Die heilige Messe8. Juli 1968
Meine viel geliebte Tochter, höre auf Meine Worte, denn sie sind Licht und Leben. Vergiss sie nicht, betrachte sie, setze sie in die Tat um und verbreite sie.
Die Welt hat Mein Evangelium, die Frohe Botschaft, vergessen; sie ist zu sehr von anderen Dingen in Anspruch genommen,. um noch an Mich zu denken!
Und doch vergeht alles mit der Schnelligkeit des Windes. Alles ist nichts, was nicht ewig dauert. Arbeite für die Ewigkeit, Ich bitte dich. Bete, liebe, leide, arbeite, schreibe, lese nur das, was auf das ewige Leben Bezug hat, jenes ewige Leben, welches du im Begriffe bist zu erwerben mit deinen Werken, die du mit Hilfe der Gnade mit den Meinen vereinigst.
Jetzt möchte Ich mit dir über das Zentrum des christlichen Kultes sprechen, über die Heilige Messe.
Zuviele Christen wohnen ihr bei wie einem einfachen, kollektiven, sonntäglichen Gebet, ohne sich Rechenschaft zu geben, dass sie die Quelle des Lebens ist, immerwährende Hinopferung des Göttlichen Opferlammes, das einzige Opfer, das Gott für eine untilgbare Schuld auszusöhnen vermag.
Opferpriester und Opfergabe ist der Sohn Gottes, welcher Sich-selbst darbringt, wenn auch auf unblutige Weise. Jeden Augenblick des Tages und der Nacht erhebt sich .von der Erde zum Himmel eine Hostie, dem Scheine nach Brot, ein Kelch, dem Scheine nach Wein enthaltend, wahres Geheimnis des Glaubens! Es sind nichts anderes als Mein Leib und Mein Blut, die der Priester dem Vater darbringt für die Rettung der Welt.
Je tiefer deine Vereinigung mit Mir ist, desto nutzbringender ist das Opfer der Messe für dich und die andern. Wie sehr wünschte Ich, dass alle, welche dem Göttlichen Opfer beiwohnen, eine grosse Einheit mit Mir bildeten. Dann wäre das Opfer vollkommen, denn die Menschen ergänzten mit ihrem Opfer, was Meinem Leiden noch fehlt (Kol. 1,24).
Denke nie, dass du allein bist, wenn du dem Heiligen Opfer beiwohnst. Im Gegenteil, bringe Mir in deinem Geiste und in deinem Herzen alle Menschen der Erde. Opfere Mir auf die Liebe, deren ihre Herzen fähig sind, die Schmerzen, unter denen die Menschheit seufzt.
Bringe Mir dar alles, was es an Schönem gibt in der Welt: die Unschuld der Kinder, die Reinheit der Jungfrauen, die Heiligkeit der Heiligen, denn es hat Heilige gegeben und es wird Heilige geben zu allen Zeiten und in allen Standen der Menschheit.
Stelle Mir die Bedürfnisse aller vor, denn die Heilige Messe ist nicht nur Danksagung, nicht nur Wiedergutmachung des Bösen, sie dient nicht nur zur Besänftigung des Vaters und zu Seiner Anbetung, sie dient auch dazu, jene Hilfe zu erflehen, die ihr alle so nötig habt.
Du sollst jeden Tag mit Mir deine Messe feiern, indem du dein Opfer mit dem Meinen vereinigst, und sei sicher, dass dein Leben durch dieses Opfer geheiligt wird und dass du deinen Brüdern so auf die wirksamste Art und Weise hilfst.
Deine Messe darf sich jedoch nicht begrenzen auf jene kleine Zeitspanne, die du in der Kirche neben dem Altar und dem Priester verbringst. Auch die Meine endet nicht dort, sondern sie ist ununterbrochen. Wehe der Welt, wenn sie unterbrochen würde! Deshalb soll deine Messe, sowohl als Meine, nicht unterbrochen werden. Deine Opfergabe muss fortwährend für alle zum Vater emporsteigen.
Der Christ darf nicht als Einzelperson tätig sein, sondern als Glied einer Gemeinschaft in Vereinigung mit Mir. Ich habe als Materie des Opfers das Brot und den Wein gewählt, um diese Einheit zu versinnbilden.
... Das Brot und der Wein
Das Brot wird aus vielen kleinen Weizenkörnern hergestellt und der Wein aus vielen Traubenbeeren. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgestiegen ist, und in der hl. Messe bringe Ich Mich -dern Vater dar, nicht allein, sondern mit Meiner ganzen Kirche, mit allen Meinen Kindern auf der Erde.
Der Priester ist nur das Werkzeug dieser Darbringung; er kann und soll sich wie ihr am Opfer beteiligen. Wohne deshalb mit grossem Glauben und mit grosser Liebe dem bei, was nicht nur eine einfache Zeremonie, sondern Wirklichkeit ist, eine fortwährende Erneuerung des Kreuzesopfers auf dem Kalvarienberg.
Während des Opfers empfange die HI. Kommunion, die deine Vereinigung mit Mir und Meinem Mystischen Leib inniger gestaltet. Denke daran, dass kein Gebet wirksamer ist als die hl. Messe, wo Ich für euch und mit euch bete.
Willst du näheren oder ferneren Bekannten helfen, bringe Mir für sie eine hl. Messe dar. Willst du Seelen aus dem Fegfeuer befreien, opfere Mir hl. Messen auf. Willst du Gnaden und Hilfe erlangen, nichts ist wirksamer als die hl. Messe, vorausgesetzt, dass diese Gnaden wirklich zu deinem Wohle sind; dann sei sicher, dass du sie gewährt bekommst, denn Gott kann sie dir nicht abschlagen, wenn du sie durch Seinen Sohn erbittest.
Ich empfehle dir nur eines: trachte dem Hl. Opfer im Stande der Gnade beizuwohnen, denn mittels der Gnade pulsiert in dir das Göttliche Leben. Wenn diese fehlt, bist du Feind Gottes. Wie kannst du dann auf Gnaden und Gunsterweise Anspruch erheben? Wie kannst du dich mit Mir vereinen in deiner Hingabe?
Ich gebe dir noch eine letzte Empfehlung: niemand wohnte Meiner ersten Hl. Messe andächtiger bei als Meine Mutter, mit grösserer Liebe und mit eben soviel Schmerz. Sie, die Miterlöserin des Menschengeschlechtes, kann auch jetzt diesen grössten Geheimnissen nicht fernbleiben.
Nun gut, wenn du der Hl. Messe Messe beiwohnst, rufe Sie um Ihren Beistand an, vereinige deine Gefühle mit den Ihren, und du wirst sehen, wie wirksam das sein wird für dich und für alle.