Heft 14 - Gedanken und Überlegungen

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Heft 14

Heft 11 - 15

Verbreite Liebe, Friede und Fröhlichkeit!



Vorwort

Das Gebet ist wie der Schlüssel, der eine Türe öffnet.
Es ist wie ein Licht, das ein Geheimnis entschleiert.
Es ist wie ein Tau, der eine ausgetrocknete Erde befeuchtet.
Es ist wie eine Blume, die ihr dem Himmel schenkt.
Es ist wie der Weihrauch, der den grossen Tempel Gottes,
der das Universum ist, mit Wohlgeruch erfüllt.

Herausgegeben vom Zönakel der Göttlichen Liebe und Barmherzigkeit in Mailand (Cenacolo dei Divino Amore Misericordioso)


« ... Glücklich die Seelen, welche sich im Stande der Gnade befinden, wenn sie vor dem Richter erscheinen werden. Für sie werden sich die Pforten des Paradieses öffnen.

Meine Kinder, das Paradies scheint sehr weit weg von euch zu sein; es ist es aber in Wirklichkeit nicht! Jedes Mal, wenn ihr betet, öffnet sich der Himmel, und eure Eltern, eure Freunde, jene die euch geliebt haben, nehmen mit unendlicher Freude teil an eurem Leben und an eurem Gebet. In diesem Moment vereinigt sich der Himmel mit der Erde, ihr seid in Verbindung mit den Seelen des Jenseits» ...
(Auszug aus der letzten Botschaft der hl. Jungfrau
am Samstag, 28. Oktober 1978)





Mamma Carmela im Oratorium der Göttlichen Liebe in Mailand.
Während einer Gebetsvereinigung schreibt sie, kniend, den Rosenkranz in der Hand, eine Botschaft, die ihr eingegeben wird.






Heilige Maria,
Mutter Gottes und
unsere Mutter,
bitte für uns!



«Wer auch immer die Hefte liest, kann in ihnen die Gottesliebe pochen hören, die Basis ist, Herz und Ziel des Gottesgesetzes und der Kirche. Sie sind wie liebevolle Briefe und Anweisun­gen, die Ich dir schreibe, aber die Ich an alle Seelen richten möchte.

Einige meinen, dass Ich Mich erniedrige, weil Ich zu dir spreche mit deinen eigenen Worten; aber habe Ich Mich nicht immer menschlicher Mittel bedient, um Mich bei Meinen Geschöpfen bekannt zu machen und von ihnen gehört zu wer­den? Und als Ich auf dem Berge Sinai zu Moses sprach, habe Ich Mich nicht kundgetan, indem Ich Mich eines brennenden Busches bediente, unter Blitz und Donner?»
J e s u s ,   Mailand


Pro Manuscripto privatim
Aus dem Italienischen übersetzt
durch

FIDELITAS
8205 Schaffhausen (Schweiz)
Postfach 100
1988


Ehre sei dem Vater,
dem Sohne und dem Hl. Geiste
3. August 1969

Meine vielgeliebte Tochter, eines der schönsten Gebete, das die Kirche ihre Gläubigen beten lässt und welches das liturgische Gebet begleitet, ist das «Ehre sei dem Vater».
   Ich möchte, dass du daraus dein bevorzugtes Gebet machst, das, aus deinem Herzen kommend, der Allerheiligsten Dreifaltigkeit deinen Wunsch bringt, Ihr Ruhm zu ent­bieten.
   Ich möchte, dass du, wenn du dieses Gebet betest, dich mit Liebe und Achtung, mit Erkenntlichkeit und Dankbarkeit jenes Einen und Dreifaltigen Gottes erinnerst, Der in der Welt fortwährend neue Wunder gewirkt hat und wirkt, nachdem Er sie erschaf­fen hat.
   Da lange Gebete dir wegen der zahlreichen Obliegenheiten nicht erlaubt sind, singe dieses Loblied, das die Engel und die Heiligen unaufhörlich singen. Bete aus deinem ganzen Herzen: «Ehre sei dem Vater, dem Sohne und dem Heiligen Geiste!» Man möge durch alle Jahrhunderte und für alle Jahrhunderte dem dreimal Heiligen Gott unaufhörlich Ehre geben!
    Du wirst mit diesen einfachen Anrufungen, die Flüche und die Verwünschungen, die fortwährend wie vergiftete Pfeile das Herz Gottes verwunden, wieder gutmachen. Du wirst deine Handlungen heiligen, die du dem Himmel in der rechten Absicht auf­opferst. Hier wird die beste Art und Weise sein, dem Willen Gottes Genüge zu tun, indem du Gott bittest, in dir zu wirken.
   Mit diesem einfachen Gebet wirst du Akte des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe machen können und die Heilige Dreifaltigkeit einladen, Besitz und Wohnung in deinem Herzen zu nehmen und daraus Seinen Thron zu machen.

Wie Maria Magdalena und Martha
28. Juli 1969

Meine vielgeliebten Kinder und Meine Brüder. Ich bin der Barmherzige Jesus und Ich bin gekommen, Euch Mein Wort der Labung und der unendlichen Süssigkeiten zu geben.
   Ihr seid Meine Lieben, die in diesen Begegnungen voll Liebe und Glaube kommen, Maria, die Schwester Marthas zu vertreten. Und ihr setzt euch zu Meinen Füssen und zu Füssen Meiner Mutter, und indem ihr euer ganzes Herz ausschüttet, sagt ihr Uns eure Wünsche des Wohlwollens und wir können uns endlich in die Augen schauen.
   Ich schaue euch an einen nach dem andern und entdecke, es ist wahr, auch eure Feh­ler; aber war Magdalena nicht auch beladen mit Fehlern und war es nicht ihre innige Liebe zu Mir, die Mich eine ganze Menge von Fehlern vergessen liess? Ihr schaut Mir in die Augen, Mir, Der Ich euch erforsche und ihr wollt Mich alle etwas fragen und Ich antworte allen.
   Meine Kinder, alle Menschen könnten euch lieben im Masse eurer Liebe zu Mir, aber das Mass Meiner Liebe ist ohne Grenzen. Darum freue Ich Mich, euch hier zu sehen, vergessend, was ihr sein könnt, jedes im besonderen, Ich entdecke in Euch was Ich selbst hinein gelegt habe: eine unsterbliche Seele, die zu Glorie emporkommen muss, indem sie durch den Graben des Leidens gegangen ist, und die sich in der Liebe reinigt.
   Aber wenn ihr draussen seid, was werdet ihr machen müssen! Hier seid ihr Maria, und draussen? Meine Töchter, die Arbeit quält euch und die Familienverpflichtungen füllen eure Zeit, euren Geist und euer Herz. Ahmt Martha nach, arbeitet für Mich. Was auch immer eure Beschäftigungen seien, wisset sie zu heiligen.
   Hat eine Klosterfrau mehr Verdienste, wenn sie betet oder wenn sie Kartoffeln schält?
O, nein! Wenn die bescheidene Arbeit der Küche für den Herrn gemacht ist, wird sie zu einem wunderbaren Werk des Apostolates. Seid Meine kleinen Marthas, Meine Freundinnen, die Gefährtinnen Meiner Apostel, seid auch ihr Apostel.
   Macht gute Meinungen und ihr werdet zahlreiche Verdienste ernten. Dank euch, Meine kleinen Apostel, wird mein Bild in jedes Haus kommen und alle werden Mich lieben und alle, alle werden gerettet werden.
   Meine Kinder, Ich segne euch und mit euch segne Ich eure Familien, eure Interessen, eure Kranken, eure Kinder und die ganze Kirche.
   Heute ist euer Fest, und Ich versichere euch, dass ihr nicht mit leeren Händen fort­gehen werdet.

Weihe an den Heiligen Geist

O Heiliger Geist, Göttlicher Geist des Lichtes und der Liebe, ich weihe Dir meinen Ver­stand, mein Herz und meinen Willen, mein ganzes Sein für Zeit und Ewigkeit.
Möge mein Verstand Deinen himmlischen Eingebungen und der Lehre der Heiligen, Katholischen Kirche, deren unfehlbarer Führer Du bist, immer fügsam sein.
mein Herz sei entflammt in Liebe zu
Gott und zum Nächsten;
mein Wille möge dem Willen Gottes immer
entsprechen und mein ganzes Leben
sei eine getreue Nachahmung des Lebens
und der Tugenden Unseres Herrn und
Heilandes Jesus Christus!
Dir, dem Vater und dem Sohne
sei ewige Ehre und Ruhm!
Amen.
                                                                                                                  PDF - Datei
30. Juli 1969

Meine Kinder, Ich habe eure Weihe erhalten, und Ich schätze sie sehr.
   Ein geweihter Gegenstand nimmt einen ganz besonderen Wert an. Eine geweihte Person wird zu einem kostbaren Gefäss, worin das Göttliche Leben neue Kraft anneh­men muss, denn das heisst den Leib und die Seele, das Gedächtnis, den Verstand und den Willen in die Hände Gottes legen.
   Ihr seid in Meinem vollständigen Besitz; deshalb ist es an Mir, wenn ihr gefügige Werkzeuge seid, euch die Wege der Heiligkeit zu führen. Meine Aufgabe in der Seele und in der Kirche ist es, die Heiligkeit zu bringen und zu verbreiten.
   Seid Gefässe der Auserwählung, hütet die Gnade, folgt eurer Berufung und ent­sprecht ihr, dann werde Ich aus euch Leuchttürme und Mittel der Rettung machen.
   Meine Kinder, Möge das Göttliche Feuer, das Mich darstellt, auf euch herabsteigen und euch mit Meinem Geist erfüllen. Aus der Fülle eures Herzens giesst eure Gefühle aus vor Gott und Seiner Heiligen Mutter, Meine Himmlische Braut, und seid erfüllt mit Meinen Gaben.

1. August 1969

Meine Kinder, eure Weihe an den Hl. Geist ist eine Garantie des Lichtes. Fürchtet nichts, folgt euren guten Eingebungen und der Stimme eures Gewissens. Sie sind die Stimmen Gottes. Die Gewissheit, mit Redlichkeit zu handeln, ist die Garantie, auf dem guten Wege zu sein.
   Liebt einander und strengt euch an, die Freude und den Frieden zu bewahren; alles Übrige wird geführt durch die Vorsehung, die nie jemand enttäuscht.
   Ich segne euch, Meine Kinder, Ich bin der Barmherzige Jesus.
                                                                                                                                                           Der Heilige Geist (Heft 5)
vgl. Botschaft aus dem Buch der Wahrheit:
106. Die Schlüssel Roms werden jetzt an Gott, den Allmächtigen Vater, zurückgegeben,
Montag, 6. Juni 2011, 10.30 Uhr       (PDF)

Erscheinungen und Botschaften
3. August 1969

C. - Jesus, willst Du mir sagen, welches das Verhalten der Gläubigen und der Begna­deten sein soll gegenüber der Kirche und der Kirche gegenüber den Erscheinungen und der Botschaften.
   Jesus - Meine Tochter, der Herr hat besondere Absichten zu verwirklichen betr. die Rettung der Seelen und wendet jedes Mittel an.
   Manchmal bedient Er sich mehr oder weniger trauriger oder mehr oder weniger aussergewöhnlicher Tatsachen und Ereignissen. Andere Male lässt Er die Gegenwart des Übernatürlichen in Erscheinung treten, um Seine Kinder zu erstaunen und sie an die Existenz Gottes, der Hl. Jungfrau und an die Probleme vom Jenseits zu erinnern.
   Auch die Aufmerksamkeit der Autoritäten der Kirche wird durch diese Dinge ange­zogen.
   Aber wie sich oft das Interesse mit der besten Absicht vermischen kann, der Irrtum mit der Wahrheit und die Intrige mit der Aufrichtigkeit, bleibt die Kirche, Mutter der Wahrheit, vorsichtig und klug.
   Von dem was die Menschen vollbringen, ist nicht immer alles von der weisen Hand Gottes geführt, denn der Böse, schlau und intelligent, sucht immer sich darin einzu­mischen, um alles zu ruinieren.
   Die Wünsche Gottes und Seiner Hl. Mutter verwirklichen sich, aber zum Preise wievieler Tränen, zu welcher Summe von Demütigungen, Opfern und Kämpfen!
   Was muss die Begnadete tun? Den Eingebungen und den Befehlen der Oberen gehorchen, d. h. den Befehlen Gottes, oder sich in guter Ordnung zurückziehen in der Erwartung, dass Gott selbst Licht mache?
   Der Gehorsam der Kirche gegenüber ist ein unvergleichliches Charaktersitikum, das Ordnung schafft, Disziplin und das Garantie der Demut gibt und deshalb Heilig­keit.
   Ihrerseits kann die Kirche weder untersagen noch verdammen was gut ist oder was sie als schlecht betrachtet, ohne die Frage durchleuchtet und ohne den Fall in allen sei­nen Einzelheiten studiert zu haben. Darum bleibt also für die Begnadeten eine Pflicht, alles was sie zu sehen oder zu erhalten behaupten in einer bestimmten Form dem Ent­scheid der Kirche zu unterbreiten, die die Pflicht hat sich auszusprechen, nachdem sie alles mit dem Lichte des Hl. Geistes studiert und verifiziert hat. Wenn die Begnadete nicht geführt wird von einem Vertreter der Kirche und sich selbst überlassen ist, wird sie Gefahr laufen, sich zu täuschen oder getäuscht zu werden. Sofern die Kirche zu­rückweist, die Ereignisse in Erwägung zu ziehen, verfehlt sie eine Pflicht.
   Wer aber gehorcht, fehlt nie, denn er überlässt die Verantwortung dem der befiehlt.
Anderseits ist die Unfehlbarkeit nicht eine Charakteristik der Menschen, die sich oft täuschen, auch wenn sie glauben, durch vertieftes Studium oder durch die Nähe des Göttlichen jene Superiorität erreicht zu haben, die sie vollkommen macht.
   Unfehlbar ist der Papst, wenn er spricht als Haupt der Kirche und Lehrer der Wahr­heit, und die Bischöfe sind es, wenn sie eins sind mit ihm. Es gibt keine anderen unfehl­baren Personen und darum muss die Klugheit der einen, die Demut der andern und die Liebe aller alle ihre Taten führen und leiten.
   Wenn die Bischöfe ihre Schwierigkeiten dem Papste unterbreiten würden und die Gläubigen und privilegierten Seelen ihre Angelegenheiten mit einer grossen Aufrich­tigkeit ihrem Bischof anvertrauten, wäre alles klarer und die Wünsche Gottes würden sich schneller verwirklichen.
   Liebt die Kirche und liebt sie mit innigen Gebeten und Opfern. Ihr alle seid die Kir­che, die ihr das Volk Gottes bildet. Die Kirche lieben bedeutet euch alle in Gott lieben.
   Aber ihr sollt auch die lehrende Kirche lieben, die euch lehren und korrigieren muss, wenn es nötig ist, und diese Liebe müsst ihr ihr zeigen mit Vertrauen, mit Gehorsam und mit der Achtung vor ihren Gesetzen. Wisst, dass der Teufel spielt mit diesen Din­gen, wenn die Uneinigkeit, der Neid, die Begierde und die gegenseitige Verachtung darauf ausgeht, die Nächstenliebe zu zerstören, einziges Gut, das die Herzen in Gott und unter sich einigt.
   C. - Nun, Jesus, was sollen die Gläubigen machen? Sollen sie an die Erscheinungs­orte gehen oder sollen sie ihnen fernbleiben?
   Jesus - Die Gläubigen sind frei zu gehen oder wegzubleiben. Zu Gott kann an jedem Ort gebetet werden, und, wie Ich euch im Evangelium sagte, wenn zwei oder mehrere Personen versammelt sind um zu beten, bin Ich mitten unter ihnen, sofern man es nicht macht mit der Absicht, der Autorität nicht zu gehorchen und es nicht ein formel­les Verbot der Kirche gibt, sich nicht an einem bestimmten Orte zu versammeln.
   Das Gute kann und soll man immer tun, und die Erlaubnisse sind nicht nötig, um es auszuführen, aber wenn man es aus Bosheit oder aus einem Geist der Vergeltung tut, indem man die Obrigkeit kritisiert, mischt sich der Böse in die Sache und das Gute wird ein echtes Übel.

