. Vereinige dich mit dem unaufhörlichen Gebet, das sich vom Altare in der hl. Messe erhebt, und mit dem Gebet der Universalkirche.

Seine Wirksamkeit und Kraft

Die Wirksamkeit deines Gebetes hängt von seiner Kraft ab. Die Kraft hängt vom Grade der Gnade ab, die du besitzest, d.h. vom Grade der Einheit, die du mit Gott hast, mit Mir.
   Je mehr du von deinem Leben die Sünde ausschliessest, desto mehr wirst du den Herrn lieben und desto mehr wird deine Einheit mit Ihm wirksam sein. Dann wird dein Gebet ein Befehl, dem Gott verpflichtet sein wird zu gehorchen wie sich selbst.
   Verstärke also immer mehr die Bande mit Gott, indem du jene Vollkommenheit suchst, die der Vater von jedem Christen wünscht und besonders von solchen, welche mit Vorzugsgnaden begünstigt worden sind.
   So wirst du zum Rettungswall für die Welt, auf den die Menschen und Gott zählen können.
   C. - Jesus, willst Du mit mir von A. sprechen?
   Jesus - Ja, Meine Tochter, sie ist Meinem Herzen sehr teuer und Ich stehe ihr bei in ihrer Mission, die der Meinen so gleich ist, als Ich auf Erden war. Sie verbringt ihre Tage, indem sie Gutes tut. Sie ist etwas streng in ihrem Urteil, aber sie ist sehr besorgt um das Wohl der andern. Darum wandeln sich ihre Urteile in Sorgen.
   Sage ihr, zuversichtlich zu sein, Mir zu vertrauen, der Ich die Welt lenke und alle Geschehnisse zur Verwirklichung eines Planes der Liebe für die Rettung aller verwende. Sie möge sich immer bemühen, wenn sie den Leib pflegt, zur Seele zu gelangen, denn ein grosser Teil der Krankheiten, die unerklärlich und deshalb unheilbar erscheinen, sind verursacht durch die Sünde und den Teufel, der sie hervorruft.
   Mir gefällt ihr Glaube und ihre Nächstenliebe. Sie möge für jede ihrer Handlungen eine Meinung machen, die sein kann für die Bekehrung ihrer Lieben: Es wird dies das wirksamste Gebet sein, das Wunder wirken kann, denn die guten Wünsche Meiner Kinder verwirkliche Ich, ohne dass sie es wissen. Ich segne sie mit ihrer Familie, ihre Begleiter und ihre Kranken.

Leiden, schweigen und lieben
24. Februar 1969

Meine lieben Töchter, lernet leiden, schweigen und lieben. Nichts hat Wert vor Gott, wenn es nicht diesen dreifachen Stempel trägt.
   Nicht das Geniessen heiligt, sondern das Leiden. Der Schmerz ist die Lieblingsgabe, die Gott den demütigen und einfachen Seelen macht, die, gleich Mir, anzunehmen und zu opfern wissen.
   Je reiner die Seelen, je tugendhafter, je unschuldiger sie sind, desto mehr kann sie der Herr gebrauchen als Sühneopfer für viele andere Seelen, die das Leiden nicht nur ablehnen, sondern sündigen und so allen Menschen der Erde schaden.
   Der Unschuldige rettet die Welt, der Sünder richtet sie zu Grunde. Wollt ihr zu jenen gehören, die sie retten? Wollt ihr Mir nachfolgen und nach Möglichkeit einen Teil des Kreuzes auf euch nehmen, das Ich auf Meinen Schultern trage? Wollt ihr wie neue Cyrener, Mir und damit der Welt, das Leiden erleichtern?
   Ich rufe euch, Ich flehe euch an, Ich verspreche euch eine Belohnung; Ich zeige euch den Kalvarienberg, aber nachher öffne Ich euch ganz weit den Himmel ... Weicht nicht zurück. Kommt ... folgt Mir ... Der Weg ist ganz übersät von Disteln und Dornen; aber wenn ihr bei Mit bleibt, werdet ihr eine grosse Freude in eurem Herzen singen hören!
   Lernet anzunehmen und zu opfern. Das Leiden ist nicht Selbstzweck, sondern Mittel, es ist ein Zeugnis des Glaubens, der Liebe ... Sogar unter den Menschen ist es so. Jene, die sich lieben, sind glücklich, sich zu opfern, die einen für die andern!
Wohlan, leiden mit Mir und in Mir, um den Vater und den Menschen unsere Liebe zu beweisen ist etwas sehr Schönes und Verdienstvolles.
   Schweigend leiden ist heroisch.
   Schweigen, wenn das Herze weint,
   schweigen bei einer Demütigung oder Beschimpfung.
   Schweigen, wenn das Sprechen die Ehre wieder herstellen, eine Beleidigung wieder gutmachen, eine auch erlaubte Verteidigung sein könnte, ist etwas sehr grosses.
   So habe Ich es gehalten, Ich, der Ich misshandelt, beschimpft, als Verrückter gehalten wurde. Alle, die Mir nachfolgen wollen, haben das Gleiche zu ertragen, freilich in einem Mindestmass im Vergleich zu dem, was ich zu erdulden hatte; wer aber schweigt und alles im Stillen erträgt, gleicht Mir mehr als jeder andere, denn Ich wurde wirklich, wie ein Schaf, zur Schlachtbank geführt. Ein Lamm spricht nicht, beklagt sich nicht.
   Töchter, lernet schweigen! Das Verdienst verdoppelt sich und die Freude ist grösser. Was nützt es, sich zu rechtfertigen? Was nützt es, dass andere euch bemitleiden? Was nützt es, dass man die Ungerechtigkeit anerkennt? Angesichts der Siegespalme, die euch erwartet, angesichts der ewigen Belohnung, was ist dann all der Rest wert?
   Und die Freude eines Sieges über euch selbst, über die Eigenliebe, über eure Unvollkommenheiten, wer kann sie ermessen?
   Lernet schweigen, Meine Töchter. Lernet schweigen, wenn ihr leidet, denn dies ist die wahre Art, die Liebe zu zeigen. Das wahre Leiden schwatzt nicht. Die wahre Liebe kennt nicht zu viele Worte, sondern spricht im Stillen goldene Worte.
   Vergesst nicht, was Ich euch am Anfang dieser Fastenzeit sage. Erneuert eure guten Vorsätze und richtet auf Gott eure Gedanken und Gefühle gleichzeitig mit dem beständigen Wunsche nach verwirklichter Vollkommenheit durch die Erfüllung dieser drei so einfachen und in ihrem Inhalte so umfassenden Worte: Leiden, schweigen und lieben, um gut leben und gut sterben zu lernen.


Ich habe dir diese Aufgabe anvertraut
25. Februar 1969

C. - Jesus, denkst Du, dass ich mir Gewissensbisse machen muss wegen meines Verhaltens gegen meine natürlichen Kinder?
   Jesus - Meine Tochter, Unvollkommenheiten im gewöhnlichen und im Familienleben wird es immer geben. Du musst jedoch unterscheiden zwischen dem was Unvollkommenheit ist und dem, was deine Mission ist.
   Die Personen, die in dein Haus kommen und des Lichtes und des Trostes oder der Besserung in ihrem geistlichem Leben bedürfen, oder die Gutes zu tun wünschen, sende Ich dir, und du musst sie aufnehmen, lieben und mit Meiner Hilfe führen.
   Dies ist eine Aufgabe, ein Auftrag, den Ich dir anvertraut habe und der von dir Zeit und nicht unbeträchtlichen Einsatz verlangt. Auch deine Familie, deine Angehörigen haben ihre Ansprüche und du musst dich für sie ein-
setzen, indem du dir helfen lässt für ihre materiellen Bedürfnisse und indem du sie führst und sie berätst, damit sie ihre Pflichten als Kinder Gottes und als deine Kinder erfüllen.
   Sie müssen sich Rechenschaft geben über deinen Auftrag und mit dir mitarbeiten, glücklich, vom Herrn gerade durch dich, die Fülle der Gaben des Himmels zu erhalten. Die Nächstenliebe muss von allen geübt werden, damit die Harmonie herrschen kann.
   Was dieser doppelten Aufgabe für deine natürliche und geistige Familie fernliegt, geht dich nichts an; darum musst du achtgeben, um nicht Zeit zu verlieren mit unnützen Dingen und Geschwätz.
   Ich segne dich und helfe dir, diese Pflichten auf die bestmögliche Art zu erfüllen, indem Ich dir vor allem Geduld gebe. Denke daran, dass eine Mutter, die sich bemüht, alle in einer Familie glücklich zu machen, allen eine Gabe Gottes bringt: Seine Freude, dank welcher sie dazu gelangen werden Ihn ein wenig mehr zu lieben.

Die Passion                                                                                 Das Leiden der Passion (Heft 14)
28. Februar 1969

Meine Tochter, heilige die Freitage der Fastenzeit in besonderer Weise. Das Andenken an die Leiden, die Ich für dich ertrug, denn jeder kann in der Tat sagen, dass Ich für ihn gelitten habe, mögen deinen Geist gegenwärtig sein; sie mögen dein Herz rühren und deinen Willen anregen, etwas aus Liebe für Mich zu vollbringen.
   Ich versichere dir, dass die Leiden, die Peinen und die Qualen, die Ich in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag erlitt und die dann ihren Höhepunkt erreichten bei der Kreuzigung und beim Sterben, so furchtbar waren, dass durch alle Jahrhunderte es nie ihresgleichen gab bei keinem Geschöpfe.
   Zu den unerhörten physischen Leiden gesellten sich die geistigen und moralischen Leiden. Mit göttlichen Blick überschaute ich die Welt aller Zeiten. Ich fühlte in Mir selber alle Martyrien, alle Leiden und alle Qualen, denen die Guten, Meine Jünger, ausgesetzt sein würden während den verschiedenen Verfolgungen und alle Drangsale der Menschen, Meiner Brüder.

Vom gleichen Schwert durchbohrt

Die Leiden, denen Meine Mutter, dem Willen Gottes gemäss und des Ihrigen unterworfen wurde, verwundeten Mein Herz tief. Denn, während Ich wusste, dass Sie die würdigste Person war, um an Meinen Schmerzen teilzunehmen und Miterlöserin zu sein, kannte Ich Ihre Unschuld vollkommen und Ich liebte dieses Heilige Geschöpf mit der zärtlichsten Liebe, wie nur Gott lieben kann.
   Ihre Leiden waren so eins mit den Meinen, dass das gleiche Schwert unsere Herzen auf gleiche Weise durchbohrte.
   Das was Mir eine ungeheure Traurigkeit verursachte und Mir das Leiden fast unerträglich machte, war die Undankbarkeit des grössten Teils der Menschen und die Gleichgültigkeit für soviel Liebe und für soviel Schmerz.

