Gott steht auf tausend Arten in Verbindung mit jedem Geschöpf1. März 1969
C. - Jesus, ich habe Deinen Anruf gehört, willst Du vielleicht mit mir sprechen?
Jesus - Ja, Meine Tochter, Ich will dir Belehrungen geben, die du weitergeben wirst.
Vor allem musst du wissen, dass Gott in Seiner unendlichen Weisheit und Grösse mit jedem Geschöpf auf der Erde in Verbindung stehen kann und jedem, je nach der Fähigkeit zu verstehen und zu hören, auf tausend Arten, den eigenen Gedanken sagen, den eigenen Willen ausdrücken und Befehle erteilen kann.
Dies ist ihm möglich und dazu hat er das volle Recht, denn Er hat über jedes Geschöpf unbeschränkte Gewalt.
Aber Er lässt dem Menschen volle Freiheit
Gott hingegen nützt Seine Rechte nicht aus, sondern Er lässt dem Menschen volle Freiheit, indem Er ihm erlaubt Seinen Willen zu tun, auf Ihn zu hören, mit Ihm zu wirken, Ihm zu gehorchen, oder das Gegenteil zu tun; freilich stellt er ihm je nach dem eine Belohnung oder eine Bestrafung in Aussicht.
Wenn der Herr eine Seele findet, die geneigt ist, auf Ihn zu hören und Ihm zu gehorchen, eine Seele, die sich Ihm ergeben zeigt, verwendet Er sie als Werkzeug für die Rettung vieler, und pflegt sie mit Eifer und mit Liebe, wie es der Gärtner tut mit einem zarten Pflänzchen, und macht sie zum Gegenstand Seiner eifrigsten Sorgen.
Es lässt es ihm nicht an Dünger des Leidens fehlen, der zum Wachstum und zur Kräftigung dieser Pflanze so nützlich ist, in deren Schatten und an deren Frische sich viele werden erholen können. Gott spricht zu dieser Seele und sie, eifrig, aufmerksam und beharrlich, setzt Seine Belehrungen in die Tat um und macht daraus die tägliche Speise ihres Lebens.
Er spricht zu ihr nach Seinem Belieben, im geeignetsten Augenblick, während der Nacht oder während des Tages, wenn sie allein ist oder mit andern. Er verwundet ihr Herz und setzt ihr Seine Gedanken auseinander.
Es sind weder ihre Verdienste noch ihre Tugenden, die sie zu Gott hinziehen, sondern der Eifer und die Fügsamkeit, mit denen sie sich in Seinen Dienst stellt. «Hier bin ich» sagt die Seele und der Herr schaut sie an und liebt sie. Es genügt der Blick Gottes, um das Herz eines Geschöpfes zu erobern, und es genügt ein Wort der bedingungslosen Liebe, um das Herz Gottes zu entzücken.
Erinnerst du dich des Blickes, den Ich Maria Magdalena gab? Dieser Blick genügte, um aus einer Verlorenen eine Heilige zu machen. Und der Blick, den Ich Petrus gab? Ich schaute ihn an, er neigte das Haupt, ging hinaus und weinte bitterlich. Es ist die Macht des durchdringenden Blickes Gottes, der die Seele aufwühlt und allen Schmutz an die Oberfläche bringt.
... Er sucht Seelen zum Reinigen
Gott sucht in den Menschen nicht die Vollkommenheit; Er weiss, dass Er sie nicht findet; Er sucht Seelen zum Reinigen, zum Vervollkommnen und zum Retten.
Wenn jemand sich wundert und nicht glauben will, dass Ich zu dir spreche, weil er dich mit deinen Fehlern sieht, möge er seine Meinung
ändern. Er möge das Evangelium durchblättern und er wird sehen, dass Ich bei den Menschen nicht die Heiligkeit suche, sondern die Liebe, nicht die Vollkommenheit, sondern das Elend, nicht die Grösse und den Stolz, sondern die Demut.
Alles verwandelt sich in Meiner Nähe und mit Meiner Liebe. Scheint es euch unmöglich, dass ein Gott sich erniedrigt, um das Elend, die ungeeignetsten Geschöpfe zu suchen? Wohlan, durchläuft die Geschichte aller Zeiten und ihr werdet sehen, wie Gott alle die grandiosten Werke vollbracht hat, indem Er dazu zerbrechliche und unvollkommene Werkzeuge gebraucht hat.
Der Welt fehlt Glaube und Einfalt. Man glaubt an die Existenz Gottes und man verbannt Ihn als ein fernes und einsames Wesen in die höchsten Höhen des Himmels.
Man glaubt an Ihn, und man will nicht zugeben, dass Er mit euch sprechen kann und will; dass Sein Wort Leben ist und euch auf die einfachste und demütigste Art und Weise erreichen kann, zum Beispiel durch das Sprechen einer Analphabetin oder einer Mutter, die die gewählten Wendungen der Sprache nicht kennt, sondern einzig die einfachen und sanften Formen eines Geschöpfes, das zum Herzen seiner Kinder spricht.
Und warum zweifelt man an der Möglichkeit, dass Gott solche Wunder wirken kann, wenn Er selbst nicht nur den Menschen erlaubt von Gott zu sprechen, sondern sogar dem Satan durch den Mund der Menschen? Und ist nicht die Macht Satans unendlich niedriger als jene Gottes und Ihm unterworfen?
Meine Kinder, Kinder Gottes, glaubt an Ihn. Glaubt, dass alles, was ihr als aussergewöhnlich anschaut in eurem Leben, alltägliche Dinge sind im Verhalten Gottes gegenüber den Menschen.
Eingetaucht ins Aussergewohnliche
Das Aussergewöhnliche bestürzt euch und macht Eindruck; aber glaubt Mir, ihr seid eingetaucht ins Aussergewöhnlichr, weil ihr in Gott eingetaucht seid, der, über alles Mass grösser als ihr, alles lenkt und regiert.
Nur eines, Meine Tochter, verlange Ich von dir und bitte dich, darum zu beten! «Man möge an die aussergewöhnliche Quelle des geistlichen Lebens glauben.» Es gibt kein geistliches Leben ohne Liebe zu Gott. Es gibt keine Liebe zu Gott ohne Liebe zum Nächsten, ohne das Opfer seiner selbst, die Hingabe an die andern, den Kampf, sich selbst zu besiegen, und den Wunsch, die Nöte der andern zu verstehen, um sie zu den euern zu machen.
Das ist, Meine Tochter, eine logische Zusammenfassung in wenigen Worten. Es ist der Mühe wert, sie zu betrachten, denn in ihnen liegt das ganze Programm eines vollkommenen, christlichen Lebens, vorgebildet im Leben eines Gottes, der Mensch geworden ist aus Liebe, um alle Menschen mit sich ins ewige Leben zu führen.