In Kontakt mit dem Göttlichen
6. August 1969

Meine Tochter, heute gedenkt die Welt des Tages, wo Ich auf den Berg Thabor* stieg, und wo Ich Mich, in Gegenwart Meiner drei vielgeliebten Apostel: Petrus, Jakobus und Johannes verklärte und ein himmlisches Aussehen annahm, leuchtend und von unendlicher Schönheit.
   Meine drei Apostel waren erschrocken und ihre Bestürzung und ihre Freude waren so gross, dass sie glaubten für immer in dieser Ekstase des Paradieses zu bleiben. «Bauen wir drei Hütten», sagten sie, «eine für Dich, eine für Moses und eine für Elias».
   Meine Tochter, wenn sich die Menschen im Kontakt mit dem Göttlichen befinden, füllt sich ihr Herz mit Enthusiasmus und mit Glück, und sie möchten fortfahren, dieses Glück und diese geistigen Freuden zu geniessen, die wie ein Vorgeschmack der Himmelsfreuden sind. Aber o weh! Die Tugend und der Glaube üben sich nicht in diesen Momenten, sondern bei der Begegnung mit dem Schmerz und mit der Wirk­lichkeit des Lebens.
   Nichtsdestoweniger sind die geistigen Freuden Gaben, die helfen, die Bürden und die Hindernisse zu überwinden. Freue dich deshalb und danke dem Herrn, nicht als für einen Verdienst, sondern für eine Gabe, die Er dir macht, um dich zu stärken, um dein Leben froher zu machen, dein Wort wirksamer, und um dich vorzubereiten auf die unvermeidlichen Schmerzen, die jeder begegnet beim Ersteigen seines eigenen Kalvarienberges.
   Auch du musst dich verklären nach deinen Begegnungen mit dem Übernatürlichen, damit alle begreifen, dass du dich nicht mit Menschen, sondern mit Gott unterhalten hast. Als Moses vom Berge herabstieg, nachdem er mit Seinem Herrn gesprochen hatte, erglänzte sein Angesicht im Göttlichen Lichte, und das Volk verstand, dass seine Worte wahr waren.
   Meine Tochter, Ich bin es, Der bei dir ist und dir hilft Tag für Tag, deine Seele um­zubilden; aber du musst mithelfen mit Liebe und gutem Willen. Lasse immer mehr Meine Züge in dir leuchten durch die Gnade.
   Möge dein Geist Licht sein dank der rechten Absicht, die deine Handlungen bele­ben. Erwärme dein Herz am göttlichen Feuer, das das Meinige verzehrt. Laufe und wirke in Meiner Gegenwart, damit die Menschen zu Mir geführt werden durch deine Vermittlung.
   Dann werden auch sie sich verklären, wie Ich und du, bis zum Einswerden mit Meinem Lichte, das euch alle gleich macht vor dem Vater.
__________________
*Berg in Palästina (562 m) im Südosten von Nazareth.


Niemand kommt allein
12. August 1969

C. - Jesus, hast Du mich gerufen, um mir eine Botschaft zu geben für jene, die heute kommen werden.
   Jesus - Ja, Meine Tochter, hier ist sie.
   Meine lieben Kinder, Ich will euch auf das Fest Meiner Mutter vorbereiten. Die Welt versteht diese Dinge nicht, aber ihr, die ihr die Heiligkeit anstrebt und das wahre Gut, geht in Meiner Nachfolge und habt als Vorbild Meine Mutter genommen, ihr versteht Mich, ja, ihr versteht Mich.
   Nur eines ist das zu erreichende Ziel, und wie jener, der aufs Meer geht, den Hafen zu erreichen wünscht, und jener, welcher einen Berg besteigt, danach strebt, den Gipfel zu erreichen, so müsst auch ihr nicht vergessen, dass der Himmel der Hafen ist und der Gipfel, auf den ihr abzielen und anstreben müsst.
   Dort erwartet euch die Himmlische Mutter, die dorthin gebracht wurde mit Seele und Leib. Dort erwarte Ich euch, Ich, Der Ich euch des Himmels Türen geöffnet mittelst Meines Leidens und Meines Todes.
   Macht, dass Mein Schmerz nicht umsonst sei und dass Eure Mutter nicht enttäuscht wird in Ihrer Erwartung. Ihr seid nicht allein, um den Berg der Heiligkeit zu ersteigen, und ihr seid nicht euch selbst überlassen, während ihr das perfide Meer der Gefahren des Lebens durchquert.
   Wir, Wir reisen mit euch, geneigt, euer Kreuz auf Unsere eigenen Schultern zu laden unter der Bedingung, dass ihr dies wollt. Ihr müsst nur eines vermeiden: dass ihr nur an euch selbst denkt.
   Die Christen müssen alle eins sein wie an einem unendlichen Seil. Wer fällt, dem muss geholfen werden. Niemand kommt allein in den Hafen oder auf den Gipfel. Ent­weder man kommt gruppenweise oder man riskiert zugrundezugehen.
   Also Mut, Meine Kinder, und vorwärts. Verliert euch nicht in unzähligen Albernhei­ten, mit denen sich jene verspäten, die ohne Ziel marschieren. Ihr seid für den Himmel geschaffen, lauft gegen den Himmel, schaut zum Himmel und ihr werdet sehen, wie hässlich euch die Erde erscheinen wird.
   Meine Mutter ist von den Engeln mit Leib und Seele dort hinaufgetragen worden, aber Ihr Leben ist eine einzige Auffahrt gewesen.
   Auch das eure muss es sein. Schritt für Schritt, ein wenig jedes Mal vervollkommnet ihr euch, und Tag um Tag löst ihr euch von der Erde, um zum Ziele zu gelangen. Auch wenn ihr nicht daran denkt und auch für jene, die nicht gerne vom Tode sprechen hören, ist jeder Tag, der vorbeigeht, eine langsame und schnelle Annäherung an den grossen Tag und ein sich immer mehr Entfernen vom Leben, das verschwindet.
   Meine Kinder, das was ihr wissentlich macht, indem ihr eure Freiheit gebraucht, ist in den Augen Gottes würdig ewiger Belohnung.
   Wenn ihr euer geistiges Leben vernachlässigt und ihr euch unverhofft vor dem höchsten Richter befindet, kann das eine nicht wieder gutzumachende Ruinierung be­deuten.
   Also Mut und vorwärts. Möge die Himmelfahrt Meiner Mutter euch als Ansporn dienen. Sie wird nicht verfehlen, euch zu stützen und euch zu helfen. Ich segne euch und gebe euch alle Meine Liebe.


Unterwegs nach San Giovanni Rotondo*
12. August 1969

Jesus - Meine Kinder, Ich bin mit euch. Ich bin Jesus der Barmherzigkeit. Ich danke euch für diese eure Gebete, mit denen ihr eure Reise übersät. Sie werden blühen, wie verschiedenfarbige Rosen und werden allen jenen, die nach euch den gleichen Weg machen werden, Wohltaten bringen.
   Viele Leute durchlaufen die Wege des Lebens ungläubig oder untreu. Oder sie geben die grosse Wirklichkeit des übernatürlichen nicht zu, oder sie verneinen sie wohlüber­legt, denn sie ziehen es vor, nicht daran zu glauben; aber ob die Menschen glauben oder nicht glauben, alle sind unterwegs, nicht gegen das Unbekannte, sondern zum grössten der Ziele und das wahrste der Wirklichkeiten.
   Wohlan, wenn ihr die Gewissen der Menschen nicht wach schütteln könnt oder sie zum Wahren führen, könnt ihr ihnen helfen mit einem Gebet. Es ist wie der Schlüssel, der eine Türe öffnet, wie ein Licht, das ein Geheimnis entschleiert. Es ist wie ein Tauregen, der eine ausgetrocknete Erde nässt. Es ist wie eine Blume, die ihr dem Himmel schenkt. Es ist wie der Weihrauch, der den grossen Tempel Gottes, welcher das Universum darstellt, mit Duft füllt.
   Wie schön ist das Gebet, das aus einer reinen Seele quillt. Schön ist es, wenn es der Seufzer einer leidenden Seele ist. Schön ist es, wenn es das Flehen für sich und die andern ist von einer Seele, die leidet. Wie wirksam ist das Gebet, Meine Kinder. Es ist wie eine Hand, die man dem Bruder reicht und ihm Hilfe gibt. Es erhebt den, der gefal­len ist, stützt den, der im Begriffe ist zu fallen. Es erhebt die Seelen zur Hoffnung an die ewigen Dinge, wovon es ein Zeichen ist und eine vorausgehende Gabe.
   Fahrt fort zu beten, Meine Kinder, Ich bitte den Vater mit euch und Ich bedränge Meine Mutter, euch zu helfen und euch zu begleiten.

______________
* San Giovanni Rotondo, Stadt Italiens, in der Region der Pouilles, Provinz von Foggia, wo sich das Kapuzinerkloster befindet, wo P. Pio am 23. September 1968 starb. Hier ruht sein Leib.

Sehnsucht nach dem Himmel
12. August 1968

P. Pio - Meine Kinder, mit der Erlaubnis Gottes bin ich gekommen, euch gute Nacht zu wünschen und euch zu helfen, ein heiliges Fest der Aufgefahrenen Mutter in den Himmel vorzubereiten.
   Jedes Fest der Mutter Gottes war für mich eine grosse Feierlichkeit, aber das Fest der Himmelfahrt Mariens weckte immer mehr meine jugendlichen Wünsche und erneuer­te sie in mir so sehr, dassich mich lebhaft nach dem Tode sehnte als an das Schönste meiner Existenz.
   Ich weiss, dass auch ihr, Meine Kinder, diesen Wunsch nach dem Himmel habt, und es ist gut, dass ihr ihn habt, denn im Paradies geniessen jene ein grösseres Privilegium, die lebhaft gewünscht haben, es zu erreichen.
   Aber ihr macht es so, dass dieser Wunsch seine guten Früchte trägt und sagt oft das, was ich oft wiederholte wie unser Vater Franziskus: Das Gute, das ich erwarte, ist so gross, dass mir jeder Schmerz eine Wonne ist.
   Heiligt das Kreuz, indem ihr es annehmt und es dem Heiligen Willen Gottes auf­opfert, damit die Glorie des Paradieses immer grösser werde.
   Unterdessen segne ich euch. Ich segne dich E. mit allen deinen Wünschen, deinem Sehnen und Werken. Führe deine guten Werke mit immer erneuertem Eifer fort. Liebe alle und vergiss nicht, dass, wenn ich zuerst auf dich hörte, gehorche ich dir jetzt, speziell wenn du mich für die andern bittest. Fahre fort, grossmütig zu sein mit allen und vergiss nicht, dass die Vorsehung über alle wacht, aber dass sie verschwenderisch ist mit den Grossmütigen.
   Ich segne dich, Mamma Carmela, mit deiner ganzen geistigen Familie, die unter meinem Schutze ist.

Pater Pio und die Hl. Messe
13. August 1969

Meine Tochter, du befindest dich auf gesegneter und geweihter Erde, nicht nur durch die Gegenwart von Pater Pio, Mein vielgeliebter Sohn, sondern auch durch sein Blut. Er hatte die Gewohnheit, zu dieser Stunde das Heilige Opfer darzubringen und mit wieviel Liebe, mit welch' lebhaftem Wunsche und mit welch' innigen Gebeten er sich darauf vorbereitete.
   Wie sehr wünschte Ich, dass er von allen Meinen Priestern nachgeahmt würde, die sich mit soviel Gleichgültigkeit und Kälte dem Altare nähern, wo sie Mich vertreten und Mir ihre Hände, ihren Geist, ihr Herz und ihre Stimme geben, um Mein Göttliches Opfer mystisch zu erneuern. Wie sehr wünschte Ich, dass die Messe mit Begeisterung, mit Andacht, mit Überzeugung und mit Liebevorbereitet würde!
   Es ist keine mechanische Wiederholung von Gesten, sondern es ist ein Ritus, es ist der feierlichste Akt der Religion, der die Welt rettet und der Gott dem Vater die Glorie zurückgibt, die Ihm gebührt, immer noch und unaufhörlich die Beleidigungen jener wieder gut machend, die nach Art Meiner Henker nicht wissen, was sie tun.
   Wenn es Pflichten gibt im priesterlichen Leben, sollte jene der Feier der hl. Messe die verpflichtendste sein, die heiligste, die nützlichste, denn wenn die andern priester­lichen Pflichten die Verwirklichung Meiner Wünsche und Meiner Gebote sind, macht Mich dieses Geheimnis neu leben in der Welt, es macht Mich von neuem Mich hin­opfern zum Heil aller und schafft die Quelle und das Zentrum des ganzen priester­lichen und christlichen Apostolates.
   Von der andächtigen und zerknirschten Feier der Göttlichen Geheimnisse hängt sehr die Heiligkeit des Priesters ab und dank ihr wird die Teilnahme der Gläubigen ak­tiver und aufrichtiger. Wie sehr wünschte Ich, dass alle Gläubigen für Mich während der Hl. Messe einen Gedanken der Dankbarkeit hätten, an der sie oft mit der gleichen Gleichgültigkeit teilnehmen, mit welcher der Pöbel, der Mich kreuzigte, an Meinem Tode teilnahm!
   Möge das Andenken Pater Pios und seiner Messe Priester und Gläubige an folgende genaue Pflichten erinnern: Sich mit Glaube, mit Liebe und Sehnsucht auf das hl. Opfer vorbereiten und in jede hl. Messe seinen Anteil an Blut, d. h. sein Opfer an Busse und Abtötung mitbringen.