Noch einmal einem persönlichen Martyrium unterworfen

Meine Passion wiederholt sich im Laufe der Jahrhunderte unblutigerweise im Opfer der hl. Messe; fühlbar und wahrhaftig in den Verfolgungen Meiner Kinder der Erde.
   Die Kriege, die Morde, die Selbstmorde, die Ärgernisse, die Sünden jeder Art erneuern das schmerzliche Drama des Gottessohnes, der am Kreuze geopfert wurde, und setzen es fort. Das ist eine schmerzliche, aber wahre Wirklichkeit.
   Ich, durch die Erschaffung und durch die Erhöhung in jeder Seele gegenwärtig, bin neuerdings, weil gegenwärtig im Mystischen Leib der Kirche, von den Seelen, die wissentlich sündigen, einem persönlichen Martyrium unterworfen.

Eine Antwort der Liebe

Meine Tochter, angesichts dieser unendlichen und ewigen Liebe, angesicht eines Meeres Meiner Schmerzen, möchtest du Mir nicht eine Antwort der Liebe geben, die sich in der Annahme jenes kleinen Teils von Leiden, die Ich dir gebe, verwirklicht?
   Oft zeigen sich Meine Jünger bereit und eifrig, für Mich zu leiden; sie scheinen, Mir ihr ganzes Herz geben zu wollen und Mir eine grosse Liebe zu erweisen, aber wenn es drauf und dran kommt, bemerke ich, dass es sich um eine Liebe handelt, die nur aus Worten besteht.
   Die Verdemütigung, das Unverstandensein und alle jene moralischen Leiden, die an der Basis der christlichen Vollkommenheit stehen, sind für sie Schreckgespenste. Sie machen eine Auswahl in den Leiden und sie möchten nicht den Willen Gottes tun, sondern sie möcten, dass Gott den ihren tue.
   Wie falsch ist doch diese Einstellung und wie wenig passt sie zum Leben Meines wahren Jüngers, der sich in allem und immer vom höchsten Willen Gottes führen lassen muss. Lerne, Meine Tochter, den Schmerz anzunehmen, von welcher Seite er auch immer komme. Nimm ihn an als Wille Gottes, in Verbindung mit Meinen Leiden und aus Liebe zu deinen Brüdern in der ganzen Welt.
   Gib Mir eine Antwort der Liebe auf Meine grosse Liebe; sage Mir ein Dankeswort und sühne für die Undankbarkeit der Menschen, die von Meinem Blut eine schmerzliche Vergeudung machen.

Gott steht auf tausend Arten in Verbindung mit jedem Geschöpf
1. März 1969

C. - Jesus, ich habe Deinen Anruf gehört, willst Du vielleicht mit mir sprechen?
   Jesus - Ja, Meine Tochter, Ich will dir Belehrungen geben, die du weitergeben wirst.
   Vor allem musst du wissen, dass Gott in Seiner unendlichen Weisheit und Grösse mit jedem Geschöpf auf der Erde in Verbindung stehen kann und jedem, je nach der Fähigkeit zu verstehen und zu hören, auf tausend Arten, den eigenen Gedanken sagen, den eigenen Willen ausdrücken und Befehle erteilen kann.
   Dies ist ihm möglich und dazu hat er das volle Recht, denn Er hat über jedes Geschöpf unbeschränkte Gewalt.

Aber Er lässt dem Menschen volle Freiheit

Gott hingegen nützt Seine Rechte nicht aus, sondern Er lässt dem Menschen volle Freiheit, indem Er ihm erlaubt Seinen Willen zu tun, auf Ihn zu hören, mit Ihm zu wirken, Ihm zu gehorchen, oder das Gegenteil zu tun; freilich stellt er ihm je nach dem eine Belohnung oder eine Bestrafung in Aussicht.
   Wenn der Herr eine Seele findet, die geneigt ist, auf Ihn zu hören und Ihm zu gehorchen, eine Seele, die sich Ihm ergeben zeigt, verwendet Er sie als Werkzeug für die Rettung vieler, und pflegt sie mit Eifer und mit Liebe, wie es der Gärtner tut mit einem zarten Pflänzchen, und macht sie zum Gegenstand Seiner eifrigsten Sorgen.
   Es lässt es ihm nicht an Dünger des Leidens fehlen, der zum Wachstum und zur Kräftigung dieser Pflanze so nützlich ist, in deren Schatten und an deren Frische sich viele werden erholen können. Gott spricht zu dieser Seele und sie, eifrig, aufmerksam und beharrlich, setzt Seine Belehrungen in die Tat um und macht daraus die tägliche Speise ihres Lebens.
   Er spricht zu ihr nach Seinem Belieben, im geeignetsten Augenblick, während der Nacht oder während des Tages, wenn sie allein ist oder mit andern. Er verwundet ihr Herz und setzt ihr Seine Gedanken auseinander.
   Es sind weder ihre Verdienste noch ihre Tugenden, die sie zu Gott hinziehen, sondern der Eifer und die Fügsamkeit, mit denen sie sich in Seinen Dienst stellt. «Hier bin ich» sagt die Seele und der Herr schaut sie an und liebt sie. Es genügt der Blick Gottes, um das Herz eines Geschöpfes zu erobern, und es genügt ein Wort der bedingungslosen Liebe, um das Herz Gottes zu entzücken.
   Erinnerst du dich des Blickes, den Ich Maria Magdalena gab? Dieser Blick genügte, um aus einer Verlorenen eine Heilige zu machen. Und der Blick, den Ich Petrus gab? Ich schaute ihn an, er neigte das Haupt, ging hinaus und weinte bitterlich. Es ist die Macht des durchdringenden Blickes Gottes, der die Seele aufwühlt und allen Schmutz an die Oberfläche bringt.

... Er sucht Seelen zum Reinigen

Gott sucht in den Menschen nicht die Vollkommenheit; Er weiss, dass Er sie nicht findet; Er sucht Seelen zum Reinigen, zum Vervollkommnen und zum Retten.
   Wenn jemand sich wundert und nicht glauben will, dass Ich zu dir spreche, weil er dich mit deinen Fehlern sieht, möge er seine Meinung
ändern. Er möge das Evangelium durchblättern und er wird sehen, dass Ich bei den Menschen nicht die Heiligkeit suche, sondern die Liebe, nicht die Vollkommenheit, sondern das Elend, nicht die Grösse und den Stolz, sondern die Demut.
   Alles verwandelt sich in Meiner Nähe und mit Meiner Liebe. Scheint es euch unmöglich, dass ein Gott sich erniedrigt, um das Elend, die ungeeignetsten Geschöpfe zu suchen? Wohlan, durchläuft die Geschichte aller Zeiten und ihr werdet sehen, wie Gott alle die grandiosten Werke vollbracht hat, indem Er dazu zerbrechliche und unvollkommene Werkzeuge gebraucht hat.
   Der Welt fehlt Glaube und Einfalt. Man glaubt an die Existenz Gottes und man verbannt Ihn als ein fernes und einsames Wesen in die höchsten Höhen des Himmels.
   Man glaubt an Ihn, und man will nicht zugeben, dass Er mit euch sprechen kann und will; dass Sein Wort Leben ist und euch auf die einfachste und demütigste Art und Weise erreichen kann, zum Beispiel durch das Sprechen einer Analphabetin oder einer Mutter, die die gewählten Wendungen der Sprache nicht kennt, sondern einzig die einfachen und sanften Formen eines Geschöpfes, das zum Herzen seiner Kinder spricht.
   Und warum zweifelt man an der Möglichkeit, dass Gott solche Wunder wirken kann, wenn Er selbst nicht nur den Menschen erlaubt von Gott zu sprechen, sondern sogar dem Satan durch den Mund der Menschen? Und ist nicht die Macht Satans unendlich niedriger als jene Gottes und Ihm unterworfen?
   Meine Kinder, Kinder Gottes, glaubt an Ihn. Glaubt, dass alles, was ihr als aussergewöhnlich anschaut in eurem Leben, alltägliche Dinge sind im Verhalten Gottes gegenüber den Menschen.

Eingetaucht ins Aussergewohnliche

Das Aussergewöhnliche bestürzt euch und macht Eindruck; aber glaubt Mir, ihr seid eingetaucht ins Aussergewöhnlichr, weil ihr in Gott eingetaucht seid, der, über alles Mass grösser als ihr, alles lenkt und regiert.
   
   Nur eines, Meine Tochter, verlange Ich von dir und bitte dich, darum zu beten! «Man möge an die aussergewöhnliche Quelle des geistlichen Lebens glauben.» Es gibt kein geistliches Leben ohne Liebe zu Gott. Es gibt keine Liebe zu Gott ohne Liebe zum Nächsten, ohne das Opfer seiner selbst, die Hingabe an die andern, den Kampf, sich selbst zu besiegen, und den Wunsch, die Nöte der andern zu verstehen, um sie zu den euern zu machen.
   Das ist, Meine Tochter, eine logische Zusammenfassung in wenigen Worten. Es ist der Mühe wert, sie zu betrachten, denn in ihnen liegt das ganze Programm eines vollkommenen, christlichen Lebens, vorgebildet im Leben eines Gottes, der Mensch geworden ist aus Liebe, um alle Menschen mit sich ins ewige Leben zu führen.