Eine klare Antwort des Evangeliums auf die Reinkarnation
23. August 1969

C. - Jesus, ich möchte jenen antworten, die an die Reinkarnation glauben.
   Jesus - Meine Tochter, das Leben der Menschen auf der Erde ist das, was es in seiner Wirklichkeit ist und nicht das, was einige vermuten können. Das Evangelium spricht klar darüber und die Erfahrung auch.
   Der Mensch wird geboren, lebt und stirbt physischerweise, d. h. in ihm bewirkt sich die Trennung der Seele und des Leibes: Es ist dies eine provisorische Trennung, denn am Tage des letzten Gerichtes werden die Leiber wiederauferstehen und sich mit der Seele vereinigen um teilzunehmen an der Belohnung oder an der ewigen Strafe.
   Die Gerechtigkeit Gottes verlangt, dass die Guten belohnt werden und die Bösen bestraft, und wenn man von unendlicher Gerechtigkeit spricht, schliesst das die un­endliche Güte nicht aus, denn gerecht sein bedeutet nicht mangeln an Güte.
   Der, welcher Gutes tut, ein ehrliches und heiliges Leben führt, indem er den Geset­zes Gottes gehorcht und in diesem Zustand des Geistes stirbt, d.h. eins ist mit Gott durch Seine Gnade, dieser verdient eine ewige Belohnung. Die Gnade, die in dieser Seele wohnt, ist das Taufkleid, dank welchem er zugelassen werden kann zum Gast­mahl des Königs.
   Wenn man die geschichtliche Darstellung Meines Evangeliums annimmt, die nichts anderes ist als die geschriebene Wiederholung von Handlungen, Taten und von Wer­ken, die Ich vollbracht und gesagt habe während Meines sterblichen Lebens, muss man diese fundamentalen Wahrheiten annehmen, die Ich nicht nur ausgesprochen, son­dern auch durch Wunder, durch Meinen Tod und Meine Auferstehung bestätigt habe.
   Ich habe von der Seele gesprochen, von der Notwendigkeit das Gute zu tun und das Böse zu fliehen. Habe Ich euch nicht gesagt, dass es besser wäre für den Menschen, einen Arm oder ein Auge oder auch beide zu verlieren, eher als seine Seele.
   Ich habe zu euch vom Paradies gesprochen, vom Königreich, wo der Vater alle Aus­erwählten empfangen wird, und Ich habe zu euch von der Hölle gesprochen, die ewig dauern wird. Ich habe nie gelogen und Ich habe nie etwas gesagt, um daraus das Gegenteil zu verstehen.
   Das Leben des Menschen ist eine Periode der Prüfung, kurz, wenn ihr wollt, aber immer Prüfung. Sogar die Engel wurden der Prüfung unterworfen und nicht alle blieben treu. Die Rebellen wurden in die Hölle gestürzt, nicht dass der Herr auch sie in Seiner Herrlichkeit wollte, aber da sie die Grösse Gottes übersteigen wollten in ihrem Stolze, verdienten sie nach der Prüfung verdammt zu werden.
   Denke wohl daran, dass, wenn Gott selbst in Seiner unendlichen Güte die rebellie­renden Engel gebeten hätte, sich zu bessern und sich zu demütigen, Ihn um Verzeihung
bittend, sie hätten nicht angenommen. Vom Augenblick an, wo die Prüfung aufgehört hatte und die Rebellion ausbrach, die Dämonen hatten eben ihre vollkommene Natur behalten, aber ihr Stolz hat sie die Hilfe Gottes entbehren lassen, um sich wieder zu rehabilitieren und darum werden sie in diesem Zustand der Busse und der Kasteiung bleiben.
   Mit dem Menschen war Gott nachsichtiger. Der Mensch sündigte, er überwand die erste Prüfung nicht, welcher eure Voreltern unterworfen wurden. Aber da Gott der Verschiedenheit ihrer Natur und ihrer Intelligenz von der der Engel Rechnung trug, beschloss Er, sie zurückzukaufen und sie zu retten.
   Aus sich, wenn auch alle seine Tränen vergiesserid und all sein Blut opfernd, hätte der Mensch sich nicht retten können. Darum nahm Ich, Sohn Gottes, die menschliche Natur an. Um die Gott zugefügte Schuld wiedergutzumachen, war es nötig, dass ein Gott bezahlte, und Ich habe für alle bezahlt.
   Alle Menschen können und sollen, wenn sie Meine Lehren befolgen und gereinigt werden in Meinem Blute, gerettet werden. Dies ist Mein lebhafter Wunsch und der Wunsch Meines Vaters.
   Die Lehren der von Mir gegründeten und ohne Unterlass vom Hl. Geiste erneuerten Kirche befolgend und der Gnade entsprechend, können alle gerettet werden.
   Gott Vater wacht über Seine Geschöpfe und hat für jedes von ihnen einen Rettungsplan aufgestellt. Dieser Plan ist nur eine Folge von Gnaden, von Umständen, von Ereignissen, die dem Ziele dienen: die Seele retten. Es ist wie eine unaufhörliche Verfolgung, die Gott ausführt, um Seine 'Geschöpfe zu führen, zu unterstützen, wieder aufzurichten, denn obwohl sie erlöst worden sind, behalten sie die Schwäche, die ihre Natur nach der Erbsünde erworben hat.
   Gott will die Rettung aller, aber Er zwingt Seinen Willen niemandem auf. Er will, dass die Menschen Ihm aus freiem Willen anhangen. Er dringt auf alle Arten auf ihn ein, aber wer Ihn hartnäckig abweist, dem erlaubt Er seinen Willen zu tun.
   Gott sieht voraus - denn vor Ihm ist alles gegenwärtig - was in allen Jahrhunderten geschehen wird, und Er folgt jedem Geschöpf mit der Güte des Vaters, als ob dieses Geschöpf einzig wäre auf der Welt. Er weiss auch, welches die Auserwählten und welches die Verstossenen sein werden, denn da Er unendlich weise und allwissend ist, ist Seine Kenntnis der Dinge ohne Grenzen.
   Trotzdem überlässt Er jene nicht sich selbst, von denen Er weiss, dass sie sich verlie­ren werden, sondern Er verwirklicht Seinen Plan der Liebe gleich und lässt nieman­dem die nötigen Gnaden fehlen, um gerettet zu werden. Und nachdem Er sein Gesetz eingerichtet hat, nachdem Er das Beispiel Seiner Art der Verwirklichung gegeben hat und die Hilfe, um ihm gehorsam zu sein und es in die Tat zu setzen, wäre es Güte von seiten Gottes, wenn Er dem Menschen erlauben würde, sich beliebig zu rebellieren, und wenn Er ihm nachher in der Glorie empfangen würde wie die guten Diener, die treu waren im Kleinen und in vielen Sachen, die aber - im ganzen genommen - treu waren?
   Und wenn es im andern Leben noch eine Möglichkeit der Rettung für die Verdamm­ten gäbe, wäre es der Mühe wert zu leiden in diesem Leben? Oder wäre es nicht besser, die Speicher zu füllen und deren neue zu bauen, wie der Reiche im Evangelium, dem Ich nicht verfehlt habe zu sagen: «Unsinniger, noch diese Nacht wirst du sterben»? Und warum ihn «unsinnig» nennen? Ich hätte ihn im Gegenteil weise nennen sollen, wenn er, nachdem er in diesem Leben genossen hätte, er sich noch loskaufen und im andern auch genies sen könnte.
   Denke daran, Meine Tochter, dass die Gerechtigkeit Güte ist und dass die Güte ohne Gerechtigkeit eine falsche Güte ist. Gott ist unendlich gut und als solcher muss Er auch unendlich gerecht sein. Immerhin übt Er die Gerechtigkeit nicht aus, während ihr in diesem Leben seid, sondern im andern. Hienieden übt Er für euch nur Seine Güte aus.
   Die Trennung des guten Kornes und des Unkrautes wird Er am Tage des Einzelge­richtes, sofort nach dem Tode, machen und jene des universalen Gerichtes, am Ende der Welt.
   Und dann werde Ich kommen auf den Wolken des Himmels und Ich werde das Kreuz tragen, Zeichen der Rettung, und beim Klang der Trompeten werden die Leiber der Menschen wieder Leben annehmen, und sie werden alle dem Gerichte beiwohnen, welches die Verherrlichung des Sohnes Gottes, deines Jesus sein wird, Meine Tochter, und allen Auserwählten, die Ihn geliebt, Ihm gehorcht, und Ihm gefolgt sein werden. Und dann werde Ich zu den Guten sagen: «Komrnet die Belohnung zu geniessen, die Gott euch bereitet seit aller Ewigkeit.» Und zu den Bösen werde Ich sagen: «Weichet von Mir, Ihr Verfluchten, ins ewige Feuer.»

Süsser Gast der Herzen und der Häuser
29. August 1969

Meine Töchter, es ist Mir so lieb, wenn ihr für einige Augenblicke eure Arbeit unter­brechet und Mir einen Besuch machen kommt.
   Ich bin der Süsse Gast eurer Herzen und eurer Häuser und liebe es so sehr, mit jener Achtung und Rücksicht behandelt zu werden, die Ich verdiene. Wie viel besser gingen alle Dinge in euren Familien, wenn ihr in jedem eurer Bedürfnisse zu Mir Zuflucht nähmet.
   Der Tag ist nur eine Folge von Hochs und Tiefs, von Schwierigkeiten, von Mühen und von Freuden. Haltet Mich im Zentrum eurer Mühen und eurer Freuden. Ich werde euch Trost geben und Ich werde Mich so freuen mit euch, dass alles verschönert sein wird.
   Wie gerne möchte Ich innig mit euch leben und wie ein Herz bilden, das in Einheit schlägt mit dem eurigen. Das Leben von Gott leben ist eine einfache Sache: Ihr habt Mir nur den Anteil eures guten Willens, eurer Gedanken, eurer Liebe und auch bloss des Wunsches der Liebe zu bringen.
   Ihr seid alle unvollkommen und Ich ertrage euch, obwohl Ich euch besser sehen möchte. Wenn ihr einander erträgt und wenn ihr einander verzeiht, verzeihe Ich euch. Seid gut, seid einig. Flucht nicht, die Gewitter zerstören die Felder, sie bringen der Vegetation keinen Gewinn.
   Wenn ihr eurem Zorn freien Lauf lässt, macht ihr nichts Gutes. Die Sanftmut, die Milde, die Güte, die Fröhlichkeit, das sind Dinge, die Gott gefallen und die jedermann gut tun.
   Ich segne euch, Meine Töchter, und Ich helfe euch.

Wachsam und beharrlich sein im Gebet
29. August 1969

C. - Jesus, hier bin ich zu Deinen Diensten.
   Jesus - Meine vielgeliebte Tochter, fürchte nicht, alle deine Kinder zum Gebete und zum Opfer anzuregen. Es werden traurige Tage kommen, und wer sich nicht mit diesen Mitteln zu verteidigen wissen wird, wird unterliegen. Wachsamkeit, Gebet und Beharrlichkeit im Gebet werden eure Verteidigung sein.
   Denke immer an die Gnade Gottes. Der Feind wird euch angreifen, aber lasst euch nicht unversehens angreifen eurerseits. Die Zeit vergeht schnell, und es kommt der Augenblick der Ernte. Meine Kinder, mögen sich jene fürchten, die nicht vorbereitet sind.
   Wenn ihr die Trauben erntet, werft ihr die schlechten Trauben weg, um nicht schlechten Wein zu haben. Es kommt der Augenblick der Kelterung, und wer nicht gute Traube ist, wird kein guter Wein ergeben, er ist bestimmt weggeworfen zu werden.

30. August 1969

Meine Tochter, fürchte nichts und verliere den Frieden nicht. Ich bin mit dir. Ich will dir eine neue Aufgabe anvertrauen: Jene, die zahlreichen, entmutigten und nieder­geschlagenen Priester moralisch zu stützen und ihnen zu helfen.
   Ich werde dir helfen, diese Aufgabe zu erfüllen. Bereite dich vor mit einem innigen Gebet und viel Abtötung. Kümmere dich nicht um das, was du sagen oder machen musst. Ich werde es dir eingeben.

Verbreite Liebe, Friede und Fröhlichkeit
31. August 1969

Meine vielgeliebte Tochter, halte dich nicht auf damit, dem Geschwätzt und den Ver­leumdungen, die andere machen können, zuzuhören. All das ist Zeitverlust, der niemandem nützt.
   Habe Ich dir nicht schon mehrere Male gesagt, dass Ich selbst deine Verteidigung sein werde? Vor was willst du Angst haben? Sind es vielleicht die Verleumdungen, die dich von deiner Aufgabe ablenken sollen? Die Schwierigkeiten und die Kreuze, die Widerwärtigkeiten und die Widersprüche sind der Stempel, die Mein Gut, Meine Erzeugnisse verzeichnen.
   Sei froh und verbreite Liebe, Friede und Fröhlichkeit in allen. Lade immer zur Ein­tracht ein, zur Verzeihung, zum Vertrauen. Alle zusammen sind in der Drangsal. Wenn der Teufel seinerseits den Hass verbreitet, fürchte nichts, fürchte nicht, ihm entgegen­zuhandeln, indem du die Liebe verbreitest.
   Wenn du Mich liebst und deine Brüder und deine Kinder, halte dich nicht auf über das was an Unvollkommenheiten passieren kann, sondern fahre fort mit deiner Arbeit mit frohem Mut, um nicht zu stranden und so auch jenes Gute zu zerstören, das ihr angefangen habt.
   Eure Schwäche und eure Fehler, von denen niemand ausgenommen ist, verursachen viele Schwierigkeiten, die ihr nur mit höherem Geist, d. h. mit gutem Willen und mit der unaufhörlichen Hilfe des Gebetes zu überwinden vermöget.

4. September 1969

Meine Tochter, die Akte der Liebe, die du Mir schenkst während der Nacht sind Mir sehr lieb und sie sind deshalb um so wirksamer.
   Während viele Schlafen, sündigen viele und vergessen Mich. Eine Seele, die Mich liebt, rührt Mein Herz und macht vieles gut.

Ich werde dein göttlicher Zensor sein
5. September 1969

Meine Tochter, Ich wünsche, dass die Hefte bleiben wie sie sind und fahren fort ge­druckt zu werden nach dem gleichen System. Sie sind keine neue Lehre, sondern nur die Wiederholung von ehemaligen Lehren. Sie sind deshalb ein lebendiges Zeugnis, dass Gott sich immer gleich bleibt und dass Er Seine Geschöpfe nie verlässt, zu denen Er auf verschiedene Arten spricht und sich ihrer Art sich auszudrücken bedient.
   Die Form ändern bedeutet jene Ursprünglichkeit und jene Frische wegnehmen, die Mein Dialog mit der Seele mit sich bringt. Habe Ich dir nicht gesagt, dass Ich dein Göttlicher Zensor sein werde? Und was fürchtest du dann?
   Du wirst keine Fehler in der Lehre machen, denn Ich führe deine Hand und deinen Geist. Bleibe eins mit Mir ·mit Vertrauen und mit Liebe.
   C. - Jesus, Du weisst, dass ich mit der Kirche bleiben will.
   Jesus - Und du bist es, eins mit ihr durch die Gnade und die Wahrheit. Wer auch immer die Hefte liest, kann in ihnen die Gottesliebe pochen hören, die Basis ist, Herz und Ziel des Gottesgesetzes und der Kirche. Sie sind wie liebevolle Briefe und Anwen­dungen, die Ich Dir schreibe, aber die Ich an alle Seelen richten möchte.
   Einige meinen, dass Ich Mich erniedrige, weil Ich zu dir spreche mit deinen eigenen Worten; aber habe Ich Mich nicht immer menschlicher Mittel bedient, um Mich bei Meinen Geschöpfen bekannt zu machen und von ihnen gehört zu werden? Und als Ich auf dem Berge Sinai zu Moses sprach, habe Ich Mich nicht kundgetan, indem Ich Mich eines brennenden Busches bediente, unter Blitz und Donner? Und wie hat Gott Sein Gesetz auf Steintafeln geschrieben, Er, der keine Hände hat, da Er Reiner Geist ist?
   Meine Tochter, der, welcher das Benehmen Gottes erforschen will, verliert sich im Mysterium Seiner Grösse und Seines Werkes. Als die Evangelisten die auszeichnend­sten Tatsachen geschrieben haben, die Mein sterbliches Leben betrafen, haben sie kei­ne neue Worte erfunden, sondern jeder hat in seinem Kauderwelsch geschrieben, was er gesehen und gehört, oder was er durch andere erzählen hörte.
   Nicht Ich war es, Der in ihnen sprach, sondern es war Gott, der sich ihrer Art auszu­drücken bediente und den Menschen Seine Lehre erzählte und lehrte. Das geschieht noch viele Male und immer. Also fürchte nichts. Es gibt noch eines, das du dir merken sollst: es würde Gott ein einziges Wort genügen, um sich verständlich zu machen. Es hat ein «es geschehe» genügt, um die Welt zu erschaffen.
   Um sich deiner Art und Weise dich auszudrücken zu bedienen, benützt Er viele Worte, wie die Leute es gewöhnlich tun. Die Wahrheit bleibt doch immer die selbe, ohne Änderung noch Umbildung, und das ist das Wichtigste.