Der geduldige Mensch ist der wahrhaft Starke
1. März 1969

C. - Jesus, sei mein Licht und mein Führer. Sprich zu mir, mein Herz hört auf Dich. Ich ver demütige mich vor Dir und anerkenne mein Nichts. Nimm mich so, wie ich bin, und segne mich.
   Jesus - Meine Tochter, Ich segne dich, Ich helfe dir, Ich erleuchte dich, Ich verteidige dich. Fürchte dich nicht. Niemand kann dir mehr Böses antun, als Ich es erlaube. Sei im Frieden und gut mit allen, auch mit dir selbst, nicht in dem Sinne, dass du Frieden schliessen sollst mit deinen Fehlern, sondern dass du sie mit Geduld zu bekämpfen verstehst.
   C. - Jesus, bin ich heute morgen zu heftig gewesen und habe ich in etwa gefehlt?
   Jesus - Meine Tochter, Ich bitte dich, die gleiche Geduld, die du mit dir selbst haben sollst, auch mit den Schwächen der andern walten zu lassen.
   Wisse, dass die Nächstenliebe geduldig ist und alles erträgt und dass der Geduldige der wahrhaft Starke ist, denn er ist Herr seiner selbst. Fehler habt ihr alle und leider ist es leichter für euch, jene der andern zu entdecken und zu bekämpfen als die eigenen; aber nur mit viel Güte wird es euch gelingen, die Gegensätze zu überwinden und euch gegenseitig zu helfen, um euch zu vervollkommnen.
   Viele Personen stellen sich eine Vollkommenheit nach ihrem Geschmack vor und hoffen, die Bewunderung und den Beifall Gottes und der Menschen zu ernten. Sie fliehen die Kritiken und die Verdemütigungen wie die Pest und machen sich ein Gesetzbuch nach eigenem Belieben. Sie entfernen die Personen, die, nach ihrer Ansicht, ihr Apostolat behindern und ihnen Verdruss und Spott verursachen.
   Diese Personen denken, dass den Weg auf den Kalvarienberg Ich bereits durchlaufen habe, und dass die nun einen ganz bequemen Weg finden können, um in den Himmel zu kommen. All dies ist falsch und kindisch und schickt sich nicht nur nicht für die Geweihten, sondern auch nicht für die einfachen Christen. «Wer Mir nachfolgen will, nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir nach.»
   Ihr alle habt einen Führer, aber mit grösserer Sicherheit werden geführt die Priester, und die Ordensleute durch ihre Regel, die, wenn vollkommen beobachtet, Heilige heranbildet.
   Ihr habt eine unfehlbare Lehrerin, die Kirche; aber ihr habt auch einen inneren Führer, der euch anklagt oder billigt, je nach dem Bösen oder Guten, das ihr tut. Alles übrige zählt nicht. Schaut in die Höhe und hört auf das, was Gott euch durch diese unfehlbaren Stimmen, die zu euch gelangen, sagt.
  Wenn Ich an eurem letzten Tag euch viel Licht geben werde, dass ihr seht, nicht nur das Böse, das ihr getan, sondern auch das Gute, das ihr unterlassen habt, die Gnaden, denen ihr hättet entsprechen, und die Güte, die ihr hättet üben und verbreiten sollen, werdet ihr feststellen, wie sehr alle Rivalitäten, alle Bosheiten und Diskussionen unnütz waren, und wie nur eines nötig gewesen wäre:
   Den Herrn lieben und Ihm allein dienen.

Die Aufrichtigkeit und die Klugheit pflegen
3. März 1969

Sr. Consolata* - Meine Schwester und meine Tochter. Ich bin mit dir, um dir zu helfen in deinen Schweirigkeiten, die dich manchmal unnützerweise leiden lassen.
   Kümmere dich nicht übermässig darum, Liebe und Verständnis zu finden. Das sind Dinge, die vergehen und die nichts übrig lassen für das ewige Leben. Ich sage dir, dass ich während meines kurzen Lebens viel gekämpft habe, da ich einen heftigen und aufrichtigen Charakter hatte.
_________________
* Sr. Consolata Betrone, Ordensfrau, Kapuzinerin, geb. 6.4.1903 in Saluzzo, gest. 18.7.1946 im Alter von 43 Jahren, im Kloster von Moriondo (Testona). Sie hatte eine ganz spezielle Berufung und Mission zu erfüllen zu Gunsten der Priester und Ordensleute, welche ihrer Berufung untreu geworden sind.

   Aber Ich sage dir, dass, wenn die Aufrichtigkeit eine sehr schöne Tugend ist, so ist es ebenso auch die Klugheit, und manchmal verdirbt man wegen Fehlens der letzteren den Frieden in unseren Herzen und in den Herzen der anderen, den Frieden in der Familie und in den Gemeinschaften.
   Nimme dein Kreuz und schaue immer aufwärts. Zerstöre vor dem Sterben alles in deinem Herzen, was dich an die Welt heftet, damit dich Gott dafür belohne und damit es dich nicht zuviel kostet, wenn du dich am letzten Tag davon trennen musst.
   Sei sanft und demütig, um niemand leiden zu lassen, denn in deinen Nächsten leidet Jesus.

Für deine Söhne, besonders die Priester

Opfere deine Leiden auf für deine Kinder, besonders für die Priester, und gib ihnen immer ein gutes, ermunterndes Wort, damit sie das Gute tun. Erhebe sie und hilf ihnen. Zahlreich sind ihre Schwierigkeiten und manchmal sind sie entmutigt und ohne Zuversicht.
   Manchmal werden sie versucht und sind schwach. Wenn du sie entmutigst mit deinen zu herben lind wenig wohlwollenden Bemerkungen, was wird aus ihnen werden?
   Liebe ihre Seelen und bete, damit sie ihrer grossen Aufgabe entsprechen.
Dein Gebet für sie wird nie zuviel sein, und es wird fruchtbarer sein, wenn es mit irgendeinem Opfer verbunden sein wird.
   Mache aus dieser Aufgabe den Zweck deines Lebens und die Basis deines Betens. Sie sei besonders das Motiv deines Liebesaktes, den du ins Unendliche zu vermehren suchst, indem du ihn vereinigst mit dem Akte, der vom Herzen Jesu im Tabernakel ausgeht und der den Himmel erreicht, indem du um Rettung und Heiligkeit bittest für alle Geweihten.
   Ich bin Sr. Consolata, und wenn der Herr mir erlauben wird, zu dir zu sprechen, werde ich es dich wissen lassen durch jenes Feuer, das mein eigenes Herz verbrannte, als ich auf der Erde lebte. Ich segne dich, meine Schwester, und ich helfe dir.
   Ich segne und helfe Don R., der für meine Verherrlichung auf Erden arbeitet, damit die von Liebe zu Jesus und Maria entbrannten Seelen sich vermehren. Ich segne deine Gebetsgruppe und damit jene, die wünschen, in der Heiligkeit zu wachsen, auf meine Lehren hören werden.


P. Pio, Patron und Beschützer
7. März 1969

C. - Jesus, willst du mit mir sprechen?
   Jesus - Ja, Meine Tochter, Ich wünsche, dass du am 5. jeden Monats besonders eures Patrons und Beschützers, P. Pio, gedenkst. Er wird euch an diesem Tag seine Gegenwart auf besondere Weise fühlen lassen und es wird dies für euch ein Tag der Gnade sein.
   Fahrt fort, euch an ihn zu wenden, um Gnaden jeder Art zu erlangen.
Ich freue Mich, euch durch seine Fürbitte zu erhören, denn er liebte Mich, gehorchte Mir und opferte sich auf Erden so gerne.
   Von Pater Pio haben alle auf der Erde zu lernen: Seine wahren Verehrer werden den Geist des Gebetes und der Abtötung haben und werden wachsen in Vollkommenheit und in Heiligkeit. Wendet euch an ihn, auch um ihm die Gebetsgruppen der ganzen Welt zu empfehlen; mögen sie durch seine Hilfe die Menschen zurückführen zum Bewusstsein der fortwährenden Gegenwart Gottes, das so nützlich ist, um die Sünde zu fliehen und Gottes Gerechtigkeit zu fürchten.


Wer wird je die Liebe Gottes ermessen können?
7. März 1969

C. - Jesus, willst Du mit mir sprechen?
   Jesus - Ja, Meine Tochter, Ich möchte dich den Durst nach Seelen auf eine intensive Art und Weise fühlen lassen, wie ihn jeder Apostel erfahren sollte, der in Meinem Reich, der Kirche, und in Meinem Weinberg, dessen Herr Ich bin, arbeitet.
   Schau, Meine Tochter, du kannst wissen, wie gross die Liebe einer Mutter für ihr Kind ist, denn du erfährst es selbst. Doch die Mutterliebe ist wirklich nur ein schwaches Abbild der Liebe Gottes für Seine Kinder. Ich sage: Ein schwaches Abbild, denn kein Mensch wird je die Liebe Gottes ermessen können.
   Du müsstest Sein Herz verstehen, Seine Vollkommenheiten ermessen können, um davon eine genaue Idee zu haben. Erst im Himmel werdet ihr den Plan der Liebe Gottes sehen und kosten können, den Gott auf der Welt ins Werk gesetzt hat, um alle Menschen zu retten, und ihr werdet diese Liebe so verstehen, dass ihr voll befriedigt sein werdet.
   Aber schon die blosse Schau des ganzen bis in die Einzelheiten wunderbaren Werkes des menschgewordenen Gottes, der sich so geopfert hat, dass er all sein Blut vergossen, dass er alle seine Schwächen, ausser der Sünde, auf sich genommen hat, wird etwas so Grosses und Vollkommenes sein, dass die Kenntnis dieses Planes der Liebe das Herz der Seligen mit Dankbarkeit und Freude erfüllen wird.
   So wie ein zum Gebrauch der Vernunft gelangter und älter gewordener guter Sohn Dankbarkeit empfindet gegen seinen Vater - denn er weiss, dass sich sein Vater für sein Wohlergehen geopfert hat - und sich des Reichtums und des Wohlwollens des Vaters erfreut, indem er mit diesen Reichtümern und Gefühlen seine eigenen verbindet, so werden im Himmel Freude und Liebe aus der Dankbarkeit entspringen und Gaben und Früchte zu einer Einheit verbunden.

Je nach dem Beitrag eines jeden im Leben

Es wird nur einen einzigen Unterschied geben, der jedoch kein Unbehagen, keinen Neid und keine Eifersucht schaffen wird: Der Unterschied der Herrlichkeit, je nach dem Grade der Teilhabe in diesem Leben an den Leiden des menschgewordenen Sohnes Gottes.
   Darum wird jener, der intensiver, in Vereinigung mit dem Sohne Gottes, zur Ehre Gottes und für die Rettung der Seelen gelitten haben wird, eine grössere Verherrlichung im Himmel erfahren. Darum möchte Ich, Meine Tochter, dass du das Leiden wünschtest, so dass du Mich darum bitten würdest, wie um ein Geschenk, das Ich glücklich wäre, dir zu gewähren, weil ich wohl weiss, dass du dadurch, ausser Mir deine Liebe zu bezeugen, Mir helfen würdest, Seelen zu retten.

Eine grossmütige und bereite Seele

Ich bin ein Bettler, der nach Seelen dürstet, die Meinem Wunsche gemäss sich hingeben als Mittel und Werkzeug der Rettung. Gib mir also alles, was dir lästig ist und dich leiden macht, damit Ich alles umwandeln, aufwerten und Mich allem bedienen kann.
   Sei eine grossmütige und immer verfügbare Seele, eine für das Wirken der Gnade immer offene Seele, immer bereit, jenen Teil des Kreuzes zu tragen, den viele zurückweisen und nicht tragen wollen.
   Mit diesen Gefühlen opfert Mir die fromme Übung des Kreuzweges und der Gedanke, mit Mir und mit Meiner schmerzhaften Mutter auf den Wegen der Welt zu wandeln, um Seelen zu retten, sei euch nicht fern.



Jesus in dreifacher Gestalt wird deine Liebe sein
8. März 1969

Schwester Consolata - Meine Schwester, ich bin zum zweiten Male bei dir. Ich muss dir eine Belehrung geben, die dir für andere Seelen, die mir auf dem Wege der Liebe werden folgen wollen, wird dienen können. Diese Liebe, die das Herz verzehrt, gibt dem Körper bei der Übung der täglichen Pflichten Beweglichkeit und öffnet die Horizonte zu jener brüderlichen Liebe, die von Jesus und Maria auf breiter Basis geübt wurde und die von jenen Christen, die sich wirklich so nennen wollen, geübt wird.
   Bei meiner letzten Begegnung mit dir habe ich dir gesagt, dass du klug sein musst und jetzt werde ich dir die Art und Weise lehren, wie du die höchsten Gipfel in der Übung der Liebe erreichen kannst! Halte diese Wahrheit fest: Jesus, unser Bruder, zeigt sich uns unter verschiedenen Gestalten.
   Du siehst Ihn unter der Form einer weis sen Hostie im Sakrament des Altares und du empfängst Ihn in deinem Herzen; du assimilierst Ihn und verwandelst Ihn in dich, nachdem du deine Seele vor dem Priester gereinigt, der Ihn vertritt und der dir im Sakrament der Busse Seine Barmherzigkeit schenkt.
   Aber wisse, dass Er auf eine ganz besondere und wirkliche Art in deinen Brüdern, die du siehst und die neben dir leben, gegenwärtig ist, wie Er gegenwärtig ist in allen Menschen, die auf der Erde leben.
   Er, Jesus, ist auch gegenwärtig in der Person Seines Vikars auf Erden, der Ihn vertritt und der Seine Kirche leitet. Auf diesen Fundamenten musst
du deinen Glauben stützen und in diesem Sinne musst du die Nächstenliebe üben. Dies ist die dreifache Gestalt Jesu, die deine Liebe verlangt, und nach der du dein Leben ausrichten wirst.

Jesus, gegenwärtig in der weissen Hostie

Die Hl. Eucharistie, Gott mit uns, das immerwährende Opfer, die Göttliche Speise sei, das Zentrum, das Sehnen und der Wunsch deiner Tage. Denke daran, dass eine gut vorbereitete, gut gemachte Kommunion der Anfang eines heiligen, ganz für Gott verbrachten Lebens sein kann.

Jesus, gegenwärtig im Nächsten

Die zweite Liebe, die Jesus von dir verlangt und die von deinem Herzen Besitz nehmen muss ist die Liebe zu deinen Brüdern. Ich habe sie in die Form eines Versprechens gekleidet: «Ich werde nie zu jemandem nein sagen» - was sagen will: Ich werde den Bedürfnissen eines jeden entgegenkommen.
   Ich möchte, dass dies auch dein Programm wäre, ein einfaches und vollständiges Programm, das dir erlaubt, dich in den Dienst des Nächsten zu stellen in aufrichtiger und freudiger Art und Weise. Mache diesen Vorschlag zum Gegenstand deiner Gewissenserforschungen, denn wenn du ihn durchführst, wirst du die Möglichkeit haben, die Liebe auf die Gott wohlgefälligste und für deinen Nächsten wirksamste Art und Weise zu üben.

Jesus, gegenwärtig unter der Gestalt eines Menschen

Die dritte Liebe gilt dem Stellvertreter Gottes auf Erden, der unter der Gestalt eines Menschen, der, obschon er die Zerbrechlichkeit der menschlichen Natur behält, so sehr erhoben wurde, dass er die höchste Autorität ist. Ich möchte vom höchsten Hohenpriester sprechen, dem Papst.
   Mögen deine Liebe und dein Gedanke sich ihm zuwenden, denn er hat die Hilfe aller seiner Kinder nötig, und viele lassen ihn leider leiden. Wenn alles, was im Reich Gottes dem Letzten getan wird, Jesus selbst getan ist, welche Belohnung wird jener erhalten, der neben Seinem vielgeliebten Sohn gelitten und gearbeitet haben wird und so beigetragen hat, dass dessen Kreuz weniger schwer ist, dass er erkannt und dass ihm gehorcht wird.
Ich werde auch in Zukunft zu dir sprechen; ja, ich verspreche dir sogar, dass ich dich nicht verlassen werde und dass ich dich immer mit dem gleichen Zeichen rufen werde.
   C. - Schwester Consolata, Don R. hat mich gebeten, dir seine Grüsse auszurichten.
   Sr. Consolata - Ich verdanke und erwidere sie. Sage ihm, dass ich ihm beistehe und dass die Broschüre, die er wird drucken lassen über die besonderen Gnadengaben meines Lebens, gute Früchte bringen wird.
   C. - Sr. Consolata, ich danke dir für das, was du für mich erlangt hast. Sr. Consolata - Es ist noch nicht ganz erlangt, aber fahre fort zu lieben und zu mir zu beten. Ich verspreche dir, dass ich die Priestersöhne und alle anderen mit meinem Schutz betreuen werde.
   C. - Ich bitte dich, mich zu segnen und mir zu erlauben, dass ich den immerwährenden Liebesakt übe, wie du ihn geübt hast.
   Sr. C. - Ja, ich verspreche es dir, und ich verspreche dir auch, dass viele Menschen auf deine Einladung hin und nach deinem Beispiel zu jener Schar gehören werden, die sich Kleinste nennen, aber im Reich des Himmels gross sein werden.


Was meinen Charakter viel kostete
10. März 1969

Sr. Consolata - Liebe Schwester, hier bin ich wieder bei dir. Ich möchte dir etwas mitteilen, das ich gewöhnlich tat, wenn ich in Worten oder in Gedanken gegen die Nächstenliebe fehlte. Vor allem bat ich Gott um Verzeihung indem ich Ihm meine ganze Bosheit auseinandersetzte. Dann demütigte ich mich vor jenen, die ich beleidigt hatte indem ich ihnen sagte, dass ich um Barmherzigkeit bitte.
   Das kostete meinen eher stolzen Charakter viel und diente mir sehr, die Tugend der Demut zu erlangen, die dem Herzen Gottes so teuer, und dem geistlichen Fortschritt der Seele so nützlich ist.
   So wurde zum Mittel der Heiligung, was meiner Seele zum Schaden hätte sein können, und was die Gemeinschaft hätte schädigen können, wurde ein Mittel der Erbauung.
   Mache es auch du so und beunruhige dich nicht zu sehr, wenn du bemerktest, gefehlt zu haben aus Impulsivität deines Charakters oder wegen irgend einer anderen Schwäche. Nimm sofort Zuflucht zu Jenem, der dir helfen kann und wisse auch aus dem Bösen Nutzen zu ziehen, um besser zu werden.


Mit dir spreche Ich, mit dir schreibe Ich und wirke
12. März 1969

Meine Tochter, du lässt dich dauernd von Zweifeln überfallen. Denke daran, dass dies das einzige Mittel ist, um den Teufel triumphieren zu lassen. Sei einfältiger, Meine Tochter, denn die Einfalt ist Mir sehr lieb, und sie schliesst das Grübeln aus. Wenn du zuviel nachdenken willst, verlierst du dich, und weil du dein «Ich» dort zur Geltung bringen wirst, wo Gott allein triumphieren muss.
   Geh vorwärts in Freude und Vertrauen und überlasse Mir die Sorge, alles zu lenken. Was wird geschehen, wenn du verzagt wirst? Ich bin mit dir, Ich spreche mit dir, Ich schreibe mit dir und wirke. Ich bete für dich, dass dein Glaube nie wanke.
   C. Mein Herr, wie muss ich mich verhalten, wenn mich der Zweifel überfällt?
   Jesus - Meine Tochter, vor allem darfst du dich nicht beeindrucken lassen; dann musst du die Weihe an den Hl. Geist erneuern und deine Treue beteuern; hierauf musst du dem Teufel seinen Sieg streitig machen, indem du seine Versuchungen verachtest.

5 Uhr

C. - Jesus, was muss ich machen, wenn mir scheint, dass die Dinge, die ich schreibe, meine eigenen Gedanken sind?
   Jesus - Übergib dich Mir und rufe Mir dich zu ersetzen, damit das, was du machst, durch Mich vollbracht werde.

   Meine Tochter, bleibe in Meiner Liebe und in Meiner Gnade. Übergib dich Meinem Herzen und lebe voll Vertrauen und in Freude. Lasse dich nicht beeindrucken durch das, was der Teufel dir einflüstern kann und wegen der Schwierigkeiten, die er dir in die Wege legen kann. Das ist seine Kunst, und wenn er dich geistig und moralisch niederschlagen kann, ist er glücklich (im teuflischen Sinne, denn der Teufel wird nie glücklich sein können), dir jenen Enthusiasmus rauben zu können, mit dessen Hilfe die Anliegen Gottes den anderen leichter beigebracht werden.
   Sei sehr aufmerksam in diesen Dingen und lasse dich durch Mich führen.
Denke daran, dass, wenn das was dir zustösst, nicht von mir gewollt wäre, würde Ich gemäss deines Willens (du wiederholst Mir ja, dass du eher bereit wärest zu sterben, als es an Gehorsam gegen Gott und gegen die Kirche fehlen zu lassen oder als zu täuschen) dich erhören und nichts könnte Mich daran hindern, dir das wegzunehmen, was Ich dir gegeben habe.
   Ich verschenke Meine Gnaden und Meine Gunstbezeugungen, solange sie Mittel der Heiligung sind und solange sie zum Vorteil Meiner Kinder dienen; aber wenn Ich merke, dass man sie schlecht gebraucht oder dass einige sie missbrauchen oder sie sich selbst zuschreiben, als wären es eigene Verdienste, erlaube Ich, dass Finsternis sie befällt, oder ich entziehe diese Gnaden, damit sie deren Herkunft sehen und feststellen, und dafür dem Herrn danken.
   Alles in eurem Leben ist Geschenk, unentgeltliche Gabe. Zwei Dinge allein sind euer: Eure Sünden und als Folge davon der Schmerz, der Mittel zur Rettung werden kann. Alles übrige ist Güte Gottes und sein Geschenk.
   Nimm alles an, was dir Gott gibt mit einem Gefühl der Erkenntlichkeit und der Dankbarkeit und mache daraus eine kostbare Münze, um damit die ewige Herrlichkeit zu erwerben, und um alle Menschen der Erde, wenn nicht in Wirklichkeit, so doch dem Wunsche nach, zum Guten zu führen.

5.45 Uhr

Sr. Consolata - Auch ich, meine Schwester, bin vom Zweifel gequält worden und ich war oft entschlossen, nicht mehr zu schreiben und das, was mir gesagt wurde, als irrig, und von meinem Geiste eingegeben, zu betrachten. Das Einzige, was mir in jenen Momenten half, war der Gedanke, dass ich mit dem Schreiben die Tugend des Gehorsams übte, sowohl Jesus als auch meinem geistlichen Vater gegenüber. Der Gehorsam gibt Freude, und wenn du das, was du machst, für den Herrn tust und es gute Früchte bringt, sei sicher, dass es der Wille Gottes ist, dass du es tust.
   Ich helfe dir und werde dir helfen. Frage dich oft: In welcher Absicht, und aus welchen Gründen tue ich das? Wenn die Absicht gut und wenn keine Beweggründe der Eitelkeit und des persönlichen Vorteils dabei sind, sei ruhig! Es ist gut und deine Handlung wird Gott Ehre geben.
   Wenn du dich erregt und vor Zweifeln beunruhigt fühlst, rufe mich an und ich werde den Herrn bitten, dass Er dich davon befreit, wenn es besser ist für dich, und dass Er dir das Verdienst des Glaubens gebe, sogar wenn das Licht nicht immer sehr klar sein kann.