Das Leiden der Passion                                                                                                                    Die Passion (Heft 12)
9. September 1969

C. - Mein Jesus, im Garten von Gethsemane hast Du Dich einer vorausgehenden Pas­sion unterziehen wollen. Empfange meinen Wunsch, Dir nahe zu sein, um teilzuneh­men an Deinen Schmerzen und um Dich zu trösten.
   Jesus - Meine Tochter, du hast gut gesprochen, es war eine wirkliche vorausgehende Passion, und als solche schmerzlicher als die wirkliche Passion. Wenn du ein Übel vor­aussiehst, fühlst du viel Bitterkeit und viel Angst, aber Du weisst nicht, was geschieht, oder du siehst die Einzelheiten nicht.
   In jener schrecklichen Nacht vom Donnerstag auf Karfreitag sah Ich das ganze Martyrium, dem man Mich in einigen Stunden unterwerfen würde und Ich empfand dessen ganzen Schmerz und die ganze Grausamkeit. Ich sah die Schergen, die Mich fesselten und Mir ins Gesicht spien. Ich sah jene, die über Mich spotteten und Mich mit schmählichen Beleidigungen verhöhnten. Ich sah Mich Meiner Kleider entblösst, dann wieder wie ein Verrückter bekleidet, den Strassen entlang gezogen und von Kaiphas zu Pilatus und von Pilatus zu Herodes geführt.
    Ich hörte jenes Volk, das Ich so sehr geliebt und mit Wohltaten überhäuft hatte, sein «crucifige» (kreuzige Ihn) schreien und an Meiner Stelle Barabbas, Dieb und Mörder, wählen. Ich fühlte Mir die Dornen die Stirne umgürten, die Geisselhiebe die Schultern und den Körper schlagen und Mir Fleischstücke wegreissen, und wie wenn das alles den unlöschbaren Durst Meiner Henker und des Volkes nicht zu löschen vermöchte, sah Ich sie das Kreuz auf Meine Schultern laden.
   Ich fühlte schon dessen ganzes Gewicht, zählte die Stürze bis zum Augenblick, wo Ich die Nägel die Hände und die Füsse durchbohren fühlte, und Ich sah Mich an ein Kreuz genagelt. Nichts entging Mir und Meiner Empfindsamkeit. Alles half mit, Mein Martyrium noch grausamer zu machen.
   Das Leiden der Passion erschien Mir in seiner ganzen Vollständigkeit und in allen seinen Einzelheiten mit einer solchen grässlichen Wirklichkeit, dass Meine Venen Blut schwitzten im Überfluss, so dass sich zu Meinen Füssen auf dem Boden rote Striche bildeten. Es kann Personen geben, die es verneinen, dass Ich viel gelitten habe und dass Meine Leiden jenes jeden andern Menschen der Erde übertraf; es kann Personen ge­ben, die es verneinen, dass Mein Leiden ohne Vergleich mit irgend einem Leiden eines andern Geschöpfes war; aber sie sind im Irrtum, und Ich erkläre dir warum.
   Eine Person leidet um so mehr, desto feiner, sensibler und liebevoller sie ist. Wer kann die unendliche Feinheit Meines Geistes verstehen, der so innig verbunden ist mit der Person des Wortes, mit dem sie eine Einheit bildet?
   Wenn eine Grobheit das Herz einer liebevollen Mutter verwunden kann, die sich für ihr Kind verschwendet, was kann das Herz des Sohnes Gottes leiden, welches, nachdem Er den Himmel für die Erde verlassen hat, um die Menschen, Seine Kinder, zur Erobe­rung der ewigen Güter zu führen, sich verraten, misshandelt und gekreuzigt sieht?
   Dann gibt es noch jene, die sagen, dass während der Kriege, die die Menschheit zerrissen, viele grössere Leiden als Meine und während längerer Zeit erlitten.
   Diese wissen nicht, dass, wenn Meine physische Anwesenheit in der Welt nur von kurzer Dauer war, Ich nie einen Augenblick aufgehört habe, in Meiner Kirche zu leben, die Mein mystischer Leib ist.
   Ich lebe in der Welt, obwohl unsichtbar, aber wirklich, unter den Eucharistischen Gestalten. Darum umfasst Mein Mysterium alle Zeiten und alle Orte. Mein Leiden wird erst am Ende der Welt ein Ende nehmen, da Ich für alle und mit allen und in allen jenen litt, die während der Jahrhunderte gelitten haben werden.
   Ich weiss, dass Meine Passion und Tod ein Geheimnis sind, das ihr nur schwer verstehen könnt, eben weil es ein Geheimnis ist. Aber eine blasse Idee wirst du davon haben können, wenn du denkst, dass eine Mutter, die ihre Kinder liebt, leidet für ihre Leiden, wie wenn es ihre eigenen wären.
   Aber wisse, dass Mich in jener schrecklichen Nacht jener Kummer am meisten quälte, zu sehen, wie im Laufe der Jahrhunderte die grosse Zahl der Seelen nicht die Wohltat der Erlösung werden haben können, oder noch schlimmer jene, die nicht dar­an teilhaben wollten: jene, die Meine Lehren werden zurückgewiesen, Mein Blut mit Füssen getreten und Meine Rettung verachtet haben werden. Ich sah deshalb die Wert­losigkeit der Erlösung für eine äusserst grosse Zahl der Seelen.

ER LITT FÜR ALLE MENSCHEN ALLER ZEITEN

Dann erschienen vor Meinen Augen alle Sakrilegien, alle Häresien, die Kriege und die Sünden aller Menschen und aller Völker bis am Ende der Welt.
   Du musst daran denken, dass Ich als Mensch gelitten habe, denn als Gott hätte Ich nicht leiden können; immerhin, da Meine Menschheit hypostatisch mit Meiner Gott­heit vereinigt war, vergrösserte die letztere Meine Fähigkeit zu leiden, Sie dehnte Meine Leiden aus und vermehrte sie bis zur äusserten Grenze der Verträglichkeit.
   Ich litt mit allen Märtyrern aller Zeiten die Leiden eines jeden. Ich litt für die Schlechtigkeit, die Ungläubigkeit der Bösen. Ich litt für die Unschuldigen und für die Unverstandenen und misshandelten Gerechten. Ich litt, Meine Heilige Mutter leiden machen zu müssen, Sie Meines Erlösungswerkes teilhaftig zu machen, so dass man Sie mit einem Grund die Königin der Märtyrer und die Miterlöserin der Menschen nennen könnte.
   Sage Mir, Meine Tochter, ob du nach dieser sehr kurzen Liste vor dem was Mich in jener heiligen Nacht leiden machte, doch imstande sein wirst, jene kleinen Kreuze, die Ich täglich auf die Schultern Meiner Kinder lege als Mittel der Rettung, zurückzu­weisen?
   Der, welcher sein kleines Kreuz verweigert, wird auf Mich und auf seine Brüder ein schwereres laden und legt Ungewissheit in das Gelingen der Rettung seiner Seele. Jener, welcher das Kreuz annimmt und mit Mir leidet, hilft Mir die Welt erobern und sie zu retten. Ich danke dir für diese Stunde, die du damit verbracht hast, an Meine Schmerzen zu denken. Wer sich darum kümmert, Meine Schmerzen zu lindern und Mich dafür zu trösten, mit dem werde Ich mit Meiner Mutter sein, um ihn für die seinen zu trösten.


Um sich selbst zu überwinden
15. September 1969

Meine Tochter, Ich wünsche, dass du an diesem Tag, der Meiner Schmerzhaften Mut­ter geweiht ist, jeden Schmerz und jeden Kummer vergisst, um an Sie und an das zu denken, was Sie schmerzt und Sie mit Mir ans Kreuz heftet.
   Verbringe diesen Tag in heiliger Sammlung aus Liebe zu Ihr. Sie ist die beste der Mütter und verdient deine ganze Liebe und dein Verständnis. Du wirst davon einen geistigen Vorteil haben, denn Sie wird dir helfen, dich selbst zu überwinden und dich in vielen, unbedeutenden Dingen zu besiegen, für die du dich unnütz quälst.
   Lasse die Menschen denken was sie wollen, was dich betrifft. Was liegt dir daran, wenn sie dir sagen, dass du einen Buckel hast, wenn es nicht so ist? Jeder Kopf hat seine Art zu sehen und zu denken, und wenn du die an dem überzeugen wolltest nach deiner Art zu denken, würdest du nur den Frieden verlieren und dich unnütz plagen.
   Denke den Willen Gottes in dir zu verwirklichen und ihn auf die beste Art zu erfül­len. Wundere dich nicht einmal über deine Unvollkommenheiten und deine Stürze, denn die menschliche Schwäche ist so gross; darum ist es besser sich zu wundern wenn man aufrecht bleibt als wenn man fällt.
   Deine Zornausbrüche bringen niemandem Gutes, während der Friede und die Heiterkeit denen ein gutes Beispiel gäben, die dich umgeben. Es ist dir erlaubt, die Wahrheit zu sagen und dich zu verteidigen, aber ohne Aufdringlichkeit und ohne Hartnäckigkeit. Das Sichversteifen und Sichdurchsetzen in den Sachen ist Zeichen von Eigenliebe und sie verdirbt vielmehr Dinge als ihr denkt.
   Darum schliesse diese schmerzliche Paranthese und gehe mit Vertrauen vorwärts.
Dein Beichtvater leitet deine Schritte, und wenn er dir auch widerspricht und dich mahnt, macht er es einzig zu deinem Wohle und um dich Fortschritte machen zu lassen in der Tugend.
   Möchtest du immer Kind bleiben darin? Es ist wahr, wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht ins Himmelreich eingehen, aber das will sagen, dass du ihre Demut, Einfachheit und Vertrauen nachahmen sollst.
   In den Tugenden jedoch muss man wachsen bis man Meine Grösse und jene Meiner Mutter erreicht. Eine geistige Grösse, bestehend aus Selbstverzicht, von Leiden und von wirklicher Liebe, die sich identifiziert mit dem Willen Gottes.
   So musst du vorwärtsgehen und alles beiseite lassen, was dich verspätet in der Ver­wirklichung der Vollkommenheit.

Das Wort Gottes
18. September 1969

Meine Tochter, höre gut auf Mich. Mein Wort ist Leben, aber wie die natürliche Nahrung dem Körper wenig nützt, wenn du sie ohne Appetit nimmst, so bringt diese geistige Nahrung, die das Wort Gottes ist, dem Geist keinen Nutzen, der sie nicht wünscht und nicht assimiliert.
   Mein Wort ist Licht; es verjagt die Nebel. Wenn sich die Sonne erhebt, verschwindet die Nacht, der Tag rückt vor und die Sonne verbreitet sich mit der Kraft ihres Glanzes. Desgleichen gebietet Mein Wort dem Irrtum und verjagt ihn. Als Licht der Seele hüllt es sie ein und Mein Wort führt alles.
   Wer Mein Wort liebt, macht es wie jener, der sich dem Meister anvertraut und sich von ihm führen lässt. Mein Wort ist wie eine Musik, die in der Tiefe der Seele spricht und in ihr das Wahre, das Schöne, das Gute und das Heilige entdeckt. Es ist eine ganze Skala von übernatürlichen Farben, die, dem Blicke der Seele exponiert, davon aus­wählt, sich zu eigen macht und sich deren bedient, um Mein Angesicht in sich selbst zu malen.
   Mein Wort ist wie ein Feuer, das sich der Seele bemächtigt und ihr Rüstigkeit und Jugend, Kraft und Milde, Autorität und Grazie gibt, damit der Mensch die Gefahren, die ihn von allen Seiten überfallen und belästigen, gesund und sicher überwinden kann.
   Darum wünsche Ich, dass Mein Wort weit verbreitet werde, und Ich segne jenen, der sich verpflichtet, es in andere Sprachen zu übersetzen, denn alle Meine Kinder müssen es kennen, um es in die Tatumzusetzen und dem Herrn, Gott aller Völker des Univer­sums, besser zu dienen.


Der Zweck der Gebetsgruppen
19. September 1969

P. Pio - Meine Kinder, Ich bin gekommen, um euch zu ermutigen und euch zu besuchen. Ich 'bin Pater Pio und da die Gebetsgruppen besonders Meinem Schutze anvertraut worden sind, muss Ich ein ganz besonderes Wort an euch richten.
   Ihr habt gut verstanden, welches der Zweck dieser Gruppen ist. Viele haben ihren Sinn entstellt, aber ihr habt ihn verstanden, denn bevor sie offiziell existierten, hat eine Gruppe schon verwirklicht, was seine Prinzipien bildeten: das Gebet und die prakti­zierte Nächstenliebe bei den Kranken.
   Das Gebet, das euch mit Gott verbindet, die Nächstenliebe, die euch mit euren Brüdern verbindet: Von diesen bei den Dingen leiten sich alle andern ab. Was Ich euch indessen besonders empfehle, ist eine grosse Demut, damit eure Werke Gott angenehm seien.
   Nie möge es zwischen euch irgend eine andere Rivalität geben als jene, der letzte der Klasse zu sein; denn wenn sich unser Göttlicher Meister Diener aller gemacht hat, was werden wir machen müssen?
   Und auch wenn der Herr euch ruft, das Apostolat der Güte in einer besonderen Art und Weise auszuüben, möge dieses gute Werk in der Stille ausgeführt werden, so dass nur eure Schutzengel Kenntnis davon haben, um es dem Herrn zu melden.
   Seid gut zueinander und liebt euch gegenseitig, einander immer verzeihend, auch wenn es euch scheint, im Recht zu sein. Möge die Nächstenliebe und die Demut eure Herzen leiten und euch auf der rechten Strasse führen, die in den Himmel führt.
   O, der Himmel, Meine Kinder, O, wie sehr wünschte Ich, euch einen Winkel des Himmels zeigen zu können, wo man eine Glückseligkeit ohne Grenzen geniesst! Meine Kinder, nie mögen euch der Leiden zuviele scheinen, denn zu gross ist in ihrem Gegen­satz die ewige Glückseligkeit!
   Wisst zu lieben und zu leiden. Mögen die Wundmale, die Meine Hände und Füsse und Meine Seite durchbohrt haben und die im Himmel in ungeheurer Herrlichkeit erstrahlen, euch Anregung sein, mit Ergebung und Freude die Dornen anzunehmen, die euer Herz verwunden, und die zu Gnaden und Tröstungen reifen werden.
   Meine Kinder, Ich segne euch, einer nach dem andern und Ich werde euch während der Reise begleiten.