Vom Kreuze herab
Freitag, 14. März 1969

C. - Jesus, willst Du mich sprechen?
   Jesus - Ja, Meine vielgeliebte Tochter, und Ich will dich vorbereiten, Widerwärtigkeiten und Kreuze mit viel Friede und mit viel Freude anzunehmen wie es Gottes Wille ist.
   Wenn du den ungeheuren Wert des Kreuzes kenntest, würdest du Mich, Ich versichere dich, um nichts anderes als um Leiden bitten. Die ganze Welt verabscheut das Kreuz, und möchte es zerstören, sogar in seiner materiellen Form.
   Der erste Hasser des Kreuzes war und ist bis heute der Satan, denn er weiss, dass das Kreuz das Zeichen der Rettung und der Erlösung ist. Beim hl. Zeichen des Kreuzes erschauern die Dämonen und mit einer unglaublichen Frechheit hassen sie es und empören sie sich gegen Gott. Für sie gibt es keine Hoffnung, für sie ist das Kreuz kein Zeichen der Auferstehung und des Lebens, und so möchten sie, dass es auch wäre für die Menschen, die sie hassen und zum Bösen versuchen.
   Ich wurde an ein Kreuz genagelt und so wurden nach Mir einige Apostel, Jünger und Märtyrer hingeopfert, die wünschten, Mir gleich zu werden, nicht nur im Leben, sondern auch im Sterben.
   Vom Kreuze herab schaue Ich auf die Welt, und allen Menschen öffne Ich Meine Arme und rufe sie an Mein nach Liebe dürstendes Herz. Ich rufe sie, aber Meine Worte tönen hart in ihren Ohren und der grösste Teil von ihnen kehrt Mir den Rücken.
   Ich rufe sie sicher nicht, um, mit Nägeln durchbohrten Füssen und Händen, zu sterben, sicher nicht, um mit Dornen gekrönt oder grausam gegeisselt zu werden, so dass der Körper in Fetzen geschunden erscheint, sondern Ich lade sie nur ein, die Leiden, die das Leben mit sich bringt: etwelche Krankheiten, Widerwärtigkeiten, Bedrängnisse, anzunehmen. Wenn sie sie annähmen aus Liebe zu Mir, diese Leiden, diese kleinen Kreuze, immer klein im Vergleich zu den Meinen, würden sie ihre Last nicht mehr spüren, sie würden sogar dahin kommen, sie wie ein Geschenk zu geniessen.
   O weh, welche Trostlosigkeit! Sogar Meine Freunde, jene, die behaupten, Mich zu lieben, wenn sie einer Schwierigkeit begegnen oder sich von einem Unglück betroffen finden, und wäre es noch so klein, rebellieren sie, oder verlieren sich manchmal in Verwünschungen, wie wenn es nicht genügte, dass Ich, um sie zu retten, gestorben bin für sie.
Wann werden diese Meine Kinder verstehen, dass ihre Zustimmung und Annahme des Leidens unentbehrlich ist für die ewige Rettung!    Wann werden die Menschen verstehen, dass man mit Meinem Erlöserblut das ihre vereinigen muss, damit, in einer Verschmelzung der Liebe und des Schmerzes, die Rettung geschehe?
   Meine Kinder, liebt das Kreuz, Zeichen des Sieges. Mit ihm und durch es werdet ihr die feindlichen Mächte und die gegnerischen Kräfte besiegen. Mit ihm werdet ihr die Schwäche der menschlichen Natur besiegen; ihr werdet stark werden, denn ihr werdet sie zu beherrschen wissen. Ihr werdet eure Leidenschaften besiegen, die entstehen und sich nähren aus immer unbefriedigten Vergnügen und Bequemlichkeit.
   Ihr werdet die Welt besiegen, die erstaunt ist, wenn sie die nach Leiden dürstenden Seelen sieht, als ob es lebende Wunder wären und ihr werdet, mit Verdiensten beladen, die Herrlichkeit des Himmels erreichen. Euer Siegeszeichen wird das Kreuz sein, das mit dem Meinigen eins sein wird.


Nach einem Jahr
15. März 1969

C. - Herr, ich glaube an Dich, aber vermehre meinen Glauben. Ich hoffe auf Dich, stärke meine Hoffnung. Ich liebe Dich, verdopple meine Liebe.
   Sei mich, Jesus, Mein Herr!
   Jesus - Meine Tochter, das wünsche Ich dir zu gewähren: Eine Vermehrung jener Tugenden, die dir helfen, vollständig auf jenen Gott zu vertrauen, an den du glaubst, und dich Seinen Armen zu überlassen, in der Gewissheit, dass du Ihn eines Tages erreichen wirst.
   Was liegt dir an dem allen, was man sagt oder was man dir antut? Mein Wille wird triumphieren trotz dem Kampfe, den man gegen ihn entfesselt, und wenn du fortfährst, Mich zu lieben und zu machen, dass Ich geliebt werde, Mir zu gehorchen und Mir zu dienen, werde Ich dir den Siegespreis geben, wie wenn es ganz dein Verdienst wäre.
   C. - Jesus, ich danke Dir. Es ist nun ein Jahr, seit Du mich belehrst, und ich bin immer noch am gleichen Punkte. Wie kannst Du mir von Belohnung sprechen.
   Jesus - Meine Tochter, Ich belohne nicht den Erfolg, sondern die Anstrengung. Auch das Wiederanfangen an jedem Tag, das Versprechen an jedem Tag, das Fallen und das Mich um Verzeihung und Hilfe bitten an jedem Tag ist Zeichen guten Willens, von Liebe, von Vertrauen und von Beharrlichkeit. Darum macht es Mir Freude und rührt Mich so sehr, dass Ich Mich zu Dir herabneige und Mich dir für dein geistliches Wohl ganz hingebe wie eine Mutter.
   Habe also Mut und fahre fort im Guten. Hilf den Brüdern und den Kindern. Demütige dich vor ihnen, wenn du bemerkst, dass du dich täuschest, denn dies gefällt Mir; es vermehrt die Nächstenliebe, die das Band ist, das euch eint und die den Segen des Himmels auf euch herabzieht.
   C. - Jesus, ich möchte Dich um eine besondere Gnade für C. bitten.
Willst du mir etwas für ihn sagen?
   Jesus - Ich segne jenen Sohn. Mir gefällt sein glühender Glaube, seine Grossmut und Treue in Meinem Dienst. Ich erleuchte ihn besonders und leite seine Handlungen. Ich werde ihm besondere Gnaden geben, aber Ich gebe ihm schon so viele, ohne dass er es weiss. Ich bin zufrieden mit dem, was er tut für sein Zönakel und mit seinem Eifer für den hl. Rosenkranz.
   Man sucht jetzt, dieses Gebet, das Meiner Mutter und Mir so teuer ist, zu ächten, während es doch immer ein Mittel der Heiligung, der Gnade und der Fürbitte, der Hilfe und der Barmherzigkeit ist und sein wird. Wer Mein Leben studiert und betrachtet, das in den Geheimnissen des Rosenkranzes wie in einer Synthese vergegenwärtigt wird, wird nicht fehlgehen können, denn ein solches Beispiel wird ihn dahin führen, nach den geschauten Bildern zu leben.
   Meine Tochter, Ich segne jenen vielgeliebten Sohn und Ich versichere ihn Meines Schutzes. Er möge gut und zugleich stark sein. Er möge seinen so bekämpften Glauben verteidigen und in der Andacht zu Maria, Seiner lieben Mutter, alle jene Süssigkeit finden, die ihm vom Bösen verweigert und weggenommen wurde. Ich segne ihn nochmals und immer.

Jungens, vergeudet euer Leben nicht
16. März 1969

C. - Bist du es, A ...
   A. - Ja, den Anruf, den du gehört hast, kam von mir. Ich möchte so viele Dinge der Mamma und dem Papa und allen meinen Lieben sagen. Ich bin glücklich. Ich bin in der Gegenwart Gottes und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie gross mein Glück ist.
   Welch grosses Geschenk ist mir damit gemacht worden, dass ich so jung aus der Welt genommen wurde! Wie gerne möchte ich allen Jungen sagen können: Vergeudet euer Leben nicht, liebt den Herrn, tut Gutes, erfüllt eure Pflichten und betet, betet, denn ihr wisst nicht, wann ihr gerufen werdet!
   Papa, habe Glaube! Du bist gut, aber wenn du mehr Glauben hättest, hätten deine Taten mehr Wert: Denke daran.
   Mamma, ich. danke dir für dein beständiges Gebet. Ich bin dir immer nahe, denn in Gott sehen wir unsere Lieben und wir helfen ihnen - und ich segne dich. Wie viele Gnaden hast du erhalten durch deine Ergebung in Gottes Willen! Jetzt erfüllst du deine Tage mit Gutes tun und der Herr ist zufrieden mit dir. Fahre fort, Ihn zu lieben und mich zu lieben.
   Welch schöner Tag wird es sein, wenn wir uns alle gemeinsam wiederfinden werden, um uns nie mehr zu trennen! Nicht dass es für mich jetzt eine Entfernung gäbe, aber für dich, für euch, denn für mich ist alles schön. Ich habe keinen anderen Wunsch als Gott zu lieben, und ich habe keine andere Pflicht als zu beten, damit ihr Ihn alle erreichen könnt.
    Mamma, Papa, meine Brüder, ich segne euch, ich helfe euch und ich beschütze euch.

Was muss man machen, um die Seelen zu retten?
17. März 1969

C. - Jesus, was kann ich machen, um die Seelen zu retten?
   Jesus - Meine Tochter, die Seelen kann nur Gott retten; du kannst Mir helfen und die Art und Weise ist sehr einfach.
   Es gibt einen Leitungsdraht, der Gott mit der Seele verbindet: Das ist die Gnade. Wenn eine Seele sie besitzt, wird alles, was sie tut, göttlich, d. h. es nimmt einen göttlichen Wert an, denn Gott selbst wirkt in dieser Seele. Sie braucht ihre Handlungen nur aus einem von der Liebe erwirkten Beweggrund zu tun, und den Wunsch zu haben, Gott Ehre zu geben.
   Die Seelen, die sich retten, werden Seine Trophäen, Seine Eroberungen, denn, indem sie Seinen Wünschen entsprechen und so leben, wie Er sie gelehrt hat, erreichen sie die Glückseligkeit und die Herrlichkeit und lassen das Leiden und den Tod Seines menschgewordenen Sohnes nicht nutzlos werden.
   Um Gott in diesem wunderbaren Rettungswerk zu helfen, musst du Ihn lieben und infolgedessen Seine Zärtlichkeiten zu den deinen machen. Gott liebt die Seelen wie Er Sich-Selbst liebt, denn sie sind Sein lebenspendender Hauch, aus einer ewigen, unendlichen Liebe erschaffen. Er liebt sie ihretwegen, nicht zu Seinem Vorteil, und wünscht nur ihr ewiges Wohl.
   Nach Seinem Beispiel und aus Liebe zu Ihm musst du die Seelen lieben wie du die deine liebst, auf uninteressierte Art, aus Liebe zu Gott.
   Wenn du so liebst, wird alles leicht. Die wahre Liebe kennt keine Masse, sie ist erfinderisch und scharfsinnig. Alles dient dem, der liebt. Jeder Ratschlag oder jede gute Eingebung hat in seinem Herzen einen prompten, aufrichtigen, hilfsbereiten Widerhall. Zur liebenden Seele kannst du mit Sicherheit sagen: «Liebe und tue, was du willst.» Alles wird zu Gold in ihren Händen und in ihrem Herzen.
   Du frägst Mich, was du machen kannst, um Mir zu helfen, die Seelen zu retten? Liebe und mache alles, was dir dein Herz diktiert. Richte alle deine Gebete, Handlungen und Opfer auf diesen Zweck hin mit der Gewissheit, dass nichts verloren gehen wird und dass du deinen und meinen Zweck erreichen wirst.
   Du sorgst dich um einige Personen? Auch Ich kümmere Mich um sie.
Sprich häufig über sie mit Mir mit Liebe. Sprich zu Mir mit Tränen, mit deinen kleinen und grossen Opfern, mit der Aufopferung Meiner Verdienste, Meines Blutes, der Tränen Meiner Mutter und deines ganzen Lebens.
   Ich verspreche dir, dass deine Wünsche der Rettung verwirklicht werden.
Bestimme nie die Daten, denn diese kennt nur Gott. Du bete, opfere und leide und vor allem liebe und lasse alles übrige Mich machen.
   Wenn es sich um Seelen handelt, die neben dir leben und die dich leiden machen, nimm es an und opfere diese Leiden dem Vater auf in Vereinigung mit den Meinen. Vergilt immer das Böse mit dem Guten, besiege mit der Liebe die Bosheit, die Widerspenstigkeit und jeden anderen Fehler.
   Sei immer gut mit den anderen, mehr als mit dir selbst. Urteile immer wohlwollend über alle. Säe aus die Liebe, was soviel bedeutet wie: «Trage Gott überall hin.» Trage Ihn und hüte Ihn in dir selbst durch die Gnade und teile Ihn aus durch die Liebe.
   Zweifle nie an der Macht und an der Weisheit Gottes in der Ausführung Seines Planes der Erlösung. Wenn alles verloren scheint, ist alles zu hoffen. Das Werk der Erlösung, das auf dem Kalvarienberg begonnen hat, verewigt sich in der Welt und setzt sich fort bis an ihr Ende. Mir in diesem Werk Zu helfen ist Pflicht und kostbarste und göttliche Angelegenheit.
   Denke immer daran, dass Gott, der die Welt erschaffen hat, ohne die Hilfe des Menschen, diesen nicht rettet ohne seine Beihilfe, wenigstens durch die Mithilfe seines guten Willens.
   Man muss sich retten wollen, und dem, welchem dieser Wille fehlt, muss man ihn erlangen mit allen Mitteln, von denen Ich dir gesprochen habe.

Habe eine grosse Andacht zum hl. Josef
18. März 1969

Papst Johannes XXIII. * - Meine lieben Kinder, ich habe die Ehre, euch auf das morgige Fest vorzubereiten.
   Ich bin Papst Johannes und ihr wisst, dass ich Josef geheissen habe und dass ich für den Bräutigam der Mutter Gottes eine grosse Liebe hegte. Darum hat der Herr zu mir gesagt: «Gehe zu diesen Seelen und lade sie ein, deinen Patron mit besonderer Feierlichkeit zu feiern.»
__________________
* Johannes XXIII,. geb.1881, apostolischer Nuntius in Paris von 1944-1953, 1953 Kardinal, 1958 zum Papst gewählt.

   Ich will euch vorerst sagen, dass morgen auch im Himmel grosses Fest sein wird, nicht nur für diesen grossen Heiligen, der der Schatten des Ewigen Vaters war, sondern auch für alle Heiligen mit dem Namen Josef, die, wie Er, die Herrlichkeit des Himmels erreicht haben, im besonderen für jene, die auf Erden seine Tugenden nachgeahmt haben.
   Von allen Heiligen sind jene, die diesen schönen Namen tragen, die zahlreichsten, und ich benütze diese Begegnung mit euch, um alle einzuladen, euern Kindern diesen schönen Namen zu geben, wie man es früher tat. Ich versichere euch, sie werden auf ganz besondere Weise beschützt werden von ihren heiligen Schutzpatronen.
   Und jetzt, meine Kinder, was soll ich euch sagen? Ihr bereitet euch eben vor, den Heiligen der Demut und der Verborgenheit zu feiern. Wohlan, wünscht euch diese zwei Tugenden, die sich gleichen und wovon die eine die Folge der anderen ist, und bittet den hl. Josef immer darum und durch seine Vermittlung erbittet sie von Gott in jedem eurer Gebete, denn sie sind die Grundlage jeder Vollkommenheit.
   Dann werden die anderen Tugenden kommen: Der Opfergeist, die Geduld, die Nächstenliebe und alle jene, die in eurem Leben erblühen werden und die euch bei Gott und den Menschen angenehm machen werden.
   Und jetzt empfehle ich euch nur eines. Liebt eure Gatten, auch wenn sie nicht Josef heissen, aber liebt sie wie die Himmlische Mutter ihren Bräutigam geliebt hat, mit einer Liebe, die euch all das Schöne in ihnen sehen und das schätzen lässt, was sie an Gutem vollbringen.
   Führt sie an die Kommunionbank, führt sie zu Jesus und eure Familie wird heilig sein und heiligmachend, d. h. dass sich alle Familienglieder heiligen werden, und dass sich an eurem Beispiel auch die anderen Familien heiligen werden.
   Ich segne euch, Meine Kinder, und ich empfehle euch: Macht, dass eure Kinder, die ich so sehr geliebt habe und liebe, sich meiner erinnern.

Sich für die anderen aufopfern und bezahlen
19. März 1969

C. - Jesus, sprich zu mir.
   Jesus - Meine Tochter, die Welt ist von Grauen erfüllt, ist verunstaltet und lebt in der Sünde. Sie versteht die Dinge des Geistes nicht und wälzt sich im Schmutz. Sie kennt keine Grenzen Ihrer eigenen Ausschweifung; sie träumt nur von Vergnügen und von materiellen Dingen.
   Ein ungeheurer Feuerschlund sollte die Erde und ihre Bewohner verschlingen, wenn es in der Welt nicht eine Handvoll wahrhaft Guter gäbe, die durch ein Leben der Busse und des Gebetes um Barmherzigkeit und Erbarmen flehen für alle.
   Sei auch du eine von diesen, bereit, sich hinzugeben und zu bezahlen für die anderen. Setze dich in die Mitte deiner zahlreichen Familie und sei Blitzableiter. Vielleicht entfesseln sich über dir Unwetter, aber du wirst die anderen retten können, indem du dich selbst rettest.

Die jungen Aufwiegler

C. - Jesus, was sagst du mir über die jungen Aufwiegler?
   Jesus - Meine Tochter, auch wenn ihr Ideal anfänglich ein Wunsch der Erneuerung ist, der aus Unzufriedenheit über die moderne Gesellschaft herrührt, degeneriert er in der Folge.
   Der Hochmut wird nie an der Basis von heiligen Werken stehen können; aber es wird immer der Teufel, als Lehrmeister verkleidet, sein, der diese Jungen Dinge erreichen lassen will, die sie selbst nicht genau bestimmen können.

Zuerst tun und dann lehren

Ihr Betragen ist von allem Anfang an falsch, denn während sie das Evangelium auf den Plätzen aufschlagen und verkünden (es ist dies gewiss nicht der geeignete Ort dafür; Ich selbst wollte, als Ich Mich in den Tempel begab, das Beispiel geben wie ihr es machen sollt), vergessen diese Jungen, dass Ich, der Meister der Wahrheit, angefangen habe zu wirken und dann zu lehren.
   Möchten doch diese Jungen beim Durchlesen des Hl. Buches versuchen, etwas nachzudenken und zu prüfen, ob sie selbst es in die Praxis umsetzen, bevor sie von den anderen dessen vollkommene Verwirklichung verlangen.
   Sie werden im Evangelium die Achtung vor der Autorität finden, denn sie kommt von Gott. Und wenn die Suche nach dem Wahren und Guten nicht verboten ist, so ist indessen die Übung der Nächstenliebe unentbehrlich. Das ist in wenigen Worten, die ganz klar und immer aktuell sind, ausgedrückt: «Füge keinem andern zu, das du selbst nicht willst, dass man dir tut.» Und für das Wohl aller: «Tue den anderen, was du selbst möchtest, dass man dir tut.»

Das Reich Gottes ist in uns

Das Reich Gottes ist in uns und, indem der Einzelne sich vervollkommnet, vervollkommnet er die ganze Welt.
   Der Mensch fühlt mächtig in sich das Bedürfnis nach Gott, auch wenn er Ihn verneint und Ihn nicht liebt, auch wenn er Ihn verflucht und Ihn verachtet. Dieses Bedürfnis könnte er befriedigen, wenn er Gott suchte, wo er Ihn finden kann und wenn er dessen Gebote wirklich beobachtete.
   Aber du siehst, wie komisch das Betragen dieser Jungen ist, die von den anderen die Vollkommenheit fordern möchten, während sie selbst sie nicht üben.
   Bete, Meine Tochter, für diese desorientierte und hitzige Jugend, damit sie das, was sie zu machen gedenkt auf das wahre Gute richte und damit sie sich der Mittel bedient, die Ich gegeben habe und die dauern werden, solange die Welt besteht: «Das Gebet, der Glaube, die Nächstenliebe, die Sakramente.»
   Dies sind Meine Grundsätze, die die Welt umstürzen werden und sie werden es immer sein, die sie umformen werden.