Die Kirche, Braut Christi
23. September 1969

P. Pio: - Meine Kinder, Ich bin hier, wie Ich es euch versprochen hatte. Die schönste Begegnung mit Meinen Gebetsgruppen ist jene während der hl. Messe. Das ist der feierlichste und wichtigste Augenblick. Ich bin hier und vereinige Mich mit euren Lei­den, die ihr in den Kelch legen werdet, wo wenig Wein das Blut Jesu werden wird; Ich bin hier, um in jenen Kelch zusammen mit den Leiden Jesu und den euren auch die Meinen zu legen.
   So können wir alle der Kirche nützen. Die Kirche, die leidet, die betet, die weint, ist so durch euch vertreten, ihr wird durch euch geholfen und sie wird auch durch euch ihren Triumph haben.
   Die Kirche ist Mutter und ihr seid die Kinder. Lernt eure Mutter lieben. Macht ihre Tränen und ihre Bitten zu den euren. Der Papst ist der Chef der Kirche, und Er, wie J esus, ringt mit dem Tode auf Seinem Kalvarienberg, Vereinigt euch mit Ihm, betet mit Ihm. Er ist Jesus auf Erden und Seine Mutter und eure Mutter, das ist Maria.
   Meine Kinder,liebt die Kirche und bietet Gott alles an, was gross ist in der Kirche.
Bietet Gott die Grössen der Kirche an, Braut Christi, unvergleichlich, unsterblich und unbesiegbar. Die Kirche mit ihren Märtyrern, mit ihren Heiligen, mit ihren Siegen.
   Und bietet dem Vater alles an, was in der Kirche blutet, das Herz des Papstes, das Herz der Guten, die wünschen mitzuarbeiten mit der Kirche für die Heiligung und die Bekehrung aller Menschen. Und jetzt, bei der Darbringung dieses grossen Opfers, das die Göttliche Justiz besänftigen, befriedigen und das Herz Gottes erfreuen kann, bie­tet auch eure Opfer an.
   Bietet sie in einer so intimen und tiefen Vereinigung mit der ganzen Kirche an, dass sie mithilft, sie zu heiligen und sie zu wirksamen Mitteln der Erlösung für alle macht, fähige Mittel, um die Gnaden zu erlangen, die ihr wünscht, um dem Herrn besser zu dienen und zum ewigen Leben zu gelangen.
   Und jetzt, Meine Kinder, segne Ich euch und bleibe bei euch, denn die Gabe der Bilokation, die Gott Mir im Laufe Meines irdischen Lebens gewährte, ist jetzt viel leichter, da Ich in Gott euch allen und jedem einzelnen nahe sein kann.


Die ganze Welt soll den Jungen gehören!
24. September 1969

Jesus - Meine vielgeliebte Tochter, heute wirst Du die Zusammenkunft der Jungen halten, die wünschen, den Gebetsgruppen der Jungen anzugehören, und du kannst nicht verstehen, wie teuer sie Meinem Herzen und dem Herzen Pater Pios sind. Er wünscht diese Gruppen mit der gleichen Innigkeit, mit der er die Erfüllung des Reiches Gottes in der Welt wünscht und in der Kirche, und er betet viel für sie.
   Wenn du wüsstest, wie teuer die Jungen Meinem Herzen waren und sind! Sie sind Mir so teuer wie dem Gärtner die zarten Pflänzchen, die er gesät und gepflegt hat, wie der Henne die Kücken teuer sind, wie dem Künstler das Wer k, das aus seinen Händen entstanden ist.
   O, wie sehr wünschte Ich, dass alle Jungen zu Mir kämen! Ich sehe sie Meinen Händen und Meinem Herzen entfliehen! Der Dämon macht sie zu seiner Beute und, nachdem er sie verführt und getäuscht hat, zieht er sie in den Kot.
   Wenn sie doch auf Meine Stimme hören und Mir folgen wollten! Ich gehe sie rufen mit den süssesten Namen und zeige ihnen die höchsten Ideale. Es ist wahr, Ich verlange Opfer von ihnen, aber dafür welche Freude, welche Gnade ... ! Was sie Mir geben, gebe Ich ihnen hundertfach zurück, und sie werden es nie bereuen, Mir gefolgt zu sein.
   Ich habe immer Junge gerufen, und Ich habe ihnen Beweise der Liebe und des Vor­zugs gegeben. Ich habe sie an Meinen Geheimnissen teilnehmen lassen. Ich wählte den Apostel Johannes, und es hat sich' zwischen Mir und ihm eine solche Liebe entwickelt, dass er Mich als einziger von Meinen Aposteln nicht mehr verliess.
   Lazarus war Mein grosser Freund und Meine Liebe zu ihm war so, dass Ich vor seinem Grab vor wahrem Schmerze geweint habe und ihn vom Tode erwecken wollte.
   Jung sein heisst Gedanken, Liebe und Ideale aus Feuer besitzen, die wie die Sprung­feder sind, die springen, laufen, fliegen macht. Der Junge besitzt eine Anziehung und eine Kraft, die ihn den andern Menschen teuer macht: davon ist das Apostolat die Folge.
   Der Junge ist Leben und wo er vorübergeht, bringt er eine Note von Heiterkeit und Freude. Es hängt indessen alles ab vom Zustand der Gnade, die er besitzt. Ein vom La­ster und von der Sünde verweichlichter und verblödeter Junge verliert alle Anziehung, er flösst manchmal Abscheu ein, andere Male Mitleid.
   Die Jugend verschwenden, ist wie die kostbarste Münze verlieren, die wichtigste Periode des Lebens und sie für immer zerstören.
   Mögen die Jungen zu Mir kommen, sie mögen an Mein Herz kommen. Ich verbiete ihnen die Unterhaltung nicht, wenn sie gesund ist. Ich werde nicht von allen verlangen, dass sie Mir folgen auf dem Wege der vollkommenen Keuschheit. Ich werde sie sogar vorbereiten, ihre Mission im Kreise der Familie zu erfüllen. Ich werde sie kühn und stark machen, aufrichtig und ehrlich, eingenommen vom Guten.
   Die hohen Gipfel der Heiligkeit werden sie nicht erschrecken und, mehr noch, das Beispiel der grossen Pioniere des Glaubens und der Nächstenliebe wird ihre Werke zu grossen Eroberungen führen.
   Man sagt, dass die ganze Welt den Jungen gehört. Sie möge ihnen wirklich gehören und sie selbst mögen den Sauerteig sein, der in der Masse gärt und sie mögen uner­hoffte Veränderungen bewirken, Wunder des Guten.
   Ich segne die Jungen mit der ganzen Kraft Meiner Liebe.

Ich habe den Menschen für das Glück erschaffen
25. September 1969

Meine Tochter, du hast Mir gesagt, dass Du bereit wärest, die Nacht und den Tag zu opfern, um Mich zufrieden zu stellen, und Ich nehme an, was du Mir geben willst. Sage Mir, was du wünschest im Austausch jeden Opfers, denn Ich bin Jener, der empfängt und der gibt. Jede, sogar kleine Gabe, zahle Ich mit Überfluss und Grossmut zurück.
   Gib jedem Opfer eine gute Meinung und Ich werde glücklich sein, dich zufrieden zu stellen. Höher als jede andere Meinung setze die Liebe, die schon durch sich selbst dein Opfer aufwertet.
   Es ist nicht so, dass Ich wünsche, dass der Mensch leidet aus Liebe zu Mir. Ich habe den Menschen für das Glück erschaffen, und Ich wünsche das Leiden in sich selbst nicht für ihn: aber es ist eine Kundgebung der Liebe. Deshalb versprechen sich zwei Personen, die sich lieben, dass sie sich der eine für den andern opfern werden.
   Es gibt keine wirkliche Liebe ohne Schenkung, und in der Hingabe seiner selbst ver­mutet man die Annahme des Willens des andern und den gegenseitigen Wunsch, auf etwas zu verzichten, um dem andern Freude zu machen. Auch zwischen euch ist es so, nicht wahr?
   Diese natürlichen Wünsche und Gefühle hat Gott in das Herz der Menschen gelegt, und sie sind schön und gut, denn sie sind der lebendigste Ausdruck der christlichen Liebe. Habe Ich euch nicht gesagt: «Liebt einander wie Ich euch geliebt habe?» Und habe Ich euch Meine Liebe nicht bewiesen, indem Ich Mich selbst opferte auf dem Kreuz?
   Möge deshalb jedes eurer Opfer ein Ausdruck der Liebe sein, dank welchem man sagen kann, dass die Liebe um so stärker ist, je grösser das Opfer ist.
   Mache aus deinem Leben eine schöne Blütezeit von aus Liebe zu Gott dargebrach­ten Opfern. Gib die Frucht davon den Brüdern der ganzen Welt. Es wird sein, wie wenn du allen die Hand reichtest und allen helfen würdest. Denke daran, dass der Wert des Opfers abhängt von der Grösse der Liebe mit der du es anbietest.

Werdet nie müde vom Beten
29. September 1969

Meine lieben Kinder, Ich bin der Barmherzige Jesus, und Ich bin glücklich, Mich hier inmitten von euch zu befinden und aus den Händen Meiner sehr lieben Mutter jene duftenden Rosen zu erhalten, die ihr Ihr geben werdet.
   Wie nötig ist das Gebet, Meine Kinder! Welche Stärkung bringt es der Seele, die es gebraucht als Mittel der Rettung und welche Freude bereitet es dem Herzen Gottes, das zuhört und segnet und Seinen Kindern alle Schätze mitteilen kann, von denen Sein Herz voll ist.
   Meine Kinder, werdet nie müde vom Beten. Möge diese eure Begegnung ein geist­liches Gespräch sein, das sich zwischen Erde und Himmel abwickelt. Euer Herz be­reichert sich mit übernatürlichen und göttlichen Reichtümern, die euer irdisches Le­ben umformen in himmlisches Leben.
   Betet mit reinem Herzen. Darum habe Ich es gerne, wenn ihr vor dem Gebet einen Gedanken der Reue zu Mir erhebt und einen Augenblick darüber nachdenkt, wie elend ihr seid im Vergleich zu eurem Gott. Es ist wahr, dass euch die Demut schon in die Lage jenes versetzt, der verdient, erhört zu werden, denn sie macht euch klein in euren eigenen Augen und in jenen Gottes. Aber die Reue über eure Sünden erwecken ist sehr nützlich, denn das lässt unverzüglich Gott mit Seiner Gnade und Seiner Verzeihung intervenieren.
   Ich gebe euch eine Lehre. Bedenket, Meine Kinder, dass, wenn viele Beichten oft unwirksam sind, weil routinemässig, ist es wegen des Fehlens des Gebetes.
   Ich werde noch mit euch sprechen kommen während des Monates Oktober, und Ich werde euch ein grosses Geschenk machen. Mittlerweile, während Ich euch einlade, auch diesen schönen Monat, der dem Rosenkranz gewidmet ist, mit besonderem Eifer zu leben, und jener, dessen Königin Sie ist, duftende Rosen zu schenken, lade Ich euch ebenfalls ein, euch anzustrengen, dass das Gebet, wohl vorbereitet und gut gebetet, überall verbreitet werde.
   Möge in euren Häusern das Gebet des Rosenkranzes widerhallen und die ganze Familie in dieser Vereinigung der Liebe zusammenziehen und sie in einen echten Rosengarten verwandeln, und wenn die Dornen nicht fehlen, wird auch jener süsse Duft nicht fehlen, der die Herzen erfreut.
   Möge dieses schöne Gebet in den Kirchen widerhallen und möge es wiederum wie ehemals, die Kinder um den Vater versammeln und mögen die Pfarreien wieder leben­dig werden vom Glauben und von der Liebe. Möge dieses Gebet auf die Lippen der Jungen und der Alten, der Sünder und der Gerechten zurückkehren.
   Mögen die kleinen Kinder lernen, den Rosenkranz durch ihre Finger gleiten zu lassen und mögen sie wissen, dass neben ihnen jemand ist, der das, was sie sagen, zählt und dass sie von Gott das erhalten, was sie geben.
   Möge das Gebet in der Welt neu geboren werden, um alle daran zu erinnern, dass sich die Welt ohne es nicht halten kann, dass Gott das Böse nicht verzeiht und dass der Böse triumphiert.
   Meine Kinder, Ich segne euch und Ich liebe euch. Ihr möget wissen, dass den' Familien und der Welt viele Strafen erspart werden, gerade wegen diesen Gebeten, die ihr mit soviel Liebe und mit soviel Glauben zum Himmel erhebt.


Der Erzengel Michael
29. September 1969

Jesus - Meine Tochter, bevor dieser Tag zu Ende geht, der von der Kirche der Verherr­lichung des Erzengels Michael gewidmet ist, möchte Ich mit dir von ihm sprechen, der die himmlischen Scharen präsidiert und die Kirche schützt, indem er sie vor den Dämonen verteidigt.
   Michael ist der grösste und der demütigste der Engel. Sein Name bedeutet: «Wer ist wie Gott?», und genau bei diesem Schrei entfesselte sich die grosse Schlacht zwischen den guten und den widerspenstigen Engeln, die Michael und seine Truppen besiegten, indem er die Rebellen in die Hölle stürzte.
   Er glänzt im Himmel im funkelnden Lichte und ist einer der sieben grössten Geister, die vor dem Thron Gottes Ihn anbeten, immer bereit, Seine Befehle auszuführen.
   Er ist Kämpfer und stark. Er verfolgt den Teufel und bodigt ihn überall. Er ist mäch­tig gegen jene, die die Kirche verfolgen. Er spürt die Gefahren und die Häresien auf und er verteidigt die Kirche gegen alle Angriffe des Feindes. Er ist tapferer Verteidiger von jenen, die ihn anrufen und er erhält von Gott die Tugenden, die Ihm den Menschen teuer machen.
   Die Demut in der Wahrheit ist die Tugend, die ihn stark machte, und die er jenen lehrt und jenen verschafft, die sie durch seine Fürbitte verlangen.
   Rufe ihn an als Verteidiger der Kirche, in diesem Augenblick in besonderer Konfu­sion und Kampf; rufe ihn an für alle Gläubigen, aber auf besondere Art für die Diener Gottes, gegen welche der Dämon im Begriffe ist, eine böse Schlacht zu entfesseln.