Damit keiner verlorengehe
19. März 1969

C. - Herr, hier bin ich.
   Jesus - Meine Tochter, höre und schreibe.
   Die Zeiten sind schlecht, und schwere Geiseln bedrohen die Welt, aber dein Glaube und dein Vertrauen in Meine Barmherzigkeit dürfen nie wanken. Die Gerechtigkeit für den Menschen wird im anderen Leben vorbehalten sein, aber solange der Mensch auf der Erde lebt, ist immer Zeit der Barmherzigkeit.
   Mögen euch deshalb Meine Strafen nicht entsetzen, denn sie kommen von einem Vater voller Güte, der die Umkehr Seiner Kinder wünscht; aber
spottet nicht über Ihn, denn das wäre ein schlechtes Spiel. Tausende von Seelen werden jeden Tag unvorhergesehen vor das Gericht Gottes gerufen, um gerichtet zu werden und nach diesem unwiderruflichen Gericht öffnet sich die Ewigkeit.
   O, Meine Kinder, Kinder, warum wollt ihr Meine Passion zunichte machen? Warum liebt ihr eure Seele nicht, die einen so hohen Preis gekostet hat? O, Meine lieben Kinder, Kinder Gottes, erlöst und wiedererworben durch einen schändlichen Tod und durch Leiden ohne Zahl und ohne Grenzen. Warum wollt ihr euch zu Grunde richten?
Kommt, kommt an Mein Herz. Bekehrt euch, tut Busse, betet, liebt einander und liebt Mich. Ich wünsche nur euer Wohl, euer Glück und eure ewige Rettung.
   Habt keine Furcht zu leiden und Opfer zu bringen, denn klein werden eure Leiden auf dieser Erde immer sein, im Vergleich mit den ewigen Leiden, denen ihr entgegengeht, wenn ihr in der Erfüllung eurer Pflichten euch weigert, das Leben anzunehmen wie es ist und gegen den Willen Gottes rebelliert.
   Leidet, die einen für die anderen, betet, die einen für die anderen. Seid grossmütig, vergesst euch selbst, um an eure Brüder zu denken, denn Mein glühendster Wunsch und der Durst der Mich verzehrt, ist: «Dass alle gerettet werden, dass keiner verloren gehe.»


Arbeitet im Schweisse eures Angesichtes,
aber mit Jesus
19. März 1969

Hl. J oseph - Meine lieben Kinder, ihr, die ihr euch versammelt habt, um Meinen Namen mit besonderer Festlichkeit zu feiern, seid gesegnet. Und gesegnet seien die Familien, in denen man Mich anruft, damit Ich ihr Führer, ihre Hilfe, ihr Trost sei.
   Ich lebte Mein irdisches und familiäres Leben in emsiger Arbeit und im Leiden, in Entbehrungen und im Schmerze; deshalb bin Ich imstande, euch zu verstehen und euch zu raten. Es ist so leicht, zu den Menschen zu sprechen, die in Drangsal sind, wenn man ihnen sagen kann: Auch ich habe gelitten wie «du», denn dann gibt das Wort wahrhaft Vertrauen und Kraft.
   Ich habe gearbeitet wie ihr. Ich habe geschwitzt an Meiner Werkbank und Mein einziger Trost war, dass neben Mir das Jesuskind war und Meine liebste Braut. Wohlan, heiligt auch ihr die Arbeit so. Arbeitet im Schweisse eures Angesichtes, aber in Gesellschaft mit Jesus, und arbeitet nicht nur für eure Familie, das gewiss menschlich gesehen richtig ist - arbeitet aus höheren und göttlichen Beweggründen, die euch das ewige Leben verdienen lassen.

Seht in eurer Gattin Meine liebe Maria

Ich will euch auch lehren, liebe Ehemänner, wie ihr eurer Gattin Achtung, Liebe und Verehrung schuldet. Wieviele unglückliche Familien gibt es, weil man nicht versteht, wie kostbar und nötig die Mutter in einem Hause ist.
   Wohlan, liebe Männer, ihr müsst in eurer Gattin die Madonna sehen, Meine liebe Maria. Seht sie so und ihr werdet sie nach ihrem rechten Wert einzuschätzen wissen.

Seid einig in der Erziehung

Ich muss euch noch etwas anderes empfehlen. Mein Jesus hatte als Gott und als Mensch nicht nötig, nach guten Grundsätzen erzogen zu werden. Er wusste alles; aber Wir, Meine Braut und Ich, wir wachten in gegenseitigem Einverständnis über die Erziehung unseres Jesus; Ich war Ihm Meister bei der Handarbeit und hie und da erlaubten wir uns eine Mahnung und eine Bemerkung wie bei Seinem Zurückbleiben im Tempel.
   Wohlan, Meine lieben Kinder, christliche Eltern, wenn ihr in eurer Erzieherarbeit einen guten Erfolg haben wollt, seid immer einig. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Eltern schaffen nie einen guten Eindruck bei den Kindern, die oft die Uneinigkeiten benützen, um das zu machen, was sie nicht sollten. Deshalb seid einig.
   Die Liebe, die zwischen euch unvergänglich sein muss, wird euch das Zusammenleben nicht schwer machen und wird euch in gemeinsamem Einsatz die Erziehungsarbeit an euren Kindern sehen lassen, und all dies wird zum Vorteil der ganzen Familie sein.

Der eigene Beitrag

Und zuletzt möchte Ich euch daran erinnern, dass, wenn mir während Meines irdischen Lebens das Vertrauen in die Vorsehung nie gefehlt hat, auch ich nie gefehlt habe, Meinen Beitrag zum Wirken Gottes beizutragen. Ich habe Mich zu Seiner Verfügung gestellt, immer bereit zum Gehorsam.
   Macht auch ihr es so: lasst den Herrn über euch verfügen nach Seinem Willen und wirkt mit.

Die beste Belohnung

Ich versichere euch, dass, wenn ihr alles machen werdet, was Ich euch gesagt habe und ihr euch Meiner in euren täglichen Gebeten erinnert, werdet ihr die beste Belohnung erhalten am letzten Tage, wenn Ich kommen werde, euch mit Mir ins Reich Gottes zu bringen, wo Ich Mich der Würde des Vizekönigs erfreue, wie Joseph im alten Bund.
   Ein besonderes Lob Meinen wahren Verehrern, die Ich manchmal etwas gedulden lasse, die Ich aber dann erhöre in allen ihren heiligen Wünschen und in allen ihren Nöten.

Die Relique (beglaubigt durch eine päpstliche Bulle, 20. März 1969)

Meine Tochter, Ich bin Joseph, der Bräutigam Mariens. Ich wünsche mit dir zu sprechen. Wisse, dass die Relique, die sie dir gebracht haben, wirklich echt ist. Es ist ein winziges Stücklein des Mantels, den Ich während Meines sterblichen Lebens trug.
   Ich wünsche, dass diese Relique dieser Kapelle vermacht wird, und wegen des Opfers, das die Person bringt, die sich davon trennen muss, verspreche Ich ihr Meinen besonderen Beistand im Leben und in der Stunde des Todes, ihr selbst und allen Angehörigen ihrer Familie.
   Ich segne dich, Meine Tochter, und Ich danke dir. Wenn du die Andacht zu Mir verbreitest, wirst du zahlreiche besondere Gnaden erhalten für alle, die dein Haus besuchen.


Ein fortwährender Frühling
20. März 1969

P. Pio - Meine Kinder, Ich bin gekommen, um euch Meine Wünsche zu entbieten. Ihr werdet mich fragen, warum; Ich sage es euch sofort.
   Morgen wird der Frühling beginnen; diese schöne Jahreszeit, die der Natur neues Leben und eine totale Erneuerung bringt. Wohlan, dies möge auch für euch der Anfang einer so totalen geistlichen und religiösen Erneuerung sein, dass sich alle, die sich euch nahen, dessen bewusst werden.
   Ihr pflegt zu sagen: Mit den Jahren vergehen die Frühlinge. Ich hingegen wünsche euch, dass euer Leben ein fortwährender Frühling sei, d. h. eine fortwährende Erneuerung in Jesus Christus, der immerwährende Jugend ist.
   Und jetzt segne Ich euch und wünsche euch eine gute Nacht, Meine Kinder, und mit euch segne Ich alle eure Gebetsmeinungen und eure ganze Gebetsgruppe, von der Ich wünsche, dass sie sich vergrössere und Fortschritte mache, dass sie für alle anderen Gruppen Muster sei.
   Ihr habt die Pflicht, dies zu tun, denn Jesus selbst und Seine Mutter lehren und helfen euch.


Vereinigt euch mit Meiner Mutter
22. März 1969

Meine lieben Kinder, mit welcher Freude finde Ich Mich immer wieder bei euch, die ihr Mich mit aufrichtiger Liebe liebt!
   3 Tage trennen euch noch vom Feste der Unbefleckten Jungfrau, Meiner Mutter, welche Mich an einem Tag, der für Mich voller Freude war, in Ihrem reinsten Schosse empfing.
   Ich lade euch ein, euch auf dieses Hochfest mit jenen Gefühlen vorzubereiten, mit welchen Meine liebe Mutter den Augenblick erwartete und ersehnte, in welchem das Wort Gottes kommen und die Menschheit retten würde. Wiederum, wie in jenen Zeiten, lastet das Böse schwer auf der Welt und breitet sich immer mehr auf erschreckende Weise aus.
   Vereinigt euch, Ich bitte euch, mit Meiner Mutter. Macht Ihre Anrufungen zu den euren, erfleht die Rettung, die Barmherzigkeit und die Verzeihung für diese arme Menschheit. Und dann stellt euch Gott zur Verfügung und sagt zu Ihm jenes «Fiat», das Seinen Segen und Seine Hilfe auf euch herabsteigen lassen wird.
   Jeder hat in der Welt eine Aufgabe zu erfüllen, die von Gott gewollt und geleitet wird, die aber ohne die Zustimmung eures Willens zum Willen Gottes nicht zu Ende geführt werden kann. Möge euer «Fiat» jener Akt der Zustimmung sein, damit sich die Aufgabe, die euch anvertraut worden ist, auf die beste Art und Weise erfülle. Möge euer «Fiat» eine bewusste und heitere Annahme des Leidens sein, es möge die Verwirklichung eines guten Wunsches sein: es möge eine Eroberung von Seelen sein und eine Darbietung der persönlichen Verdienste an Gott, damit der Herr mit dem Mantel der Barmherzigkeit zahlreiche Verirrte und Böse bedecke und sie zur Vernunft bringe und zurückkehren lasse.
   Ich segne euch mit einem grossen Segen und gebe euch viel Liebe zum Verteilen in euren Zönakeln und in euren Familien.
   C. Ich segne dein Zönakel, Ich werde inmitten unter euch sein und euer Herz mit Freude erfüllen.
   R. Überbringe Meinen besonderes Segen, ausser an deine Familie, der Gruppe in Genf und an alle, die mit ihr im Gebete vereint sind.