Die Besessenen
30. September 1969

C. - Jesus, wie kommt es, dass wir nicht einmal in Deinem Namen und unter Anrufung des Hl. Michael fähig waren, diese Besessenen zu befreien?
   Jesus - Sie sind ein lebendiges Zeugnis vonder Existenz des Teufels und von seinem schädlichen Werk in der Welt, vor dem sich alle hüten und verteidigen müssen durch Gebet und durch die Busse.
   Der Teufel ist ein Geist, aber wenn er in einen Körper eintritt, ergibt sich wie eine Inkarnation, und dieses Körpers bedient er sich als ein Instrument des Bösen. Wenn die Seele in der Gnade Gottes lebt, hat der Teufel keinen Einfluss auf sie, denn das, was die Sünde ausmacht, ist der Wille. Er will alle zur Verzweiflung und zum Hass bringen, aber wenn der welcher besessen ist, betet und die Geduld übt, heiligt er sich noch durch ihn, den Teufel.
   Für die besessenen Personen ist es wie mit jenen, die auf dem Schlachtfeld sind und sich an vorderster Front befinden. Wenn der Soldat mit dem Feind paktiziert, verrät er sich selbst und verrät sein Vaterland, indem er dem Feind den Weg weist. Die Seele, die sich im Stande der Sünde befindet, bahnt dem Bösen den Weg, der nach ihm viele an­dere einführt.
   Ich habe dir schon bei andern Gelegenheiten gesagt, dass das Leben des Menschen eine herbe Schlacht ist, und dass er nie allein ist um zu kämpfen, wenn er es nicht will. Ich bin immer an seiner Seite um ihn zu verteidigen, und Ich werde ihn nicht fallen lassen, wenn er auf Meine Worte hört und Meine Belehrungen befolgt.
   Nach der Erschaffung der Menschen haben die Dämonen ihre Zerstörungs arbeit begonnen. Die Versuchung der Eva, der Brudermord von Kain sind der Anfang gewesen. Aber wieviel andere sind nach diesen Delikten begangen worden und werden immer noch begangen? Eine ganze Kette schliesst Meine Kinder ein und zieht sie mit sich. Die Irrenanstalten, die Spitäler und die Städte sind voll von Kranken. Meistens sind es Scheinkranke, die der Dämon physisch, moralisch und geistig plagt.
   C. - Herr, wie können wirsoviele arme Unglückliche befreien?
   Jesus - Ich selbst haben während Meines Aufenthaltes auf Erden die Dämonen ver­jagt und zahlreiche Besessene geheilt, und ich habe diese Macht nicht nur Meinen Aposteln gegeben, sondern auch den Jüngern, die Mir folgten.
   Viele hatten Erfolg. Auch Judas verjagte die Dämonen, aber am Ende hat einer von ihnen von ihm Besitz genommen, weil Judas sich nicht gegen ihn vorgesehen hatte. Um Dämonen zu verjagen braucht es Gebet und Busse, Keuschheit und Demut. Jetzt haben die Dämonen die Erde überfallen, denn Ich will den rebellischen Menschen auch durch sie strafen.
   Meine Kirche hat den Auftrag, sie zu verjagen. Meine Priester, die das annehmen und diese Aufgabe übernehmen, müssen auch die Verpflichtungen annehmen, die dieser Auftrag enthält. Ein Soldat kann sich nicht in eine Schlacht wagen, wenn er ohne Waffe ist und ohne Verteidigung. Die Kirche kann, als gute und vorsichtige Mut­ter, niemand zwingen, sich zu dieser Schlacht zu verpflichten, wenn jener, welcher sich verpflichtet, es nicht gleichzeitig übernimmt, ein reines Leben zu führen. Ihr sagt ge­wöhnlich: «Man spielt nicht mit dem Feuer.» Ihr werdet auch sagen können, dass man nicht spielt mit dem Dämon.
   Bete, Meine Tochter, betet alle, damit überall die Heiligkeit Gottes blühe, und dann wird die Zahl jener, die sich der Macht Gottes bedienen, grösser werden, und es wird ihnen gelingen, die Dämonen zu verjagen überall wo sie sind.
   Flieht die Sünde, lebt in der Gnade, ruft euren Schutzengel an, die Königin der Engel, den hl. Erzengel Michael. Der Sieg wird euer sein, fürchtet nicht.

Als ich den Rosenkranz betete
30. September 1969

Papst Johannes XXIII. - Meine Kinder, ich bin hier bei euch, und ich habe mit euch und für euch gebetet. Ich bin Papst Johannes und ich bin gekommen, um eure Herzen vorzubereiten, den der Jungfrau des Rosenkranzes gewidmeten Monat mit besonde­rem Eifer zu verbringen.
   Ihr wisst wie sehr ich die Himmelsmutter geliebt habe und wie sehr es mir daran ge­legen war, Sie bekannt zu machen und zu lieben. Meine Berufung ergab sich eben in einem ihr geweihten Heiligtum, als ich den hl. Rosenkranz betete.
   Heute gibt es wenig Berufungen und die Priester kommen vom guten Wege ab, weil sie diese schöne Andacht verlassen haben, die ihnen soviel Kraft gab, um ihren Beruf zu erfüllen und um auch inmitten der Schwierigkeiten festzuhalten an ihrem Glauben.
   Die Familien zersetzen sich immer mehr und die Liebe fehlt, weil es nicht mehr die Himmelsmutter ist, die sie vereinigt hält. Und die Gesellschaft geht dem Ruin ent­gegen und die Moral fehlt ihr.
   Ihr, Meine Kinder, seid eifrige Apostel dieser schönen Andacht und seid sicher, dass ihr den schönsten Himmelssegen haben werdet.
   Der hier anwesende Priester sei reich gesegnet für die grosse Liebe, die er zur Mutter­gottes hat. Ich begleite ihn und ich schenke ihm eine grosse Güte, dank welcher er viele Seelen für Gott gewinnen wird. Ihm gehört mein besonderer Segen und die Versiche­rung, dass alle Personen, die er der Hl. Jungfrau empfiehlt, auch von mir gesegnet werden.

Apostel des hl. Rosenkranzes
1. Oktober 1969

P. Pio. - Meine Kinder, ich bin gekommen, um euch zu ermutigen, euer so gut ange­fangenes Leben der Liebe zu Gott und zur Hl. Jungfrau weiterzuführen. Möge in eurem Herzen eine unaufhörliche Dankeshymne zu Gott Vater und Herr aller Dinge erschallen,' der euch liebt mit Vorzug und gegen euch ein grosses Erbarmen und so grosse Barmherzigkeit walten lässt.
   Möge auch in euren Herzen und auf euren Lippen der Lobgesang für Maria erschal­len: Sie hat euch zu Aposteln dieses schönen Gebetes bestimmt, das der Teufel ver­schwinden machen möchte von der Oberfläche der Erde, denn er ist Quelle himm­lischer Güter und mächtiger Waffen gegen das Böse: der Rosenkranz.
   Ich versichere euch, dass ich durch seine Vermittlung so und soviele Gnaden erhalten konnte für alle jene, die mit Glaube und Vertrauen zu meinem Gebet Zuflucht nahmen.
   Er ist ein duftendes Gebet, das den Thron der Jungfrau umgibt und Ihre Hände durchduftet. Immerhin sorgt, dass dieses Gebet aus eurem Herzen kommt und dass es in den Augen des Glaubens eine Verwirklichung der frohen, schmerzlichen und glor­reichen Bilder sei, die das Leben Jesu und Mariens auf Erden darstellen.
   Macht jedes Mal, wenn ihr den Rosenkranz betet, eine allgemeine und besondere Meinung und macht, dass durch dieses Gebet ein Regen von Gnaden auf die ganze Welt falle.
   Meine Kinder, ich segne euch, fahrt gut fort und bleibt in der Fröhlichkeit!


Die Reinheit
3. Oktober 1969

Hl. Maria Goretti* - Meine lieben Schwestern. Ich bin hier bei euch, kennt ihr mich? Ich bin Maria Goretti. Ich habe wenige Jahre auf der Erde gelebt, aber ich geniesse im Himmel grossen Ruhm. Ich bin bei der Schar der Jungfrauen und Märtyrer, die gerne ihr Leben gaben, um die schöne Tugend der vollkommenen Reinheit intakt zu bewah­ren.

   O, wie sehr wünsche ich, dass in diesem Moment alle Jungen der Erde hier gegen­wärtig wären, um zu ihnen sprechen zu können und ihnen die Hässlichkeit der Sünde und den Preis der Tugend, besonders der Reinheit, die Jesus und unserer Mamma des Himmels so teuer ist, zeigen zu können.
   Ich werde euch jetzt sagen, wie im Himmel mit mir auch meine gute Mutter verherr­licht wird, die mir von meinem frühesten Alter an einen solchen Abscheu vor der Sünde eingeprägt hat, besonders vor der Sünde der Unreinheit. Darum hätte ich schon von meiner Kindheit an nicht gezögert, eher mein Leben zu geben als zu sündigen.
   Ich muss euch auch sagen, welches das Mittel war, das meine Mutter angewendet hat, um mich zu stärken gegen die Feinde der Seele und des Körpers. Sie lehrte mich das Gebet zu lieben und unter andern auch den Rosenkranz, den sie mehrere Male, Tag für Tag, betete - und die heilige Furcht Gottes. Obwohl wir die Gewissheit Seiner un­endlichen Liebe und Seiner Verzeihung hatten, fürchtete man gerade wegen dieser Furcht Gottes, Ihn zu beleidigen, und gerade weil man Ihn so gut wusste, durfte man Ihn nicht beleidigen.
   Das ist es, was ich gekommen bin, euch allen zu sagen, besonders den lieben Müt­tern, Schwestern und lieben Brüdern, fürchtet den Herrn, denn wenn Seine Liebe un­geheuer ist, so ist Seine Gerechtigkeit auch gross. Väter, Mütter, lehrt diese Wahrheiten euren Kindern von ihrem zartesten Alter an und mögen die kleinen Kinder lernen, die Gegenwart Gottes zu achten.
   Möge ihr Betragen jenem der Engel gleich sein, die neben ihnen auf der Erde sind, ihren Gott sehen, Ihm dienen, Ihn ehren und an Ihn denken. Wisset, liebe Mütter, dass eure Kinder eure Krone im Himmel sein werden in dem Masse, als ihr ihnen ein Mittel der Vollkommenheit und des Aufstiegs wart.
   Bittet Mich jeden Tag für eure Töchter und macht, dass auch sie sich an Mich wen­den mit Vertrauen und Liebe. Ich schütze und segne die jungen Mädchen, die, vom Wunsche erfüllt, die schöne Tugend zu bewahren, sich anstrengen mit jener Zartheit und Klugheit in ihrem Betragen, das sie bei allen weisen Männern bewunderungswür­dig macht, jene also, die bei den jungen Mädchen nicht die Befriedigung ihrer Sinne suchen, sondern die wahren Begleiterinnen des Lebens, mit denen sie in den Himmel kommen müssen.
   Und jetzt segne Ich euch alle und empfehle euch zu beten, damit die Gebetsgruppen der Jungen überall auftauchen und sich jenen Jungen entgegenstellen, die sich nur dem Vergnügen und dem Laster hingeben.

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* Hl. Maria Goretti, geb. 16. Oktober 1890, in einer armen Bauernfamilie von Corinaldo, bei Ancona. Am 5. Juli 1902 von einem jungen Nachbarn durch mehrere Scheren stiche wegen ihrer Weigerung, Gott durch Unreinheit zu beleidigen, verwundet, starb am folgenden Tage im Alter von 12 Jahren im Spital von Nettuno bei Rom. In Nettuno ruht der Körper der jungen Märtyrerin. Sie wurde von Pius XII. am 21. Juni 1950 heiligge­sprachen.


Glauben, lieben und handeln kosten Opfer
14. Oktober 1969

Meine vielgeliebte Tochter, lasse jedes reden was es will, was es wünscht und was es meint, dass es besser sei, dass es gesagt werde. Verliere den Frieden nicht, der so kost­bar ist um im Guten fortfahren zu können.
   Wenn dein Glaube, deine Liebe und die Güte deiner Werke nicht geprüft werden, so dass glauben, lieben und handeln dich ein Opfer kosten, welchen Verdienst hast du? Wenn alles mit vollen Segeln geht und dir günstig ist, gehst du vorwärts wie jener, der vom Winde getragen wird und der Welle folgt.
   Aber das Leben des Christen ist nicht leicht. Er darf sich nicht fortbewegen lassen vom Strom, sondern er muss frei handeln, den Hafen als Ziel anstrebend. Hart ist der Weg, die Strasse ist voller Dornen, aber die Schwierigkeiten vermehren den Verdienst. Im Wettbewerb um den Himmel zu erreichen, dürfen die Hindernisse, die dem Siege mehr Wert geben, nicht fehlen.
   Vorwärts, mit Mut, Meine Tochter. Ich bin dein Steuermann. Ich führe dein Barke, und wenn Ich zumal zu schlafen scheine, mache Ich es nicht, um von dir gesucht und gebeten zu werden. Der Wunsch, Mich in dir handeln zu machen, muss dir viel Froh­mut und Freude geben, da Ich es bin, der es verwirklicht, indem Ich dir eine Wirksam­keit und genügende Gnade gebe in der Erfüllung deiner Mission.
   Wer an Mich glaubt, wird nicht ewig sterben, das sage Ich dir.

Die Gabe der Stigmata
19. Oktober 1969

C. - Jesus, warum gibst Du gewissen Personen die Wundmale?
   Jesus - Die Wundmale sind die Zeichen Meiner Passion, jetzt glorreiche Zeichen und gleichzeitig schmerzhaft, die Ich Meinen Vater anbiete, indem Ich um Erbarmen flehe für Mein Volk. Es sind Zeichen der Erlösung, die auf der Welt fortfahren wird, solange es auf der Erde eine Seele zu retten gibt.
   Alle Menschen sollten Meine Mitarbeiter sein im Werke der Rettung und ihr Beitrag an Blut geben, auch wenn es nur als Opfer verstanden ist.
   Sehr oft vergessen die Menschen die Fortdauer Meiner Kreuzigung, obwohl un­blutig, im Heiligen Messopfer, und sie vergessen vor allem, wieviel Ich für sie gelitten habe und den Wert Meines Leidens.
   Darum wähle Ich zumal grossmütige Seelen, um alle an das grosse Geheimnis zu erinnern: Mein Leiden und Meinen Tod am Kreuz.
   Ein zweites Motiv veranlasst Mich, diese Gabe einigen Seelen zu geben. Je mehr Mir der Christ gleicht, desto mehr wird er geliebt und ist verdienstvoll in den Augen Meines Vaters. Niemand kann sagen, dass er Gnaden verdient von seiten Gottes, denn alles, was den Menschen gegeben wird, ist umsonst, vom natürlichen Leben bis zu seiner Erhaltung, vom Leben der Gnade, vom Glauben ans Paradies, wohin alle gerufen sind (nachdem Ich seine Türen wieder geöffnet habe): Es genügt Meiner Liebe zu ent­sprechen und Meinem Gesetz zu folgen.
   Immerhin, wenn sich ein Christ Meinem Vater vorstellt mit denZeichen der Kreuzi­gung und andern Quälereien, die Mir auferlegt wurden, rührt es den Vater, und, indem Er in ihm Seinen göttlichen Sohn wiedersieht, wird Er von Mitleid und Erbarmen für alle Menschen gerührt.
   Die Zeichen der Passion sind Leiden, die zum Herzen Gottes sprechen zugunsten der Menschheit. Manchmal sind sie sichtbar, andere Male sind sie den Augen der Menschen unsichtbar, aber immer machtvoll auf das Herz Gottes.
   Der Vater liebt Seinen Sohn mit unendlicher Liebe, und wenn Er in den auserwähl­ten Menschen diese Ähnlichkeit mit Ihm sieht, schüttet Er Seine unendliche Liebe über sie aus. Er macht ihr Gebet wirksam und ihre Fürbitte zugunsten ihrer Brüder mächtig.
   Bisweilen übernehmen die Stigmatisierten die Sünden aller Menschen, um sie dem Vater anzubieten, damit Er sie verzeiht, und dann schlägt Er diese auserwählten Seelen wie Er Mich geschlagen hat, um Bussen und Unglück für Seine rebellierenden Kinder zu vermeiden.
   Die Stigmatisierten sind wie Blitzableiter, die die Welt retten, wenn sie sich dem Vater mit ihren Leiden, die der Widerschein der Meinigen sind, anbieten. Durch Meine Liebe geniessen sie und werden sie eine besondere Herrlichkeit im Himmel geniessen und ihre leuchtenden Wundmale werden ihr Licht über alle Auserwählten strahlen lassen.
   Ihre mächtige Fürbitte, schon auf der Erde wirksam, wird gross sein im Himmel, denn sie werden dem Vater mit gutem Grund sagen können: «Ich bin Dein Sohn, ich bitte Dich, erhöre mich.»
   Seien wir all jenen dankbar, die, obwohl auserwählt, dem Willen Gottes frei zuzu­stimmen und es annehmen, für alle zu leiden.

Franziskus, der Held des Grossen Königs
21. Oktober 1969

Hl. Franziskus* - Meine lieben Brüder, ich bin der kleine Arme von Assisi, welcher während seines sterblichen Lebens glühend wünschte, sich der Held des grossen Königs zu nennen.
   Ich bin hier, um euch einige Ratschläge zu geben, um einige gute Worte an euch zu richten nach dem Wunsche der Königin des Himmels und unseres Gottes: Er bedient sich der Heiligen, die sich schon im Himmel freuen, um jene zu stärken, zu ermutigen und denen zu helfen, die noch auf der Erde des Exils reisen, um sie zur Rettung zu führen.
   Dreifach ist meine Aufgabe gewesen während meines sterblichen Lebens:
   Die von den Menschen so gehassten und von Gott so geliebten Tugenden zu üben.
   Den Menschen lehren, dass die Liebe, die alle Geschöpfe vereinen muss, diejenige sein muss, die im Himmel fortfährt zu regieren.
   Das Reich Gottes unter den Menschen ausbreiten, dank Jesu Christi, von dem jeder Mensch zeugen muss, d. h. demütiger Diener zu sein, der sich bemüht, Ihm in allem ähnlich zu sein.
   Und vor allem will ich zu euch sprechen von den Tugenden, die ich mich bemüht habe nachzuahmen und welche sind: die Demut, die Einfachheit und die Armut.
   Man muss demütig sein und einfach, um dem bewegten Leben jener ein Ende zu set­zen, die sich nur darum sorgen, Güter und Reichtümer zu besitzen und die die wahren Reichtümer und wirklichen Schönheiten nicht betrachten, von denen die Welt voll ist und die jene wirklich bereichern, die sie zu schätzen wissen.
   Die wahren Reichtümer, die die Intelligenz nicht aufschwellen, die Seele nicht ab­nützen und jenen, die sie besitzen, das Glück geben, das sie in wirkliche Spielmänner Gottes verwandelt, Verliebte des höchsten Gutes und glücklich, nichts zu besitzen, weil sie in Gott alles besitzen.
   Sagt mir, Meine Brüder, warum es in der Welt soviel Unordnung und soviel Böses gibt, soviel Hass und Egoismus? Der verzehrende Durst nach irdischen Gütern ver­giftet die Seele, stört den Frieden, lässt nicht schlafen.
   Meine Brüder, liebt diese Tugenden, von denen uns unser Retter ein so leuchtendes Beispiel gegeben hat, so dass Er einen Stall gewählt hat, um darin geboren zu werden, und das Holz des Kreuzes, um zu sterben.
   Ich, ich wollte Seinem Beispiel so gut wie möglich folgen; es ist mir dies ein wenig ge­lungen, und indem ich die Reichtümer und die Ehren verliess, versuchte ich, Ihm zu folgen und nahm zur Freundin die Dame Armut, ich war wirklich glücklich.
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* Hl. Franziskus, Gründer des Franziskanerordens, geb. 1182 in Assisi, Umbrien, Er starb dort im Jahre 1225.

   
   Meine Brüder, verbreitet diesen Geist der Freude bis in die Entbehrungen, damit alle wissen und erfahren können, dass es nicht die Dinge sind, die vorüber gehen, die das Glück geben, sondern die ewigen Güter.
   Und ich werde euch eine zweite Lehre geben. Ich habe euch gesagt, die Liebe zu ver­breiten. Wohlan, ich erinnere euch daran, dass es eine sehr angenehme Pflicht für mich war, die Menschen im Unfrieden und im Kampf unter sich zu versöhnen.
   Ich bitte euch, macht von diesem ein Programm. Bringt die Liebe dorthin, wo der Hass regiert und beginnt damit, alles von eurem Herzen wegzunehmen, was Gott missfallen kann: alle Arten von Groll, von Neid, von schlechter Laune.
   Liebt alle, denn wenn auch nur eine einzige Person ausgeschlossen ist von diesem Band der Liebe, verachtet ihr ein Glied von Jesus Christus. Nur so werdet ihr mit Glaube und mit Mut an der Verbreitung jenes Reiches arbeiten, das der Herr will, dass es sich verbreite auf der ganzen Erde.
   Liebe Brüder, ich segne euch mit meinen verwundeten Händen, die der Welt das Zeugnis des leidenden Herrn gegeben haben. Möge das Licht von dem sie leuchten, in eurem Geiste erstrahlen und aus euren Körpern und Seelen wahre Spiegel machen, die den in euch lebenden Gott widerspiegeln.

Ratschläge und Empfehlungen
22. Oktober 1969

C. - Jesus, willst Du mich sprechen?
   Jesus - Ja, Meine Tochter, höre auf Mich. Bete und lasse viel beten, damit sich die Menschen wieder auf den guten Weg begeben und verzichten, Unordnung zu schaffen.
In der Unordnung und in den Bruderkämpfen gefällt es dem Satan, der nichts anderes wünscht.

27. Oktober 1969

Meine vielgeliebte Tochter, nicht immer erhört der Herr die Wünsche - sogar die guten - Seiner Kinder. Denn Sein Blick, der weit sieht, entdeckt, dass diese Güter nicht von geistigem Vorteil sind und sein werden für jene, die sie besitzen sollten. Darum ist es besser, nicht zu sehr das zu sehen, was eurem Geist schmeichelt oder euren nach Neuig­keiten gierigen Wunsch aufstachelt, sondern nur darnach verlangt, dass ihr in euch diese geistige Vollkommenheit verwirklichen könnt, dank welcher ihr zur Heiligkeit emporkommen könnt.

28. Oktober 1969

Meine Tochter, versuche alles, was nur Schein ist oder keine vitale Wichtigkeit hat, ausser acht zu lassen. Ich sehe die Herzen und Ich sehe oftmals Personen, gefüllt mit Stolz, welche sogar, indem sie die Knie beugen vor Mir, ihre Intelligenz vor Meinen Wahrheiten nicht beugen, die 'sie verneinen und Mir nicht folgen in Meinen Wünschen.
   Nimm also alles an, was nicht dem Glauben Abbruch tut und der Moral und mache von jeder Demütigung, die du erhältst, eine kostbare Gabe für Mich.
   Wann die Kirche diese gefährliche Zeit überstanden haben wird, wird alles wieder normal werden.
   Ich segne dich, Meine Tochter.
   Meine Tochter, wenn man in einer Familie eine Lampe anzündet, stehen alle im Licht. Ich, Ich habe dir genügend Licht gegeben, mit einem lebendigen Glauben und einem grossen Feuer der Liebe. Mache, dass dieses Licht und dieses Feuer sich allen je­nen mitteilen kann, die dir teuer sind. Du bist die Lampe: Mache, dass du alle erleuch­test. Mögen sie den Strahlenglanz deines Glaubens sehen und die Güte deiner Werke, und mögen sie, angeregt und geholfen von deinem Gebet, den Wunsch empfinden, zu Mir zu kommen.
   Ich bin der Retter, und Ich wünsche nur die Rettung aller.
   Ich segne dich und Ich helfe dir.

29. Oktober 1969

Meine Tochter, die Beichte ist wie ein geistiges Bad, das deine Seele verschönert. Die Heiligen, die ihre Grösse verstanden, beichteten alle Tage.
   Lasse dich nicht besiegen von der Versuchung, und selbst wenn es dir scheint, nichts Schweres zum Anklagen zu haben, beichte die Sünden des vergangenen Lebens, und wenn du eine wirkliche Reue empfindest, werde Ich dir die Taufunschuld gewähren.
   Denke, dass Ich es bin im Beichtstuhl, der dich von der Sünde losspricht und in dir die Gnade vermehrt. Mache es so, dass jede Beicht dich einen Schritt vorwärts bringt auf dem Wege der Tugend.
   Ich segne alle jene, welche du Mir empfiehlst, und du lade alle ein, besonders zum Gebete in der Familie.

Papst Johannes
29. Oktober 1969

Johannes XXIII.* - Meine Tochter, habe Glaube. Wende dich an die Mutter der Gött­lichen Liebe mit Glaube und Vertrauen. Ich werde deine Bitte unterstützen. Übergib dich mit frohem Mut dem Rat der Ärzte und folge ihren Ratschlägen mit Genauigkeit.
   Ich werde ihre Hände und ihre Gedanken führen.
   Bete jeden Abend den Rosenkranz mit deinem Gatten. Das Gebet der Männer hat einen grossen Wert vor Gott.
   Meine Tochter, Ich helfe dir in allem. Ich bin mit dir zufrieden. Ich segne dich und bitte Gott, dass Er deine Wünsche erhöre.
_________________
* Johannes XXIII.: Angelo Giuseppe Roncalli, geb. 1881 in Sotto il Monte. Er war Papst von 1958-1963. Er eröffnete das Zweite Vatikanische Konzil 1962. (Private Botschaft an Carmela zugunsten einer anderen Person.)

Ich schenke euch Mein Blut
30. Oktober 1969

Jesus - Meine lieben Kinder, Ich bin hier, um Mein Versprechen zu halten. Ich bin der Barmherzige Jesus, Gott, wie der Vater und der Heilige Geist.
   Ich bin hier vor allem, um von euch eine Gunst zu erbitten und von der Grossmut und der Intensität der Liebe, mit welcher ihr Meine Bitte empfängt, wird die Grösse des Geschenkes, das Ich euch machen werde, abhängen.
   Wollt ihr mit Mir eine wirkliche Freundschaft anknüpfen? Es sind so wenige, die Mich als ihren Freund wählen. Ich gehe betteln um die Liebe, das Vertrauen, die Treue, die Achtung, die Aufrichtigkeit, die Grossmut, alles Gaben, die zwischen wahren Freunden existieren und die Garantie der Solidität des Bandes und seinen Widerstand auf alle Stürme bilden.
   Es scheint mir, dass Ich jeden von euch ausrufen höre: «0, ja, Jesus, ich will Deine Freundin oder Dein Freund sein!»
   Wohlan, Ich bin einverstanden und Ich verspreche, Euch Meine Wünsche, Meine Sorgen und Meine Schmerzen kennen zu lassen. Ich will euch alle gut, Ich will euch alle zu Meinen Freunden. Und als Entgelt für die Freundschaft, die Ich euch gebe und die ihr Mir gebt, verlange Ich noch: «Seid ihr einverstanden, etwas für Mich zu leiden?»
   Gut: Inmitten von euch sehe Ich verängstigte Mütter. Ich möchte fast sagen, ver­zweifelte Mütter. Mütter, wollt ihr Mir glauben? Ich, Ich bin ein aufrichtiger Freund. Wollt ihr, dass Ich Mich selbst kümmere um eure Kinder, ja sie sogar rette, trotz ihrer Bosheiten? Ja, Ich bin es, der sie für euch retten wird, trotz ihrer Bosheiten. Ich ver­spreche es euch. Gebt Mir nur euer Vertrauen, eure Liebe. Macht ihr selbst das für Mich, was ihr möchtet, dass es eure Kinder für euch täten.
   Eure Kinder verlassen das Haus, entfernen sich von der Familie. Wohlan, kommt ihr selbst zurück zum Hause des Vaters und fleht Ihn an, euch in Seinem Hause zu hüten und Erbarmen mit euch und mit euren Kindern zu haben. Ich verspreche es euch, eure Kinder werden weise werden in dem Masse, wie ihr selbst weise werdet und euch auch heiligt. .
   Und fahrt so fort, indem ihr für Mich alle Zartheiten habt, die ihr selbst von jenen wünscht, die euch teuer sind.
   Ich spreche zu den Müttern, die Meinem Herzen so teuer sind, denn in jeder von ihnen sehe Ich Meine Mutter. Allen will Ich Trost und Gnade geben.
   Jetzt frage Ich euch: «Meine Kinder, mit Meinem Blute erlöst, wollt ihr Mir einen Tropfen eures Blutes geben, damit Ich damit eure Kinder zurückkaufen kann?»
   Jetzt nähere Ich Mich allen. Jede Seele kann Mutter sein, d. h. sie kann das Leben einer anderen Seele geben durch Meine Gnade, und Ich sage zu jeder: «Willst du dieses Unglück, diese Krankheit, diesen Schmerz annehmen? Denke, dass es ein Geschenk ist, das Ich dir mache, damit du deine Glorie vergrössern, deine Freundschaft mit Mir verstärken und jene retten kannst, die dir teuer sind.»
   Werdet ihr Mir diesen Dienst verweigern?
   Ich habe euch ein grosses Geschenk versprochen, aber das was euch jetzt klein und unbedeutend und auch wenig angenehm scheint, werdet ihr im Himmel in seinem rechten Lichte sehen und ihr werdet Mir dafür danken für immer.
   Alle anderen Gaben werden kommen: wenn ihr euch in Meiner Nähe aufhaltet und wenn ihr Mich in eurem Herzen wohnen lässt, wie es gewisse Heilige gemacht haben, werdet ihr das Paradies in euch haben.
   Und jetzt segne Ich euch, und Ich schenke euch all Mein Blut; opfert es dem Vater, damit Er es wie eine kostbare Erfrischung Tropfen um Tropfen auf die Seelen fallen lässt, die im Fegefeuer seufzen, und dass Er wiederum und immer wieder anfängt, in der Kirche grossmütige und treue Seelen zu wecken, die bereit sind für Meine Liebe und für die Seelen zu leiden.
   Ich segne euch mit der ganzen Kirche, aber Ich umarme besonders die Mütter, die leiden, besonders jene, die ängstlich das Wohl ihrer Kinder suchen, und allen diesen Jungen, die an Leib und Seele krank, für die Familien Gegenstand von Leiden und Schmerzen sind.