Alles Vertrauen auf Gott setzen
23. März 1969

C. - Sprich zu mir, Jesus.
   Jesus - Schreibe, Meine Tochter. Wehe dem Menschen, der sich einem anderen Menschen anvertraut, so sehr, dass er in ihn alles Vertrauen und alle Hoffnung setzt, denn er wird von Täuschung zu Täuschung, von Bitterkeit zu Bitterkeit gehen. Selig jener, der alles Vertrauen auf Gott setzt und von Ihm allein jede Hilfe erwartet.
   Jeder Mensch, mit dem ich den Weg eines jeden kreuzen lasse, ist ein Werkzeug, dessen ihr euch bedienen, von dem ihr Hilfe verlangen und dem ihr Hilfe gewähren sollt, damit sie gegenseitig sei; aber das Ziel ist das gleiche für alle und ihm sollt ihr zustreben.
   Werde aber nicht mutlos, wenn dir die eine oder die andere Stütze wegfallen sollte. Ich werde dich nicht verlassen. Wie das kleine Vöglein in seinem Nest Zuflucht sucht, so suche du Zuflucht in Meinem Herzen. Ich werde dich nähren, deinen Durst stillen. Ich werde dich fliegen lehren.
   Wenn du lernbegierig sein und auf Meine Lehren hören wirst, wird es für dich köstlich sein, dich über alles zu erheben, was nach Erde schmeckt, und du wirst den Himmel mit Freude betrachten, wie der Pilger nach dem väterlichen Haus Ausschau hält, der Schiffbrüchige nach dem Ufer, der Seemann nach dem Hafen.
   Lasse dich deshalb vom Mir führen, der Ich weiss, welchen Weg Ich dich führen muss. Suche Meinen Willen immer besser zu kennen und dann gehe mit Freude voran.
   Erfülle deine täglichen Pflichten mit Eifer und Liebe; sage Mir oft während des Tages: «Hier bin ich, Herr, ich stehe Dir zu Diensten!» Ich werde dich verwenden für die unerwartetsten Dinge, für die heikelsten Aufträge; und wenn Ich Mich deiner bedient haben werde, wird es dir scheinen, dass Ich dich vernachlässige, denn Ich werde Mich verbergen.
   Du wirst Mich suchen, wie die kleinen Kinder ihre Mutter suchen. Ich werde Mich freuen, deine Liebe zu sehen, deine Sehnsucht, Mich zu hören und Mich zu sehen. Bald werde Ich Mich verstecken, bald Mich dir zeigen. Und du, bald wirst du leiden, bald dich freuen, bis zum letzten Tag, wann die Begegnung für die ganze Ewigkeit sein wird.
   Gehe also voran auf denem Weg voll Freude und Vertrauen. Denke an das, was Ich dir gesagt habe, damit, wenn die Dunkelheit, das Verlassensein und die Finsternis kommen werden, du dich erinnerst, darauf vorbereitet worden zu sein.

In Vorbereitung auf die Passionszeit
23. März 1969

Pater Pio - Meine lieben Kinder, Ich bin zu euch gekommen, weil nicht alle zu Mir kommen konnten, um euch einige Worte zu sagen, die euch auf die Leidens- und Karwoche vorbereiten sollten, die ihr als Vorbereitung auf Ostern zubringen werdet.
   Tatsächlich erinnert die Kirche von heute an ihre Kinder daran, dass das bitterste Leiden sich abzeichnet und dass ihr mit viel Liebe auf der Übung des Fastens und der Busse beharren sollt.

Das schwierigste Fasten ist die Nächstenliebe

Ich als guter Vater rate euch indessen, das schwierigste Fasten zu üben, jenes der Zunge, die so leicht Gott und den Nächsten beleidigt, und die Gott angenehmste Busse zu verrichten, d. h. gegenüber dem Nächsten Liebe zu üben, besonders gegenüber denen, die mit euch zusammen wohnen.
   Ich habe gesehen, dass eines von euch der Himmlischen Mutter eine schmiedeiserne Rose gebracht hat, überragt von einer Kerze in Form einer Flamme. Wohlan, seht, meine Kinder, der Sinn dieses Gegenstandes ist folgender: Von der Rose der Nächstenliebe entspringt die Flamme der Liebe. Jene Liebe ist es, die die Herzen entzünden und die Welt erleuchten muss.
   Ohne Nächstenliebe bekehrt sich die Welt nicht. Seht ihr nicht, Meine Kinder, dass die Welt bergab geht? Bemerkt ihr nicht, dass man des Hass sät, an statt die Liebe? Wohlan, macht, dass während dieses letzten Teils der Fastenzeit jene gesegnete Rose hervorbricht, und macht, dass ihr Wohlgeruch sich überall verbreitet.
   Ich sehe auch ein Bild der Himmlischen Mutter, aus deren Schoss sich eine reinste Lilie hervorbricht. Liebe Kinder, die geweihten Seelen sollten diese reinen Lilien sein, die die Kirche mit Wohlgeruch erfüllen. Aber wie werden sie das sein können, wenn sie die Andacht ihrer Mutter aufgeben? Es komme das Reich Mariens, sagt es oft, damit das Reich unseres Jesu komme.

Das Leiden annehmen

Und zuletzt werdet ihr alle ein geweihtes Kruzifix erhalten.
  Es ist das Kruzifix, das in S. Damiano zum hl. Franziskus gesprochen hat. Möge es auch zu euren Herzen sprechen und euch lehren, wie es mich gelehrt hat, das Leiden und das Kreuz zu lieben.
   Viele Menschen dieser eurer Welt wagen sehr grossherzig zum Herrn zu sagen, dass sie Pater Pio vertreten möchten und dass auch sie die Wundmale haben möchten; aber ich versichere euch, meine Kinder, diese Personen denken, dass die Wundmale eine Verzierung seien und ein Mittel, um bekannt zu werden; doch wenn es darauf ankäme, würden sie gerne verzichten.
   Ich rate euch nicht, von Jesus die Wundmale zu verlangen; vielmehr sage ich euch, jedes Leiden anzunehmen, denn es ist das einzig Schöne, das, indem es euch Verdienste für das ewige Leben verdienen lässt, euch hilft, Seelen zu retten.
   Und jetzt segne Ich euch und erwarte euch zahlreich auf meinem Grab zum Gebete, um euch zu helfen, euer geistliches Leben zu bessern und euch viel Trost zu geben.
   M. L. deine Eltern sind im Himmel.
   M. du wirst im Namen der Mutter und Königin deinem Pfarrer sagen, dass Sie von ihm eine grössere Verehrung des Rosenkranzes und eine grössere Verbreitung dieser Andachtsübung wünscht.
   Bereitet euch gut vor auf das Fest der Verkündigung, das der Bedeutung nach, das grösste Fest der Christenheit ist, denn es bezeichnet den Anfang der Erlösung.
   Bruder G., wenn du mich besuchen kommst auf meinem Grab, bringe mir eine schöne Gruppe von Pilgern mit. Ich erwarte dich.

Alles ist vollkommen gelenkt und geleitet
24. März 1969

Meine Tochter, die Absichten Gottes sind undurchdringlich und kein Mensch hat das Recht, über Sein Wirken zu urteilen. Immerhin kann Ich dich erleuchten, damit du den Herrn bei jeder Gelegenheit, sei sie in deinen Augen gut oder böse, preisen kannst.
   Du weisst, dass die Vorsehung das Leben eines jeden Geschöpfes leitet und es überwacht. Darum ist euch gesagt worden, dass auch die Haare eures Hauptes gezählt seien. Aber auch das Leben jeder Familie, wie jenes der Nationen und der Welt, wird gelenkt und geleitet auf die vollkommenste und die Ehre Gottes am meisten fördernde Art und Weise.
   Wohlan, die Welt regiert sich als eine grosse Einheit, die vom Göttlichen Wollen abhängt, dem Universalen Gesetz, das das Einzelne und das Ganze leitet. Was dem einen zum Schaden werden kann, gereicht dem andern zum Wohle, und jedes Ding hat einen gen auen und ganz bestimmten Zweck.
   Den menschlichen Augen erscheinen die Dinge und die Geschehnisse nicht klar, denn die Geschöpfe sind kurzsichtig und können die Ereignisse nur aus gewisser Distanz beurteilen. Vor Gott ist alles klar und durchsichtig. Nichts ist verborgen, nichts ungewiss. Er sieht mit Sicherheit. Keine Ungewissheit, kein Zweifel über irgendeinem.
   Du verstehst, dass die Ereignisse zu beurteilen, leicht ist, wenn man mit grösster Klarheit die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft sieht; so ist es für Gott. Das Gegenteil ist der Fall für den Menschen, der sich der vergangenen Dinge schlecht erinnert, die gegenwärtigen schlecht leitet und die zukünftigen nicht kennt.

Auf Gott vertrauen und sich nicht ängstigen

Folglich ist es von grosser Wichtigkeit, auf Gott zu vertrauen und den eigenen Willen Gott zu überlassen, denn dies bedeutet, seine Sache auf die glücklichste Art und Weise zum guten Ende führen.
   Darum ängstige dich nie, wenn es dir scheint, dass ein Ereignis nicht gut ausgeht, denn du kennst die Zukunft nicht und zudem kennst du die Folgen für die Allgemeinheit, von dem was geschieht, nicht, insofern ein Ereignis oder eine Tat, die für viele andere ein Vorteil sein kann, für dich etwas Unangenehmes oder vielleicht sogar etwas Schmerzhaftes ist.
   Freue dich also und nimm alles an. Lasse Gott selbst walten als Meister, der Er ist. Suche nur das Wohlgefallen Gottes, denn in Ihm allein ist jedes Gut.

Nach dem Beispiel Meiner heiligen Mutter

Ich zeige dir das unvergleichliche Beispiel Meiner heiligen Mutter. Es ist ein junges Mädchen, das keinen Mann erkennt, ganz Gott ergeben, dem sie mit ihrer Jungfräulichkeit das ganze Leben geweiht hat. Gott hat ihre Hingabe wohlgefällig angenommen, aber Er setzt Sie in eine Lage, in der in den Augen der Menschen von solchem Privileg nichts zu sehen ist.
   Meine Mutter hat nicht zuviele «warum» gefragt. Sie hätte fragen können: Aber Herr, warum inspirierst Du Mir eine Sache und lässest Mich eine andere ausführen? Nein, Maria gehorcht, und mit Ihrem «Fiat» macht Sie Gott die Verwirklichung des Erlösungs- und Rettungsplanes möglich.
   Mache es auch du so, immer in deinem Leben. Auf den Ruf, auf die Einladung Gottes antworte: «Herr, hier bin ich.» Sage nicht: «wie? , warum?, wann?». Kümmere dich nicht, beunruhige dich nicht, überlege dir nicht, fantasiere nicht.
   Nimm an und gehe vorwärts mit Vertrauen. Vielleicht war es zuerst besser auf diese Weise, jetzt ist es besser auf eine andere; aber Der, welcher alles lenkt, irrt sich nicht, kann sich nicht irren, denn Er ist Gott.
   Der, welcher die Hand an den Pflug legt und zurückschaut, kommt nie ans festgesetzte Ziel. Schau immer vorwärts und lasse dich von Ihm führen, der im Himmel ist, denn Er sieht weiter als du.

Hinterlegt bei der
Schweizerischen Landesbibliothek
in Bern
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