Entsprechung der Gnade
1. November 1969

Jesus - Meine vielgeliebte Tochter, mit der Umarmung Meines Herzens empfange Meinen glühenden Wunsch, dir Vollkommenheit und Heiligkeit zu vermitteln. Zwei Dinge, die sich gleichen.
    Ja, Meine Tochter, du musst dich wirklich bemühen, heilig zu sein, denn das ist ein Gebot, das Ich an jeden Christen richte, der, durch Meine Gnade und den Glauben durch die Sakramente bereichert, diese kostbaren Talente Frucht bringen lassen muss.
    Das ist eine Einladung, die die Kirche, Mutter der Heiligen, an ihre Kinder richtet, denen sie die Wahrheit und das Licht durch die Lehre und die Kraft des göttlichen Opfers gibt.
    Sie lädt euch ein, vollkommen zu sein; die Reihe der Heiligen, die vom Paradiese aus oder vom Orte der Sühne aus euch ihre Hilfe geben dank ihres Gebetes, das viel mäch­tiger ist, als das der Menschen, die noch Reisende sind auf dieser Erde, denn dieses Gebet ist an Gott gerichtet durch Seelen, die schon im Hause des Vaters wohnen, oder sich darnach sehnen aus ganzem Herzen.
   Darum, aber besonders weil Mein Vater, der im Himmel ist, dich heilig-will, dass du dich anstrengen musst, Fortschritte zu machen in der Tugend.
    Jeder Christ erhält genügend Mittel, um heilig zu werden, aber jener, der mehr erhalten hat, muss sich befleissen, die Heiligkeit mit grösserem Eifer und mehr Verant­wortung zu erreichen.
    Denke daran, dass die Mehrzahl der Gaben den entsprechenden Einsatz verlangt.
Denke auch daran, dass heilig sein nicht heisst makellos sein. Ich kenne die mensch­liche Natur und ihre Schwäche, und Ich kann keine unmöglichen Dinge verlangen von ihrer Seite.
    Ich wünsche nur eine aufrichtige Liebe, die besteht aus Verständnis und Güte gegen alle, denn dies ist die beste Art, um Mir zu sagen, dass du Mich liebst. Ich wünsche eine bewährte Demut, die weder die Demütigung noch die Prüfung verachtet und dich dein Nichts erkennen lassend, dich einlädt, dich fortwährend an Mich zu wenden, beson­ders nach jedem Fall. Deshalb verachte nie jene, die gefallen sind oder die du fallen siehst, denn Ich kann sie wieder erheben und ihnen helfen, die höchsten Gipfel zu ersteigen. Schau auf Paulus, Augustinus, Magdalena und alle die grossen Sünder im Laufe der Jahrhunderte, die, nachdem sie den rchten Weg mittels der Gnade wieder gefunden haben, ihr entsprachen mit allen ihren Kräften, indem sie ihren Gott liebten auf aussergewöhnliche Weise.

Annehmen und verteilen
1. November 1969

Jesus - Meine Kinder, Mein Friede, Meine Liebe und Meine Gnade sei in euren Herzen.
   Ich bin gekommen, um euch die Gewissheit Meiner Gegenwart zu geben im Werk, das ihr ausführt. Nicht alle glauben und nicht alle verstehen. Aber alle Dinge Gottes sind gross und oft eurem Verstande unverständlich.
   Wisset das was ihr umsonst erhaltet mit Dankbarkeit anzunehmen und gebt mit der gleichen Grossmut mit der man gegen euch verfährt.
   Ich segne eure Werke und eure Absichten. Sie kommen von Mir, und Ich lasse euch nur daran mitarbeiten, um euch den Verdienst dafür zu geben.

Die Pflicht jedes Christen
4. November 1969

Jesus - Meine Tochter, vergiss nicht, heute* zu beten für jene, die gekämpft haben und kämpfen auf den Schlachtfeldern, denn viele sterben im Fluch und im Hass. Und wenn es Bruderkriege sind zwischen Völkern, die die gleiche Sprache sprechen und zur gleichen Nation gehören, ist der Hass noch evidenter.
   Der Krieg ist wirklich das unnütze Blutbad, genährt durch den Bösen und gewollt durch den Egoismus und die Arroganz der Menschen. Gott erlaubt die Kriege als Zuchtrute für die Menschheit, die nicht an die Liebe glauben will und nicht an die menschliche Familie denken will wie an die Familie der Kinder Gottes.
   Obwohl der Mensch der Prüfung unterworfen worden ist, wurde er von Gott er­schaffen, um in der Harmonie, im Frieden und in der gegenseitigen Liebe zu leben und in der Gnade Gottes hätte er ein vollkommenes, obwohl natürliches Glück besessen.
   Die Sünde hat die Natur des Menschen verändert und hat die Leidenschaften in ihm begünstigt. Sie hat ihn unfähig gemacht, seine Instikte zu beherrschen und hat sie zum Bösen geneigt. Unter allen andern Übeln hat der Stolz, die Lust und die Gier nach den materiellen Gütern den Menschen unaufhörlich zu seinem Ruin geführt.
   Mit diesen Fehlern, welche die Seele quälen, bringt man den Unfrieden in die Fami­lien und in die Völker, und die Erde, bestimmt das Königreich der Liebe zu sein, wird zu einem ungeheuren Schlachtfeld.
   Die Liebe verbreiten, Meine Tochter, sollte für jeden Christen Pflicht sein, und das wäre für meine Nachfolger eine grosse Eroberung. Das gelebte Evangelium führt zur Übung der Tugend der Nächstenliebe, die Gott in die Welt bringt, indem Er Seine Gegenwart fühlen lässt durch den Mittelsmann Mensch.
   Ihr seht Gott nicht, aber ihr entdeckt Seine Güte im guten Menschen, und Seine Liebe in dem der liebt.
   Wer in der Liebe ist, ist in Gott, denke wohl daran.

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* Jahrestag des Waffenstillstandes, unterzeichnet am 4. September 1918 zwischen Italien und Österreich.
Seid vorsichtig
9. November 1969

P. Pio. - Meine vielgeliebten Kinder, hier bin ich bei euch. Ich bin P. Pio, und ich bin gekommen durch den Willen Gottes, um euch zu beglückwünschen zu eurer. Inbrunst, die ihr für das Gebet aufwendet und den Eifer, mit dem ihr andere aufruft, zu eurer Gruppe zu stossen.
   Ich schütze euch alle und ich stehe euch auf eine ganz besondere Art bei. Ich segne euch und wünsche diese gegenseitige Nächstenliebe mehr und mehr zu vermehren, die euch gegenseitig und mit Gott verbindet.
   Meine Kinder, ich muss euch jedoch warnen vor einer Gefahr, die für die Kirche sehr gefährlich ist, und die nicht nur Gott missfällt, sondern auch mir, der ich einzig auf Seine Ehre bedacht bin und für das Wohl der Seelen.
   Es gibt gewisse Leute, die, um Geld zu verdienen und um die Kirche, ihre Autoritäten und ihr Priester zu diskreditieren, Dinge und Nachrichten erzählen bezüglich ihrem Verhältnis zu mir während meines sterblichen Lebens. Das ist schlecht, den gewisse Dinge, die böse scheinen, sind nicht nur von Gott erlaubt, sondern sind auch zum Nut­zen der Seele, die sie erleidet; darum ist es nicht möglich, sie richtig zu beurteilen. Übrigens sind viele Dinge übertrieben und entstellt, darum entsprechen sie nicht der Wahrheit.
   Ihr tut ein gutes Werk, wenn ihr Dinge nicht verbreitet, die niemandem Nutzen bringen. Was nützt es zu sagen, dass andere Böses getan haben, wenn jeder von euch sich irren und sündigen kann? Seid vorsichtig! Verbreitet das Gute! Lasst den Herrn alle beurteilen, denn Er allein hat das Recht dazu, und ihr läuft nicht Gefahr, dem teuf­lischen Werk zu helfen, das kein anderes Ziel hat, als seine Stürme gegen die Kirche zu entfesseln und Hass in die Welt zu säen.
   Seid vertrauend und froh. Liebt die Kirche, die, wenn manchmal in ihren Gliedern fehlerhaft, immer unfehlbar ist in ihrer Lehre und tadellos in ihrer Moral. Liebt sie, betet für die Kirche und opfert euch für sie. Gebt Zeugnis für Christus in der Welt, wenn ihr Ihn ehren wollt, Der ihr Gründer ist und ehrt die Himmlische Mutter, die auch Seine Mutter ist.
   Ich segne euch im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Wisst euch abzutöten
10. November 1969

Jesus - Meine lieben Kinder, Ich bin inmitten von euch und habe für euch gebetet.
   Ich will euch jedoch einen Gedanken eingeben, der euch nützlich sein wird.
   Ihr habt einen sonnigen Tag gesehen und ihr habt euch darüber gefreut wie über eine Rückkehr des Frühlings. Ihr freut euch über eine Wohltat, die einem Manne gewährt wurde*, welcher eine gute Tat vollbracht hat, da er sich eines. Kleidungsstückes ent­blösst hatte, das ihm wirklich nötig war.
   Nun gut, Ich sage euch - wie Ich es euch schon andere Male gesagt habe - dass die Nächstenliebe immer ihre Früchte trägt, sogar wenn euch euer Werk klein erscheint.
   Ich mache euch einen andern Vorschlag. Wisst auf etwas zu verzichten, um damit andern ein Geschenk zu machen. Der Geist der Abtötung hat euch Meister über euch selbst sein lassen, er macht euch demütig mit den andern und stärkt euch im Glauben.
   Wisst euch abzutöten, denn am Anfang eines jeden Lebens der Vollkommenheit steht der Verzicht auf sich selbst. Ich habe es euch auch gesagt in Meinem Evangelium: «Wer Mir nachfolgen will, verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir nach.»
   Und jetzt segne Ich euch im Namen des Vaters, in Meinem Namen, und im Namen des Heiligen Geistes und Meiner liebsten Mutter. Mit viel Liebe vereinige Ich Mich mit euch um Sie zu segnen und Sie zu loben.

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* Der heilige Martin, geb. 317 in Ungarn, wird Offizier der römischen Armee. Im Verlaufe eines strengen Winters in Amiens, zögert er nicht, mit seinem Degen seinen Mantel in zwei Stücke zu schneiden, um damit einen armen Schlucker, starr vor Kälte, zu bedecken, In einem Traum erscheint ihm Christus, bekleidet mit sei­nem Mantel, indm Er zu der Schar Engel, die Ihn umgeben, sagte: «Martin, noch Katechismusschüler, hat Mich mit diesem Kleidungsstück bedeckt ...»

Das Göttliche Wort
16. November 1969

Jesus - Meine vielgeliebte Tochter, nicht alle und nicht immer wollen Meine Kinder auf Meine Worte hören.
   Es sind Worte, die Leben geben, die die Gemüter aufrütteln und sie zum Guten anre­gen; sie verdammen das Böse, verkünden die Wahrheit, leiten die Seelen und erheben sie so, dass sie die Vollkommenheit erreichen können.
   Das Ewige Wort Gottes bin Ich, der Ich im Stillen spreche; in die kalten Herzen bringe Ich die Liebe, in die aufgewühlten Herzen Ich den Frieden; in die trägen und faulen bringe Ich Energie und ein glühender Wunsch nach dem Guten; den Egoisten bringe Ich die Grossmut und die Menschenliebe; den schwächlichen Herzen, die das Opfer fliehen, bringe Ich den Wunsch nach Hinopferung und Martyrium.
   Rufe Mich folgendermassen an, Meine Tochter:

«Ewiges Wort des Vaters, im Namen dessen Himmel und Erde erschaffen wurden,
komme zurück auf die Erde, um darauf jene,
zu ihrem Überleben unentbehr­lichen Änderungen vorzunehmen.

Gleich wie bei Deinem schöpferischen «Es werde Licht» das Universum anfing,
in vollkommener Ordnung Deinen Gesetzen zu gehorchen, bewirke gleicherweise,
dass alle Menschen beim Klang Deines Göttlichen Wortes, sie einladend zur Liebe,
Ihm mit grossmütiger Genauigkeit gehorchen.

Mache, dass nachdem alle Hindernisse beseitigt und der Böse,
Aus­säer des Hasses,  besiegt ist, wir uns in Deinem Namen endlich um Dich scharen,
nur ein Herz und eine Seele bildend.»

Amen.

Die Herzen vereinigen
21. November 1969

C. - Jesus, willst Du mir das Vorwort für das kleine Gebetbuch geben?
   Jesus. - Ja, Meine Tochter!
   Jesus. - Hier hast du es:
   Dieses kleine Buch, das die gewöhnlich im Verlaufe eurer Versammlungen gebeteten Gebete beinhaltet, bringt den Segen Gottes mit sich.
   Möge es dazu dienen, die Herzen unter sich zu einigen! Wie bei lebenden Blumen möge es ihnen einen zarten Wohlgeruch geben und sie zum Himmel erheben!

Demut: Sein eigenes Nichts erkennen
23. November 1969

Jesus - Meine Tochter, bereite dein Herz zur Feier des heiligen Weihnachtsfestes mit grosser Demut vor, denn die Gebete und die Busse sind nötig wie unentbehrliche Mittel für eine gute Vorbereitung; ohne Demut ist das Gebet eine Schmähung, ohne Demut ist die Abtötung Eitelkeit.

   Die Demut ist die aufrichtige Erkenntnis seines eigenen Nichts, seiner eigenen Unfähigkeit und seines Elendes. Die Demut lässt dich niemanden verachten und sie behütet dich vor Gott und den Menschen in der Haltung desjenigen, der alle braucht, der sich anstrengt, die Harmonie und den Frieden festzuhalten, Früchte der Nächsten­liebe und der Gnade.

   O! Wie sehr haben Meine Christen und Meine Jünger die Demut nötig! In der Übung dieser Tugend würden sie nicht nur die Mittel finden, ihr Kreuz zu tragen, sondern auch jenes, es zu beseitigen, denn der grösste Teil der Unverständnisse, des Streites und infolgedessen des Fehlens des Friedens kommt vom Fehlen der Demut.

   Jede Person dieser Welt ist so gemacht, dass sie sich nicht selbst genügen kann. Die Mängel eines jeden setzen alle Menschen in die Notwendigkeit, bei vielen andern Per­sonen Zuflucht zu suchen. Es sind dies Absicht und Wille Gottes, der zwischen Seinen Geschöpfen die grösste Zusammenarbeit will.
   
    Sogar die Menschen, die unnütz scheinen in den menschlichen Augen, haben im Geiste Gottes ihre Nützlichkeit.

   Gott macht nichts aus Zufall und erlaubt nichts dem Zufall. Es gibt zwei Gefühle, die dir die Geschöpfe, welchen du dich nahst, einflössen sollen. Wenn sie dir unter­legen sind in der Intelligenz oder in den Fähigkeiten, in den physischen und in den moralischen Qualitäten, muss dir ihre Unterlegenheit den Wunsch einflössen, ihnen entgegenzugehen um ihnen zu helfen, Fortschritte zu machen. 

   Wenn du bei den andern eine Überlegenheit der Gaben, in bezug auf dich entdeckst, musst du Gott dan­ken mit einem Gefühl der Dankbarkeit und das suchen, in dem es dir möglich ist zu rivalisieren mit dem der dir überlegen ist an Tugend und Gnade.
Wenn du so zu handeln weisst - denn so ist das Betragen dessen, der demütig ist - gefällst du Gott, der es nicht verachtet hat, sich so klein zu machen wie der Mensch, um ihn bis zu Ihm zu erheben.

    Denke daran, dass kein Mensch vollkommen ist, denn die Sünde hat die Seele und den menschlichen Körper aus dem Gleichgewicht gebracht.
    In jeder Person wirst du immer Fehler und Tugenden entdecken.

    Wisse deine Fehler zu entdecken und zu bekämpfen, wenn du die andern verstehen und ihnen helfen willst, die ihren zu bekämpfen. Freue dich über die Tugenden, die die andern besitzen, und wenn es natürliche oder ausserordentliche Gaben sind, lobe Gott für diese Gaben. Wenn es Tugenden sind, die der andere durch den Kampf und den Willen erworben hat, mache es auch du so, indem du dir sagst: «Wenn es diesem oder jenem gelungen ist, das zu machen, warum sollte es mir nicht auch gelingen?»
    Es möge eine heilige Rivalität sein, nicht auf Stolz gegründet, sondern auf den Wunsch, besser zu werden, um Gott zu gefallen.

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